Alkoholiker

Es hat immer einen Grund, warum jemand einer Sucht verfällt!
Und Fakt ist, dass es einfacher ist, süchtig zu werden, als der Sucht wieder zu entkommen!
Eben, weil sie ja für etwas steht!
Um sich wieder davon zu befreien, muss...
* als erstes die Einsicht da sein, dass man ein Suchtproblem hat!
* der Wille da sein, etwas daran zu ändern!
* ein gewisser Leidensdruck da sein, um den Willen zu haben, daran wieder etwas zu ändern d.h.
das Problem, dass man durch die Sucht hat, muss größer sein als das Problem, was die Sucht kompensieren sollte bzw. hat!
Und dieser Leidensdruck entsteht eben oft erst, wenn die Sucht auf kein Verständnis anderer mehr stößt, sie nicht mehr unterstützt und entschuldigt wird!
Wenn dem Süchtigen bewusst wird, "Wenn ich so weiter mache, steh ich alleine da, verlier ich vielleicht meine Familie, meinen Partner, meine Kinder! Im schlimmsten Fall mein Leben, weil ich meine Gesundheit aufs Spiel setze!"
Es ist verdammt schwer, aber man kann es schaffen!
 
Doch, eigentlich schon, denn man kann niemanden zu einer Therapie zwingen. Ich rede seit Jahren auf meinen Freund ein, dass er die Therapie wiederholt, aber er will einfach nicht. Beim ersten Mal hat er mich darum gebeten, ihm zu helfen, das hab ich auch getan. Er machte einen Entzug. Das war wie Urlaub für mich. Endlich musste ich mir keine Sorgen um ihn machen.

Es ist bitter, wenn man sich überwindet, etwas durchzieht und dann scheitert.
Das kann man ihm auch sagen, vll hast du das auch getan.
Die Enttäuschung wird bei euch beiden groß gewesen sein....nur, er hats eben auch wieder getan und das ist für Außenstehende schwer zu verstehen und er wird das Bedürfnis gehabt haben sich aus Scham zurückzuziehen.
Es ist so wahnsinnig schwer da rauszukommen und jeden Versuch sollte man wertschätzen...
Wichtig ist auch, dass man sich als Angehöriger nicht selbst aufgibt - Grenzen setzen.


Wenn dem Süchtigen bewusst wird, "Wenn ich so weiter mache, steh ich alleine da, verlier ich vielleicht meine Familie, meinen Partner, meine Kinder! Im schlimmsten Fall mein Leben, weil ich meine Gesundheit aufs Spiel setze!"

MMn geht es selten darum, dass einem Verlust bewusst wird, denn den spürt man eh....man hat zumindest einen "Freund" der alles leichter erträglich macht.
Motivierend kann man selbst sein. Die Erkenntnis, dass man so vieles noch erleben und gestalten kann. Dem Leben eine Chance geben, weil es da doch einen gibt, den man mehr will, als den Alkohol - sich selbst und das unabhängig von reiner Existenz.
 
Ich selbst hab zw. 14 und 19 mit diversen Freunden so viel gesoffen (am Schluss mind. ein Doppler und 5-10 Bier täglich), dass man mich durchaus als Alkoholiker bezeichnen konnte. Irgendwann wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann und ich habe damit aufgehôrt. Seitdem wird mir schlecht wenn ich an Bier und weißen Spritzer denke, kann aber trotzdem hin und wieder problemlos ein Glas Rotwein oder einen Radler trinken. Auch ein wenig mehr alle paar Jahre hat mich nicht wieder rückfällig werden lassen, aber scheinbar bin ich was dieses Thema betrifft einfach nur mit Glück gesegnet.
Ich hab schon andere Substanzen einfach abgesetzt. Die Freunde von damals sind heute, 25 Jahre später allesamt schwerste Alkoholiker und oft zusätzlich auf anderen Substanzen hängengeblieben.
Ich habe auch Suchtkranke in meinem Freundeskreis, einige davon haben anderen zuliebe einen Entzug gemacht, andere als Alternative zu einer Haftstrafe, dauerhaft trocken oder clean ist keiner von ihnen.
Ich bin als Freund da wenn sie mich brauchen, nachrennen tu ich aber keinem mehr, vor allem weil die meisten selbst zu wenig Leidensdruck verspüren um sich freiwillig in Behandlung zu begeben. Und wenn sie gerade besonders arg drauf sind, ziehe ich mich zurück um mich selbst zu schützen.
Ich würde keine Beziehung mehr mit einem Suchtkranken eingehen, gerade was Alkoholsucht betrifft, schauen die meisten Menschen einfach nur zu lange zu. Um wirklich schwerer Alki mit Kontrollverlust zu werden, muss man schon einige Jahre daran arbeiten.

Und als Vater von Kindern kannst der Mutter schon mit Trennung und Kinderverlust drohen. Du wirst nur von den wenigsten Gerichten Recht bekommen solange die Mutter noch halbwegs gut funktioniert. Diesbezüglich haben es Frauen definitiv ein wenig einfacher ihren saufenden Ehemann zu verlassen und die Kinder vor ihm zu schützen.

Hilfe oder Änderung bevor es soweit ist wäre viel sinnvoller, aber dafür sind die meisten Menschen einfach nicht wachsam genug. Soziale Konsequenzen verspüren die meisten Alkoholiker erst, wenn sie in der Gesellschaft nicht mehr vernünftig funktionieren, dann ist es aber für viele "zu spät".
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Süchtigen unter Druck setzen oder zwingen eine Therapie zu machen drückt ihn meist nur weiter in die Sucht.
Angehörige leiden sehr, stehen dazwischen, gehen durch die Hölle. Da gibt es kein richtig oder falsch. Da hilft meist nur Selbstschutz.
Ein Süchtiger muss als erstes von der Substanz weg um einen klaren Kopf zu bekommen. Dann folgt Erkenntnis und Wille.

Ich habe schon viele Leute gesehen, von einer Therapie zur nächsten, haben sich aufgegeben. Da die nichts mehr zum "Sozialstaat" beitragen, finde ich das es mit der Hilfe und Therapien auch nix bringt.
Aber eingraben kann man sie ja auch nicht.
Blöd irgendwie.....

das Lied beschreibt "meinen" Leidensweg gut, gab mir viel zum Denken.
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich
Und die Information, dass dein Bruder homosexuell ist, soll irgendwie entscheidend oder hilfreich sein? :hmm:
In meiner Familie gibt es keine Alkoholiker, auch die Ehepartner meiner Geschwister trinken entweder gar keinen Alkohol oder zu besonderen Anlässen.

Es ist eine schlimme Sucht, besonders wenn man eine genetische Veranlagung dazu hat. Bist du in Behandlung?
versteh die Frage nicht was er da meint ........oder was er will
 
Ich habe schon viele Leute gesehen, von einer Therapie zur nächsten, haben sich aufgegeben. Da die nichts mehr zum "Sozialstaat" beitragen, finde ich das es mit der Hilfe und Therapien


Es gibt aber genug, die trotz Sucht arbeiten gehen.
 
Alkoholsucht Ansich ist nicht vererbbar. Nur die tendenz süchtig zu werden.
Ich versteh den Sinn gerade nicht, wenn man schon selbst zur erkenntnis kommt dann kann man sich auch helfen lassen, vorausgesetzt man will auch. Mittleid bekommt niemand dafür.

Ein Alki will sich nur selten helfen lassen. Sucht immer wieder neue Gründe um das Trinken zu rechtfertigen. Viele Alkis sind betrunken auch Gewaltbereit und haben sich nicht unter Kontrolle. Ich kenne einige Alkis im Bekanntenkreis.
 
Egal, man läßt sie eh fallen, sollen doch schauen wo sie bleiben...

Genau, fallen lassen und nicht einmal mehr ignorieren!
Mich kotzt es an dass man für alles Verständnis haben soll und auch noch seinen/ihren Zustand entschuldigen! Alkoholsucht kommt nicht von heute auf morgen, sowas dauert Monate, und in dieser Zeit hätte diese Person jeden Tag aufs neue die Chance, jeden Tag!
 
Selber Angehöriger. Soll ich jetzt meinen Vater fallen lassen?
Das musst du selber wissen!
Wie groß waren deine/eure Entbehrungen im Leben durch den Suff? Hat wer darunter gelitten?
Willst du selber in den Abgrund gezogen werden?
Fragen über Fragen, antworten musst du dir selber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm. Alkoholismus IST eine Krankheit und auch durchaus behandelbar, wenn der eigene Wille dazu besteht. Kenne sogar mehrere Leute, die vom Suff wegkamen und bereits längere Zeit trocken sind. Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.
 
Selber Angehöriger. Soll ich jetzt meinen Vater fallen lassen?

So dachte ich auch. Ich wollte meinem Freund auch helfen. Nach dem ersten Rückfall, haufenweise Verletzungen durch den Suff und mehreren Bitten, sich helfen zu lassen, hab ich aufgegeben. Er wird zwar nicht gewalttätig, aber der Tag danach ist für mich der Horror. Die Stimmungsschwankungen von ihm sind unerträglich. Am Tag danach geht er von 0 auf 100. Das ist das, was einen Angehörigen wirklich runterzieht.
 
Also ich hab da eine sehr sehr gute freundin... da mach ich mir echt schon gedanken ob sie nun ein alkoholiker ist oder nicht. ich hab mal schon mit einer gemeinsamen freundin über das gesprochen und sie ist auch der ansicht dass der konsum meiner sehr guten freundin schon übertrieben ist. sie trinkt nicht täglich aber wenn sie frei hat ist sie beinahe immer am trinken sobald sie ihre whg verlässt.
ich/wir mach/en uns ernsthaft schon sorgen sorgen um sie.
ich hab sie schon darauf angesprochen und sie hat gesagt dass das nicht stimmt und sie es unter kontrolle hätte weil sie ja nicht jeden tag betrunken ist.
ich weiß noch letztes jahr an ihrem geburtstag war ich mit ihr unterwegs und wir beide waren sternhagel voll. und sie hat dann direkt tags darauf weitergemacht. solche dinge kommen bei ihr oft vor, was mich eben ernsthaft besorgt weil normal ist das nicht meines erachtens...
was sagt ihr dazu?
 
Ich hab sie schon darauf angesprochen und sie hat gesagt dass das nicht stimmt und sie es unter kontrolle hätte weil sie ja nicht jeden tag betrunken ist.
Was sagt ihr dazu?

Genau so fangen die Süchte an! Der/die Betroffene bestreitet es, der/die Betroffene behauptet alles unter Kontrolle zu haben!
Der beste Weg mitten ins Unglück...
 
Meine Schwester ist in einer Beziehung mit einem Alkoholkranken; mein Bruder (homosexuell) tendenziell auch. Ich selbst bin Alkoholiker. So viel zum Family Business.

Eure Erfahrungen?
Mit Alk weniger, dafür mit Tablettensüchtigen und andere Drogen.
Finger weg davon, die ziehen einen unweigerlich runter, vielleicht Hilfe anbieten aber höchstens 1 mal .
Wenn da nicht darauf eingegangen wird, bringt es nichts.
Wenn darauf eingegangen wird und derjenige scheitert weiterhelfen, aber nicht von vornherein zuviel geben.
 
Genau so fangen die Süchte an! Der/die Betroffene bestreitet es, der/die Betroffene behauptet alles unter Kontrolle zu haben!
Der beste Weg mitten ins Unglück...

Ich hoffe sehr dass es nicht dazu kommt... weil sie mir wie schon erwähnt sehr wichtig ist... wenns so kommt weiß ich echt nicht was ich tun soll.
 

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