aktuelle Lage im arabischen Raum

Du solltest dich informieren, bevor du solchen Unsinn verbreitest...

das bin ich, genau deswegen schreib ich das auch

Ich finds furchtbar, dass die Vandalen im ägyptischen Museum Grabschätze zerstört und Mumien geköpft haben...

vielleicht eine klare botschaft an die politik, dass sie das in ihrer geschichte kein zweites mal (symbolisch gesehen) über sich ergehen lassen werden, denn irgendwas müssen sie sich dabei gedacht haben, oder war ihnen etwa einfach nur "fad" zwischen den demos ? :roll:
 
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gefährliche sache , könnte einen flächenbrand auslösen, zuerst tunesien jetzt ägypten mal schauen wie lange es dauert bis die lybier den gadaffi stürzen wollen.
 
Tatsache ist: bisher läuft alles absolut (!) dezentral, sprich es gibt keine politischen Führer.

Ja, derzeit läuft´s dezentral und es gibt keine erklärte politische Leitfigur. Vor allem haben diejenigen, die Demokratie fordern, keine strukturierte Organisation. Und das genau ist das Problem. denn die Islamisten (Moslembrüder) sind in Ägypten die einzigen, die doch organisiert sind.

Bedeutet? Eingreifen, einmarschieren und "Protektorat"?

Unter "Gesetz des Handelns" verstehe ich natürlich nicht militärisches Eingreifen. Das wäre ohnehin illusorisch. Denn Ägypten verfügt über die elft-größte Armee der Welt ...... 950.000 Soldaten, 2100 Panzer, 561 Kampfflugzeuge. Wenn Ägypten ins islamistische Lager abrutscht, dann gute Nacht. Auch für Israel hieße das "gute Nacht" ....

....vielleicht ist das ja der Beginn der "neuen Weltordnung"?

Übernehmen in Ägypten die Islamisten die Macht, dann ist im Nahen Osten nichts mehr so, wie es vorher war. Da dann die bedeutenden Armeen in dieser Gegend islamistisch kontrolliert sind (Türkei, Syrien, Ägypten), bedeutet das innerhalb der Palästinenser auch eine Stärkung der Hamas ....... und jetzt rächt es sich auch für Israel, dass ein gerechter Frieden systematisch verhindert wurde. Das ist aber nur eine Facette. Käme es zur Machteregreifung durch die Islamisten, dann wäre der Fall der Regimes in Saudiarabien, Kuwait und am Golf nur eine Frage der Zeit.

Jetzt überlasse ich jedem einzelnen, sich die Folgen auch für Europa auszumalen.

Unter "Gesetz des Handelns ergreifen" versteh ich , dass sich Europa bisher viel zu wenig aktiv und führend in die Nahostpolitik eingebracht hat. Wir haben das im Grunde genommen den Verhinderern und Verzögerern in Washington und Tel Aviv überlassen. Und das muss geändert werden, wenn Europa überleben will. Dazu braucht´s übrigens eine starke und gemeinsame Aussenpolitik und eine gemeinsame Militärstrategie. Passt auch gut zu Bundesheer - Debatte: Darabos auf seiner neutralen Insel der Freiwilligen und Seligen.
 
Möglich. Je nach dem auch wie sich der Westen verhalten wird.
Bisher wurde ihnen ja immer vorgeworfen keine Stellung zu beziehen und sich bei Anschlägen etc zu äussern und nun bekommt der Westen den Mund nicht auf. Gerade jetzt wo es NOCH "lediglich" um Regimewechsel geht, der NOCH nichts mit Islamismus etc zu tun hat. Wenn also dem Westen gefällige Machthaber bzw Despoten lieber ist, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Menschen sich vom Westen ab und zB China zuwenden. Nicht zuletzt auf Grund der Scheinheiligkeit "Demokratie" blabla zu preisen aber genau das Gegenteil zu stützen.

denke auch das das ein "problem" sein könnte, sehr vorsichtig ausgedrückt.
persönlich bin ich gespannt wie das "in den nächsten sekunden / minuten weitergehen wird. wenn ich es richtig interpretiere dann hat ja bereits die Armee den Ausnahmezustand ausgerufen was, für mich persönlich, auch Ängste mitbringt.

Goodgirl:

ich finde es auch schade und traurig was ALLES zerstört wird. Seien es die Kunstschätze oder auch Menschen die "in den Protesten" sterben.

Eine gute Freundin meinte gestern ==> ihr tun die Fische so leid ==> aha :fragezeichen:
sage ich vor lauter unverständnis ==> seit dem "ölunfall" gibt es keine mehr....
 
Übernehmen in Ägypten die Islamisten die Macht,...
Darauf deutet nichts hin.
Und deswegen ist es - für mich - mühsig darüber zu diskutieren. mE handelt es sich um Ängste bis hin zur Paranoia die ich nicht nachvollziehen kann und will (siehe Thread "keep the people afraid"...).

Unter "Gesetz des Handelns ergreifen" versteh ich , dass sich Europa bisher viel zu wenig aktiv und führend in die Nahostpolitik eingebracht hat.
Was hätte denn Europa tun sollen? Deren Haltung ist doch im Grunde dieselbe wie die der USA, nur halt gemäßigter, weswegen ihnen quasi Waschlappen-Mentalität vorgeworfen wird.
 
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Darauf deutet nichts hin.

Das stimmst so ganz einfach nicht. Möglicherweise aber wird das Zutreffen einer unseren unterschiedlichen Auffassungen noch gar nicht geklärt, weil der Diktator (oder Langzeitpräsident) die Kurve das Machterhaltes doch noch einmal kratzt. Aber wenn ich mir die Äußerungen israelischer Politiker anschaue, dann halten die das islamistische Szenario für durchaus möglich.

Deren Haltung ist doch im Grunde dieselbe wie die der USA

In der Palästinenserfrage sicher nicht. Aber das mit der Waschlappenmentalität ist leider richtig. Angesichts der permanenten Menschenrechtsverletzungen und der Apartheid - Politik wären gegenüber Israel mindestens die Embargo - Maßnahmen gerechtfertigt, die man auch gegenüber dem alten Südafrika angewendet hat.
 
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In der Palästinenserfrage sicher nicht. Aber das mit der Waschlappenmentalität ist leider richtig. Angesichts der permanenten Menschenrechtsverletzungen und der Apartheid - Politik wären gegenüber Israel mindestens die Embargo - Maßnahmen gerechtfertigt, die man auch gegenüber dem alten Südafrika angewendet hat.

und das schon lange
aber das darf man ja nicht laut sagen :winke:
 
aber das darf man ja nicht laut sagen

Ich weiß, wir Österreicher dürfen das offenbar ganz besonders nicht. Aber wie die aktuellen Ereignisse zeigen, kann die ungelöste Palästinenserfrage den Israelis gewaltig auf den Kopf fallen. Ganz ohne dass wir das sagen.

Teletext von heute, Seite 130:
"Israels Staatspräsident Peres warnte unterdessen vor einer Machtübernahme radikaler Islamisten in Ägypten"

Man hat in Tel Aviv offenbar Schiss.
 
Darauf deutet nichts hin.
Und deswegen ist es - für mich - mühsig darüber zu diskutieren. mE handelt es sich um Ängste bis hin zur Paranoia die ich nicht nachvollziehen kann und will

Es gibt gar seltsame und kontroverse Befürchtungen. Offenbar befürchtet die radikal - islamistische Hamas als Folge der ägyptischen Ereignisse eine gegen sie gerichtete Protestbewegung in Gaza.

Radikale Hamas fürchtet das Virus vom Nil

Und ebenfalls im Spiegel finden sich Befürchtungen vor einer Machtübernahme durch Islamisten.

Wohin steuert Ägypten? Voller Sorge blickt Israel auf den "Marsch der Millionen". Die Angst ist groß, dass nach einem Sturz des Verbündeten Mubarak Islamisten die Macht übernehmen.

Sollten die aktuellen Ereignisse aber tatsächlich zur Demokratisierung Ägyptens führen, dann wäre das die erste Demokratie im arabischen Raum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt gar seltsame und kontroverse Befürchtungen. Offenbar befürchtet die radikal - islamistische Hamas als Folge der ägyptischen Ereignisse eine gegen sie gerichtete Protestbewegung in Gaza.

Radikale Hamas fürchtet das Virus vom Nil

Und ebenfalls im Spiegel finden sich Befürchtungen vor einer Machtübernahme durch Islamisten.

Wohin steuert Ägypten? Voller Sorge blickt Israel auf den "Marsch der Millionen". Die Angst ist groß, dass nach einem Sturz des Verbündeten Mubarak Islamisten die Macht übernehmen.

Sollten die aktuellen Ereignisse aber tatsächlich zur Demokratisierung Ägyptens führen, dann wäre das die erste Demokratie im arabischen Raum.


Das spiegelt nur die Meinung vieler Fachleute wieder. Keiner weiß zur Zeit, wohin die Reise geht. Ganz anders als z.B. beim Umsturz im Osten Europas. Ich fürchte ja persönlich, dass die Islamisten (in Ägypten die Muslimbrüderschaft) die Gewinner sein werden. Ganz einfach weil sie schon heute gut organisiert sind. Aber solange das Ganze in einem (dauerhaft) demokratischen Prozess geschieht (im Gegensatz zu Gaza und dem Wahlsieg der Hamas dort) muss man das auch akzeptieren.
Ob diese Kräfte den weiteren Demokratisierungsprozess zulassen, oder ähnlich wie im Iran die Revolution "stehlen" werden, kann wohl keiner sagen. Falls das aber der Fall sein sollte muss die Staatengemeinschaft diesmal eingreifen. Sonst stirbt die Hoffnung vieler im arabischen (und benachbarten) Raum auf lange Zeit! Sonst wäre wohl eine noch nie dagewesenen Völkerwanderung die Folge.
 
das ist halt der nachteil an demokratie, solang wählen bis es einem gefällt klappt nicht

Freie Wahlen sind ja auch nur ein Aspekt der Demokratie. Pluralismus, freie Medien, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind mindestens genauso wichtig. Und selbst dann kann es Situationen geben, in denen radikale Kräfte an die Macht kommen; Wie in Deutschland anno dazumal.
 
Keiner weiß zur Zeit, wohin die Reise geht.

Weil es ein für den arabischen Raum völlig neuartiges Ereignis ist. Hat es in dieser Region eine so breite Volkserhebung je gegeben?

Freie Wahlen sind ja auch nur ein Aspekt der Demokratie.

Aber sie sind der wesentliche Aspekt ..... nur, wenn das Volk in irgend einer geeigneten Form befragt wird, dann kann von einer Herrschaft des Volkes die Rede sein:

Demokratie (gr. Δημοκρατία, von δῆμος [dēmos], „Volk“, und κρατία [kratía], „Herrschaft“, vgl. -kratie) bezeichnet einerseits das Ideal einer durch die Zustimmung der Mehrheit der Bürger und die Beteiligung der Bürger legitimierten Regierungsform, der „Volksherrschaft“.

Freie Medien, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit kann es auch in einem nicht demokratischen System geben.

Eine wesentliche Frage ist, wie in einem demokratischen System der Schutz der Minderheit gewährleistet werden kann. In Ungarn stellt sich diese Frage zur Zeit ganz aktuell.

Auf Ägypten bezogen ...... ich vermute, dass die Armee nach einem möglichen Rücktritt von Mubarak eine große Rolle spielen wird. Und in der Armee haben die Amerikaner offenbar einen gewissen Einfluss.
 
Hat es in dieser Region eine so breite Volkserhebung je gegeben?

Ja, im Iran. Was dabei heraus gekommen ist, ...


Aber sie sind der wesentliche Aspekt

Ohne Rechtsstaatlichkeit, Genaltentrennung und freie Medien kein Faktor; siehe dazu auch Iran und die letzten Wahlen.



Freie Medien, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit kann es auch in einem nicht demokratischen System geben.

Der Gegenbeweis kann man nicht antreten. Aber mir wäre kein Beispiel bekannt, wo das der Fall wäre (bzw. gewesen ist).



ich vermute, dass die Armee nach einem möglichen Rücktritt von Mubarak eine große Rolle spielen wird. Und in der Armee haben die Amerikaner offenbar einen gewissen Einfluss.

Klar, man darf nicht vergessen, sowohl Sadat als auch Mubarak kamen aus der Armee. Und ja, die Amis wissen schon warum die Gelder an das Militär gehen. Aber sie wissen natürlich auch - Irak - dass eine Demokratie nicht einfach verordnet werden kann. In Zeiten wie diesen mag Stabilität wichtiger erscheinen als Prinzipien. Wenn 10.000te Arbeitsplätze in der USA davon abhängen, ist's nicht mehr so einfach für die Amis. Ein bittere Nebengeschmack der Globalisierung, möchte ich anmerken.
 
Aber sie wissen natürlich auch - Irak - dass eine Demokratie nicht einfach verordnet werden kann.

Ich behaupte einmal, dass es im Fall des Irak zum verschiedene Dinge, aber sicher nicht um Demokratie gegangen ist.

Der Gegenbeweis kann man nicht antreten. Aber mir wäre kein Beispiel bekannt, wo das der Fall wäre (bzw. gewesen ist).

Demokratie ist jedenfalls kein Garant für Menschenrechte ...... niemand wird den USA den Status einer Demokratie bestreiten. Trotzdem steht es dort um die Menschenrechte nicht zum Besten (Todesstrafe, Guantanamo ....)
 
Ich behaupte einmal, dass es im Fall des Irak zum verschiedene Dinge, aber sicher nicht um Demokratie gegangen ist.

Aber es gab eben "Freie Wahlen" und die Ergebnisse waren dann gar nicht mehr so "frei". Also ist Demokratie viel mehr als "wählen können".


niemand wird den USA den Status einer Demokratie bestreiten. Trotzdem steht es dort um die Menschenrechte nicht zum Besten (Todesstrafe, Guantanamo ....)

Gerade weil die Menschenrechte in den USA so einfach einklagbar sind wurde das Lager in Guantanamo errichtet. Weil G. rechtlich nicht Teil der USA ist und daher die Verfassung dort nicht gilt. Aber wir schweifen ab...
 
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