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Bei einer korrekten Entlohnung nach dem österreichischen Arbeitskräfteüberlassungsgesetz ergeben sich in aller Regel für Leiharbeitskräfte Kosten in einer Bandbreite, abhängig von Branche, Verleihdauer und Qualifikationsstand, vom 2 bis 2,5 fachen des jeweiligen Kollektivvertragentgeltes.
Die Vorteile einer Leiharbeitskräfteüberlassung für den AG sind dabei eine bessere Personalplanung bei volatiler Auftragslage und damit einhergehend eine bessere Kalkulierbarkeit der Personalkosten, eine Senkung der Personalbeschaffungs- sowie der administrativen Kosten und ein Wegfall der Trennungskosten durch verschiedenste arbeitsrechtliche Verbindlichkeiten.
 
Sehr gut geschrieben, nur mit der korrekten Entlohnung hapert es.
Die meisten "Leihhackler" werden über den Tisch gezogen, besonders jene, die die österr. Gepflogenheiten nicht kennen.
Da die meisten nicht gewerkschaftlich organisiert sind, wird sich so schnell auch nichts ändern.
 
Ich war nie besonders glücklich, wenn der Chef bzw. die Personalabteilung mir einen Leiharbeiter aufs Auge gedrückt hat. Es gibt Kosten, die in der Milchmädchenrechnung der Erbsenzähler nicht aufscheinen.
 
Kommt immer auf den Erbsenzähler an. :D
Der Erbsenzähler zählt immer nur die Erbsen. Im konkreten Fall wurden die Unterschiede im Engagement, die sich letztlich in der Qualität niedergeschlagen haben, einfach nicht berücksichtigt.

Einer der wenigen Fälle, wo ich mit dem Betriebsrat einer Meinung war.
 
Der Erbsenzähler zählt immer nur die Erbsen.

Das stimmt schon. Aber ein gutes internes Rechnungswesen zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht die vordergründig billigste Variante wählt, sondern jene die sich langfristig gesehen als die kosteneffizienteste herausstellt, indem man beispielsweise auch Opportunitätskosten berücksichtigt.
Wobei es oft auch gar nicht an den Erbsenzählern selbst liegt, sondern mehr oder weniger an externen Vorgaben.
 
Wobei es oft auch gar nicht an den Erbsenzählern selbst liegt, sondern mehr oder weniger an externen Vorgaben.
Es lag an der Vorgabe des (damals bereits) Firmeninhabers und gleichzeitig Geschäftsführers des Gesamtunternehmens. Ich kann mir schon vorstellen, dass es bei Amazon Kalkulationsgrundlagen gibt, die auch solche Dinge berücksichtigen. Im konkreten Fall, den ich meine, wurden gute Argumente (z. B. Qualität der Arbeit, damit verbunden höhere Ausschusszahlen des Leiharbeiters) von der Personalabteilung einfach ignoriert, weil der Wunsch der Geschäftsführung "mehr Leiharbeiter" hieß, koste es, was es wolle.
 
I wü mas gar net vorstelln, hab das aber in den Wirtschaftszeiten diverser Zeitungen schon öfters gelesen.
 
ein komplexes Thema, wo man versuchen muss, sich immer weiter auseinanderdriftende Interessen unter einen Hut zu bringen.
Ohne Kenntnis der Unternehmens (das ich meine) und des Industriedorfes, das diesem Unternehmen seine Existenz verdankt, ist es vielleicht schwer zu verstehen. Und irgendwie red ich da von einer Zeit, die wirklich die "gute alte Zeit" war. In dieser guten alten Zeit (die ich selber noch mit erlebt habe) hat das Unternehmen so viele Lehrplätze zur Verfügung gestellt, dass alle Lehrstellensuchenden des Ortes einen Ausbildungsplatz gefunden haben. Vordergründig betrachtet geht sich die Kostenrechnung für diese Ausbildungsleistung natürlich nicht aus. Es wurde damals aber quasi als Erfüllung einer gesellschaftlichen Verantwortung angesehen.

Und damit kommen wir jetzt zurück zu AMAZON. Moral, Anstand und gesellschaftliche Verantwortung spielen für diese Firmen keine Rolle mehr. Die quetschen den letzten Tropfen Saft aus der Zitrone.
 
nur zahlen wollns nix.
Nix finde ich jetzt aber auch übertrieben. Aber das Handwerk kann sich die geradezu unmoralisch hohen Löhne der metall- und Autoindustrie halt nicht leisten.

wie kann man sich das vorstellen? stehen da unternehmer vor'm AMS und strecken die gefalteten hände gen himmel ... `??? :D
so in etwa läuft das. ;) Aufgrund der grottenschlechten Qualität derer, die beim AMS zu finden sind, stehst aber eher schlange bei den Leasingfirmen.
 
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