Als Frau ausgehen

@Mitglied #95315
Nun - ich lebe ja auch ein Andere-Leben, die Kinder im Hause sehen mich also regelmässig nur als Mann. Wenn sie mich plötzlich als Frau sähen - können Kinder von 7 - 13 das schon verstehen?
Wenn man Eltern ist, eine Erfahrung die mir mein Andere-Leben eingebracht hat, macht man sich Sorgen.
Ein Weiteres: Was erzählen sie den Eltern was sie gesehen haben? Und ist es nicht so, dass je mehr man versucht das richtig zu stellen, man sich um so "verdächtiger" macht? Tickt der Mensch heute nicht so?
Heute ist man ruck-zuck ein "Kinderschänder" und bis das Gegenteil bewiesen ist hat man gar kein Leben mehr. Sorry, aber Kinder sind ein No Go! Die haben uneingeschränkt ein Recht darauf unbeschwert ihr eigenes Leben zu entdecken. Findest Du nicht auch?
 
Bin noch mal nach oben gesorgt und habe mich ge-updated.

Bei den von mir genannten Kindern handelt es sich um solche von Nachbarn im Haus in welchem ich unter der Woche wohne. Wären es meine eigenen, läge die Verantwortung bei mir und ich könnte dem was sie gesehen haben objektiv begegnen. Was hinter anderer Leute Türen passiert hab' ich weder unter Kontrolle noch steht es mir zu deren Meinung und Vorstellungen zu be-urteilen.

Hinsichtlich der familiären Situation ist es so, dass wie ausgeführt meine Frau wusste was ich tue (crossdressing), nicht aber was ich bin (transsexuell), was das Ausmass für sie nicht wirklich fassbar macht. Das fordert sicher noch lange Gespräche. Die eigenen Kinder, selbst engste Freunde wissen nichts von meinem alter ego Ditta.

Ich hatte, nach meiner traumatischen Erfahrung als 14 jährigx Ditta sehr, sehr lange zu unterdrücken versucht in dem ich ein stark hetero betontes Leben geführt habe (12 Jahre Armee, Studium und den Rest fast wie in der Sparkassenwerbung: Mein Haus, mein Auto, mein Motorrad, meine Frau, ...). Was ich zu unterdrücken versuchte hab' ich im eigentlichen Wortsinne, für alle sichtbar, in mich hineingefressen (etwas, was mir aktuell Mühe macht, den Kummerspeck wieder los zu werden ...)

Erst nach dem nach einem Wohnungseinbruch vor zwei Jahren meine Intimsphäre ein weiteres Mal gewaltsam verletzt wurde, habe ich professionelle Hilfe bei einer Psychologin gesucht und gefunden. Erst nach diesen ersten Sitzungen bin ich überhaupt erst sprachfähig und lerne gerade zu Ditta zu stehen und ihr Raum zu schaffen zu sein und ihre Bedürfnisse zu formulieren.
 
WO, wenn nicht hier? Oder sind da draussen nur "Spanner" die sich an unserem Hadern und Zweifeln, am sich erkennen und outen aufgeilen?
Wobei: Jetzt wo ich beginne überhaupt darüber zu sprechen erlebe ich, das erste mal nach den Vergewaltigungen die mir damals angetan wurden eine Befreiung die es mir fast egal sein lässt ob das so ist. Damals war ich Opfer eines alten geilen Bocks, der mich erpresste mein "Geheimnis" zu verraten. Heute bestimme ich was ich herausgebe (verbal und schriftlich). Das "Ausgehen en femme" das erarbeitet sich Ditta gerade wieder. Als die ich merke, dass ich es nachgerade provoziere - nicht mehr ertappt - sondern gesehen zu werden. Nur wie gesagt: Nachbarskinder sollen das nicht, da haben wir auch eine Verantwortung - denke ich.
 
@Mitglied #95315
Nun - ich lebe ja auch ein Andere-Leben, die Kinder im Hause sehen mich also regelmässig nur als Mann. Wenn sie mich plötzlich als Frau sähen - können Kinder von 7 - 13 das schon verstehen?
Wenn man Eltern ist, eine Erfahrung die mir mein Andere-Leben eingebracht hat, macht man sich Sorgen.
Ein Weiteres: Was erzählen sie den Eltern was sie gesehen haben? Und ist es nicht so, dass je mehr man versucht das richtig zu stellen, man sich um so "verdächtiger" macht? Tickt der Mensch heute nicht so?
Heute ist man ruck-zuck ein "Kinderschänder" und bis das Gegenteil bewiesen ist hat man gar kein Leben mehr. Sorry, aber Kinder sind ein No Go! Die haben uneingeschränkt ein Recht darauf unbeschwert ihr eigenes Leben zu entdecken. Findest Du nicht auch?


ich sehe das nicht so eng. transgender zu sein ist ja jetzt nichts was man nicht schon aus den medien kennt. es gibt im tv darüber filme, dokumentationen etc... politische parteien setzen sich mit dem thema auseinander. das den eltern fremder kinder durchaus zuzumuten den kindern das zu erklären und sie im 21. jahrhundert willkommen zu heissen denn die versteckspielerei ist vorbei.
 
@Mitglied #95315
Bei Jugendlichen (ich schätze ab 14) ist es mir auch egal - ich bin was ich bin - mit denen kann man reden und sie geben wahrscheinlich weiter: "Ich hab' `ne Trans gesehen ...", "Bei uns im haus wohnt auch eine ...." oder so.
Kinder erzählen irgend was und schwupp steht man da wie ein Exhibitionist. Das ist wie das Kindergartenspiel "Stille Post": Einer sieht (hört) was, versteht's nicht richtig und umschreibt es. Der zweite bekommt etwas beschrieben was er nicht sieht, füllt es mit eigenen Bildern und gibt wieder was er glaubt zu wissen.
Ich sage nicht, dass es nicht auch Kinder gibt die heute mit 12 schon soweit sind, dass sie verstehen könnten was sie sehen. Ich habe mehr "Angst" vor überreagierenden Eltern ...
 
das system stille post hat imho nichts mit dem alter zu tun. kinder sehen transgender auch im einkaufszentrum.
 
...mei oh mei...ich lese hier immer mal mit, grad weis ich auch wieder - warum!
Eure Probleme möchte ich nicht haben - bzw. die damit oft einhergehenden gesellschaftlichen Symptome!

Habe ja selber beruflich und teils auch privat mit diesen Themen zu tun...
Daher nutze ich das EF auch ab und an, um meine Sicht bezüglich dieser Themen immer wieder zu hinterfragen!

Ich denke es ist egal, was man als Individuum ausleben will/möchte...sobald man:down:/Frau es unterdrücken muss, es vermeintlich nicht darf, meint sich dafür schämen zu müssen - wird es irgendwann unglücklich und krank machen! Jeder sollte sich selber genug wert sein...das zu verhindern!

Verliert nicht den Mut auf dem Weg zu euch selbst...man lebt nur einmal!
 
Sehe sie sie?

Ich glaube es ist ein Unterschied ob man jemanden kennt, ihn tags in Anzug und Krawatte und den gleichen Menschen (nicht den selben!) abends im Kleid, Perücke und Pumps sieht, oder ob man an jemanden den man weder kennt noch anders sah zu erkennen glaubt es handle sich VIELLEICHT um einen Crossdresser, Transvestit der Tansx.

Meine Erfahrung im Ausgang ist die: Menschen sehen a priori was sie zu sehen glauben.
Wenn man nicht all zu nuttig, allzu auffällig uniformiert (Maid, Krankenschwester, Schulmädchen, Sissy, ...) oder zu Dragqueen-mässig angezogen und geschminkt ist, sondern normal feminin, allenthalben chic (eigentlich will ein TG ja den Alltag en Femme leben), dann nehmen die Menschen Transfrauen als Frauen wahr, weil sie mehr zu sehen gar nicht interessiert sind.
Diese Erfahrung erlebe ich gerade, da ich mich als Ditta immer mehr ins Licht traue und immer weniger Angst vor habe gesehen zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin immer noch verblüfft, dass so viele sich nicht trauen. Natürlich gibt es Familie, Partnerin etc., aber das ist alles lösbar.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn das Pasing stimmt es nirgends Probleme gibt.
 
Ich würde mich trauen, könnte das auch nicht ewig unterdrücken. Das ist ja keine Lösung. Aber ich muss auf meine Partnerin Rücksicht nehmen. Sie mag das zurzeit nicht, aber wir arbeiten daran und ich freu mich schon sehr darauf.
Habe wegen meinem Passing keine Bedenken, vielleicht etwas groß, aber sonst. Und sein wir mal ehrlich, mir ist bewusst noch nie eine TS, TV oder CD (vernünftig gestylt) aufgefallen, wenn man nicht danach Ausschau hält, ein Mensch wie jeder Andere. Und die paar die mal interessiert schauen, was solls.
Aber war noch nicht als Frau fort, von daher alles mit Vorbehalt
 
Bin noch mal nach oben gesorgt und habe mich ge-updated.

Bei den von mir genannten Kindern handelt es sich um solche von Nachbarn im Haus in welchem ich unter der Woche wohne. Wären es meine eigenen, läge die Verantwortung bei mir und ich könnte dem was sie gesehen haben objektiv begegnen. Was hinter anderer Leute Türen passiert hab' ich weder unter Kontrolle noch steht es mir zu deren Meinung und Vorstellungen zu be-urteilen.

Hinsichtlich der familiären Situation ist es so, dass wie ausgeführt meine Frau wusste was ich tue (crossdressing), nicht aber was ich bin (transsexuell), was das Ausmass für sie nicht wirklich fassbar macht. Das fordert sicher noch lange Gespräche. Die eigenen Kinder, selbst engste Freunde wissen nichts von meinem alter ego Ditta.

Ich hatte, nach meiner traumatischen Erfahrung als 14 jährigx Ditta sehr, sehr lange zu unterdrücken versucht in dem ich ein stark hetero betontes Leben geführt habe (12 Jahre Armee, Studium und den Rest fast wie in der Sparkassenwerbung: Mein Haus, mein Auto, mein Motorrad, meine Frau, ...). Was ich zu unterdrücken versuchte hab' ich im eigentlichen Wortsinne, für alle sichtbar, in mich hineingefressen (etwas, was mir aktuell Mühe macht, den Kummerspeck wieder los zu werden ...)

Erst nach dem nach einem Wohnungseinbruch vor zwei Jahren meine Intimsphäre ein weiteres Mal gewaltsam verletzt wurde, habe ich professionelle Hilfe bei einer Psychologin gesucht und gefunden. Erst nach diesen ersten Sitzungen bin ich überhaupt erst sprachfähig und lerne gerade zu Ditta zu stehen und ihr Raum zu schaffen zu sein und ihre Bedürfnisse zu formulieren.
Die Akzeptanz von Crossdressig muss sich langsam entwickeln. Dass man die Schüler mega-progressiv in der Schule mit 12 auffordert, sich jetzt zu überlegen, ob sie allenfalls das andere Geschlecht sein wollen, und infolgedessen allenfalls später die OP machen usw., das ist kontraproduktive Übertreibung.

Und was das Passing betrifft, da sollte man sich nix vormachen. Wenn jemand deine Gesichtshaut auf 50cm Distanz ansieht, da verdünnisiert sich das Passing. Ausser, man ist iwi 17 oder so. Anders bei post OP Transfrauen, deren fehlende Testosteronproduktion (nix Eier) hebt den Östrogengehalt, welcher durch geringe Hormongaben noch etwas erhöht wird. Daher kann eine 24/7 HRT usw Transfrau viel eher als eine Frau akzeptiert werden, von Nachbarn usw., als eine pre-Op Transsexuelle, die im Rahmen der Selbstfindung soeben zu einem Rundum-Coming out ansetzt und mit reichlich gepuderten Bartstoppeln und Highheels die Eltern dieser anständigen Gegend in Erklärungsnotstand bringt.

"Du Mami, wieso hat der Mann ein Kleid an??"

Ach, wer kennt es nicht, wer hasst es nicht. Also besser gar nicht in die Situation kommen, ist eh der totale Abtörner.

Allerdings, wenn es sich mal nicht vermeiden lässt, dass eine Familie meine Wege kreuzt, und wenn die dann nichts bemerken, dann ist das wiederum sehr angenehm. Ist meist ne Frage der Lichtverhältnisse, wobei die Sonne im Rücken vorteilhaft ist ^^
 
Sieht für mich aus wie ein Teddy Bär, das angesagte Accessoir für diese Saison.

Hey Brummbär, schau was ich habe
.. ein Honigtöpfchen... mmmh lecker... ^^
 
@ Fräulein-M
Genau das ist der Punkt an dem ich mich befinde - Klar will ich, nun da ich darüber sprechen und Ditta Raum geben kann, Ditta endlich auch leben. Aber ich bin wohl zu sehr Rationalist, zu sehr Analytiker - ich wäge ab: "Was gäbe ich auf?" gegen "Was würde ich gewinnen?", denn sind wir ehrlich: Selbst als Transfrau zu leben macht das Leben ja nicht unkomplizierter. Man (ich zumindest) würde arbeiten müssen. Ich habe auch nicht soweit vorgesorgt, dass ich mir den Rest meines Lebens um nichts mehr sorgen machen muss.
Ich stehe an dem Punkt, wo ich mich frage: Lohnt der Aufwand und der Stress, ist ein irgendwie gearteter Zugewinn den Verlust wert? Denn wie schnell wird auch das neue Leben von seinen Routinen eingeholt?
Ist es da nicht schon Gewinn genug, wenn ich Ditta als Crossdresser auslebe (selbst mit dem Stigmata: Gar nicht wirklich Transgender zu sein?) im gegenzug aber den mir wichtig gewordenen Teil meines Andere-Leben behalten kann?
Wissend - beim nächsten Schub hätte ich wieder grösste Lust das Skalpell selbst anzulegen und dem Drama (Teile der primären Geschlechtsorgane - nicht das Leben!!!!) ein Ende zu setzen ....
 
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