Das stimmt. In erster Linie geht es darum, Eigenverantwortung zu übernehmen und zuzuschreiben. In dieser Hinsicht ist die Schuld bei den Krawallmachern zuerst zu suchen - nicht bei der Polizei oder bei den Grünen.
Dass die Jungen Grünen nicht so unschuldig sind, wie sie jetzt tun, das steht wohl außer Frage. Wer daran noch irgendwelche Zweifel hat, der kann es sich ja von
Eva Glawischnig genau erklären lassen.
Sollte die Polizei im Verlauf dieses unglücklichen Abends oder auch schon im Vorfeld Fehler begangen haben, dann werden die in einer ehrlichen und umfassenden Manöverkritik abzuklären sein. Eine Vorverurteilung der Menschen, die für unsere Sicherheit sorgen und dafür auch im wahrsten Sinn des Wortes ihren Kopf hinhalten müssen, lehne ich ab. Österreich hat offenbar nicht nur beim Fußball 8 Millionen Teamchefs, jetzt haben wir auch 8 Millionen Experten für die öffentliche Sicherheit.
Wenn man glaubt, dass diese Demonstrationen aus Anlass eines Balles absolut unerlässlich sind, dann würde ich (obwohl kein Sicherheitsexperte) doch einen Vorschlag einbringen. Die Organisatoren der Proteste mögen sich beim nächsten Mal doch ihrer Verantwortung für den Verlauf der Demonstrationen bewusst werden (die nimmt ihnen nämlich niemand ab) und sich bereits vorher mit der Polizei zusammensetzen. Dann könnten
gemeinsam Maßnahmen entwickelt werden, wie man die Infiltration der Demo durch gewaltbereit Krawallmacher verhindert. Die Veranstalter könnten einen Verhaltenskatalog entwickeln, der beispielsweise für alle Demo - Teilnehmer einen Verzicht auf Vermummung beinhaltet. Mit Verlaub, Ausreden mit Hinweis auf die enorme Winterkälte sind lächerlich. Und ein Schal um den Hals ist noch lange keine Vermummung.
Nachsatz: 90 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage (siehe Link) halten Frau Glawischnigs Reaktion
nicht für überzogen. 7 % sind der Meinung, die Jungen Grünen hätten recht gehabt. Der Rest hat keine Meinung zu dieser Frage.