Atemreduktion, gefährlicher Wahnsinn oder totale Erfüllung?
29.12.20012
zuallererst möchte ich Euch sagen, dass es nicht in meiner Macht steht zu entscheiden, ob es für den Einen von euch mehr Lustgewinn oder für den Anderen großer Leichtsinn ist.
Ausdrücklich möchte ich mich davon distanzieren, euch diese Variante schmackhaft zu machen. Nicht das nachher jemand sagen könne ich hätte Ihn dazu überredet.
Was passiert eigentlich in uns wenn wir im Rahmen einer Session unserem Partner die Luft für einige Momente nehmen? Unsere Atmung wird schneller. Da wir deutlich merken, wie uns der Sauerstoff immer knapper wird versucht unser Körper instinktiv darauf zu reagieren. Immer schneller versucht er durch hektisches Einatmen Luft in unsere Lungen zu pumpen. Es entsteht eine Panik in uns die das Ganze noch beschleunigt, da wir in Stresssituationen eh schon eine erhöhte Atemfrequenz haben. Des Weiteren wird unser Herz anfangen schneller zu schlagen und dadurch, dass es mehr pumpt, verbraucht es auch mehr Sauerstoff, es ist also ein Teufelskreis. Aber unser Körper schüttet dabei auch mehr Adrenalin aus, was eigentlich die schöne Sache daran ist, denn dadurch entsteht eine Euphorie in unserem Hirn. Diese Euphorie ist auch dafür verantwortlich, dass man Spaß an der ganzen Sache haben kann.
Was bewegt uns aber nun ein solch „gefährliches“ Spiel zu spielen. Für mich ist es zum einen der psychologische Teil, der mir sagt, jetzt bist du ganz und gar von der Gnade deiner Mistress abhängig, wenn SIE es will bist du Geschichte. Sie hat nun die Macht über mein Leben oder Ableben. Wenn man seiner Mistress vollkommen vertraut kommt der Aspekt (den manche dabei haben) der Todesangst nicht auf. Denn eine verantwortungsbewusste Mistress passt gut auf mich auf und ich fühle mich bei Ihr sicher. Ein hohes Maß an Vertrauen und Kennen des Partners ist natürlich bei dieser Variante des Spiels
Voraussetzung.
Welche Möglichkeiten gibt es dem Partner die Luft einzuschränken:
Man setzt sich auf den Brustkorb des Partners. Anfangs denkt man sich, och das ist ja nichts Schlimmes aber wenn es dann eine ganze Weile so bleibt, wird man schnell merken wie anstrengend doch das Atmen sein kann. Die Atmung wird schneller und man versucht mit kleinen, schnellen Atemzügen genügend Luft zu bekommen. Ich denke, dass diese Variante eine gute Möglichkeit ist zu testen ob einem Atemreduktionsspiele gefallen oder nicht.
Eine weitere Möglichkeit ist es dem Partner einfach Mund und Nase mit den Händen zuzuhalten. Es ist wohl die einfachste aber auch eine sehr effektive Möglichkeit den gegenüber atemlos zu machen. Statt der Hand über dem Mund (für Menschen mit zarten, kleinen Händchen) bietet es sich natürlich auch an den Mund Mittels Klebeband zuzupappen.
Eine sehr schöne und auch sehr intime Art des Luftnehmens ist es die Atmung des Anderen mit der Brust zu unterbrechen, dass diese Variante wohl mehr die weiblichen Doms unter uns betrifft brauch ich wohl nicht weiter zu erklären oder haben wir hier einen Herrn mit Körbchengröße doppel D? . Der Nachteil an dieser Variante ist allerdings, dass man dabei das Gesicht des Leidenden bzw. Genießenden nur eingeschränkt sehen kann, während man bei den ersten beiden das Gesicht gut beobachten kann.
Für mich ist es immer beruhigend zu wissen, dass eine Mistress auf mich achtet und versucht jedes noch so kleine Anzeichen wahrzunehmen und darauf zu reagieren wenn’s um die Luft sehr eng wird. Daher ist der Blick ins Gesicht des „Opfers“ eine gute Möglichkeit Hinweise des subs zu lesen. Dabei sollte sub aber auch so offen sein und nicht einen auf „Held“ machen, guck mal wie lange ich die Luft anhalten kann. Denn die Gefahren dabei sind wirklich nicht zu unterschätzen beim Überschätzen.
Die „Königsklasse“ der Atemreduktion ist denke ich mal das Facesitting, auch Queening genannt. Bis man allerdings sich daran wagen kann sollte man vorher schon ein bisschen Erfahrungen gesammelt haben und seinen Partner sehr, sehr genau kennen. Beim Facesitting setzt sich der dominante Teil auf das Gesicht des subs. Geübte doms beherrschen es ihren Körper so auf dem sub zu platzieren, das sie sowohl, Mund und Nase als auch jedes Teil einzeln abdecken können und so ihr Spiel mit dem sub spielen können. Aber mal ganz abgesehen vom Teil des Atemnehmens dabei ist es nicht viel eher der psychologische Aspekt der totalen Demütigung, man steckt quasi im Hintern der oder des Dom. Man ist gezwungen die Düfte einzuatmen ob man will oder nicht. Aber es ist auch eine gute Möglichkeit festzustellen ob Dom auch Spaß an der Sache hat, es sei denn das Facesitting wird in Klamotten durchgeführt wobei dies auch ziemlich schmerzhaft sein kann, denn wo haben die meisten Hosen die Naht, da wo beim Facesitting die Nase steckt ;-). Durch geschickte Gewichtsverlagerung kann Dom das Gefühl vermitteln wenn ich es will, dann zerquetsch ich mit meinem Hintern deinen Kopf.
Es gibt sicher noch andere Arten wie man dem Partner die Luft knapp machen kann aber ich denke zum einen würde das hier den Rahmen sprengen und zum anderen sind es doch Praktiken mit denen ich mich zumindest wegen ihrer Gefährlichkeit nicht anfreunden könnte.
Aber noch mal zu den positiven Gefühlen die durch das Adrenalin erzeugt werden, dass ist es ja was das ganze interessant macht. Denn diese Gefühle erzeugen Krämpfe die mittels der Gedanken, zumindest wenn das Luftnehmen nicht zu stark war, steuerbar sind. Und wenn man in einer Session ist wo werden denn da wohl unsere Gedanken sein. Wo wird sich denn da wohl der Euphorie-Krampf wiederfinden. Es ist sogar von Sexualforschern in Versuchen ermittelt worden, dass das Luftnehmen Erektions- und Orgasmusfördernd sein kann (zumindest wem es Spaß macht).
Es ist Ratsam bevor man sich an Atemreduktion heranwagt noch einmal im ERSTE-HILFE-BÜCHLEIN im Verbandskasten nachzulesen was zu tun ist wenn eine Bewusstlosigkeit eintreten sollte.
Man sollte aber wirklich immer im Kontakt mit seinem sub stehen, denn es ist wirklich nicht ganz ohne aber es kann auch sehr, sehr erregend und schön sein. Irgendwie schweißt es noch enger zusammen, denn zum einen ist es echt ein riesiger Vertrauensbeweis und zum anderen ist es bei diesem Spiel so wichtig, dass man zusammenarbeitet. Denn was hätte dom denn davon wenn sub irgendwann alle Viere von sich streckt und das war´s, daher auch der Appell von mir an die subs unter uns. Macht euch bemerkbar wenn’s zu knapp wird, nichts überziehen, dann können beide Seiten viel Schönes aus dieser Variante des BDSM herausziehen.
So lange genug den Herrn Lehrer gespielt.
Gruß ChrisMC
Anhang anzeigen 3356472