Hi,
Jeder einzelne Ignorant ist daher, für der sonst vermeidbaren Todesfälle, mitverantwortlich denn jeder würde sich zumindest insgeheim der Beihilfe zur fahrlässigen Tötung mitschuldig machen und sollte dafür auch zur Verantwortung gezogen werden!
ein selten sinnleeres Argument. Wie bist Du denn zu dem Unfug gekommen?
Bitte bagatellisiert die Gefahr durch den Coronavirus und die derzeitige landesweite Situation daher nicht mehr öffentlich.
Wer ermächtigt Dich, berechtigte Kritik unterbinden zu wollen?
Ich gehöre auch zu der Gruppe der hoch-gefährdeten Personen - Denk bitte mal darüber nach.
Ich auch. Ich nehme ein Immunsupressivum wo bei mehr als 1 von 10 Behandelten eine Infektionen der oberen Atemwege auftreten kann. Wenn es mich erwischt vermutlich schwerer als andere und die Folgereaktionen wie Lungenentzündung etc. etc. ist deutlich wahrscheinlicher als bei anderen.
Das bedeutet aber nicht, dass ich aufhören muss zu denken oder zu rechnen oder Maßnahmen kritisieren darf!
Dir sei das Wissen ans Herz gelegt, dass Du als Risikopatient genauso krank wirst, mit den aktuellen Maßnahmen, nur später! Dir bleibt die Krankheit nicht erspart, nur hast Du die enorm geringe Hoffnung, dass Du krank wirst, wenn wieder Plätze in der Intensiven frei sind!
Als Grundlage dient diese Arbeit, auf deren Basis auch der Krankenanstaltenverbund arbeitet:
Corona: Worst Case Szenario und Gegenmaßnahmen
Sie indiziert, dass Merkels Annahme von 60 bis 70% Infizierter nicht haltbar ist, und prognostiziert für Österreich ein worst case Szenario von 2 Millionen Infizierten (statt der 5,2 bis 6,3 Millionen nach dem Deutschen Berechnungsmodell). Das sind schon deutlich weniger!
Bei Berechnung mit mathematischen Modellen hoher Trefferwahrscheinlichkeit können die aktuellen Maßnahmen in Österreich diese Zahl auf unter 20% drücken, also stattdessen werden "nur" mehr 360.000 Menschen gleichzeitig infiziert.
Das scheint nun selbstverständlich ein toller Vorteil, eine Reduktion von über 80%!
Das Problem dabei ist aber, dass nach derzeitigen statistischen Modellen etwa 19% der erkrankten ein Krankenhausbett benötigen, und 5% ein Bett in der Intensivstation. Also brauchen wir 18.000 Betten in der Intensivstation.
Wir haben aktuell 2.547 Intensivstationsbetten. Die sind immer noch vom Auslaufen der aktuellen Grippewelle ausgelastet.
Also was verursacht die derzeit geltenden Einschränkung der Sozialkontakte? Wir verlängern die Zeit, in denen das medizinische System überlastet ist um mindestens das Doppelte! Wenn wer einen Unfall hat oder z.B. einen ungünstigen Blinddarmdurchbruch erleidet, wo er eine Intensivstation braucht, ist er, leider leider, tot.
Ebenso ist unbestreitbar, dass im Haushalt die meisten tödlichen Unfälle passieren. Die derzeitigen Maßnahmen werden also auch hier Todesopfer fordern. Unter anderem.
Dem Gegenüber haben wir eine angenommene Todesrate des Virus von 0,02 bis 0,25%, die aber nur realisierbar ist, wenn die Leute die bestmögliche Behandlung, also die Intensivstation bekommen. Wenn die Leute nicht auf die Intensive kommen, ist die Sterblichkeitsrate deutlich höher, Daten hat man hier keine, hochspekulativ hab ich einmal 5% gehört. Und dieses Risiko ist nicht für alle gleich, also Personen über 70 z.B. haben bei optimaler Behandlung bereits eine Sterblichkeit von 10 bis 20%, junge deutlich unter 0,00x%.
Wie oben erwähnt bedeutet der Peak dass von etwa 18.000 Patienten 16.000 keine adäquate Behandlung und nur etwa 2.000 ein Bett auf der Intensiven bekommen, und das wird man in der Triage sinnvoller Weise den Jungen und Gesunden vorbehalten, nicht den Alten und Kranken oder uns besonders Gefährdeten!
Man muss ja nur rechnen:
Gibt man die ca. 2.000 verfügbaren Betten den Jungen und Gesunden, rettet man 1.999 und einer stirbt.
Gibt man die ca. 2.000 verfügbaren Betten den Risikopatienten, rettet man 1.800 bis 1.900 und 100 bis 200 sterben.
Daher ist erstmal eines sicher:
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Maßnahmen der Bundesregierung einem Risikopatienten einen Vorteil verschaffen ist ganz exakt Null!
Das müssen sich die Risikopatienten mal klar machen!
Was bringen die Maßnahmen der Regierung? Eine verzögerte Infektionsrate, es werden zwar gleich viele Menschen krank, aber auf einen größeren Zeitraum verteilt. Die maximale Anzahl an Leben, die so gerettet werden kann, sind ein paar Hundert! Gleichzeitig aber verlieren viele hundert Menschen ihr Leben, weil die Intensivstationen von CoViD-19 Patienten belegt sind.
Es besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass durch diese Maßnahmen mehr Menschen sterben als ohne diese Maßnahmen.
Ob also überhaupt Menschenleben gerettet werden können hängt davon ab, wie die Sterblichkeitsrate junger gesunder Patienten ohne Intensivstation sein wird.
Bei 5% kann man pro 1 oder 2 Wochen Dauer der Maßnahme etwa 100 Menschenleben retten. In dem Fall kostet die Maßnahme mehr Menschenleben als sie rettet.
Bei 50% kann man pro 1 oder 2 Wochen Dauer der Maßnahme etwa 1000 Menschenleben retten. In dem Fall dürfte es weder Vor- noch Nachteile geben.
Bei 75% kann man pro 1 oder 2 Wochen Dauer der Maßnahme etwa 1500 Menschenleben retten. In dem Fall dürfte es eventuell tatsächlich so sein, dass man mehr Menschenleben rettet als die Maßnahme Menschenleben kostet.
--------------------------------------
Es gibt Gesetze, und man muss die Gesetze befolgen! Wenn man mitten in der Nacht mutterseelenalleine an der Kreuzung steht, darf man auch nicht bei Rot drüberfahren! Nicht langsam und vorsichtig, und erst recht nicht schnell!
Gesetze sind zu beachten, egal wie schädlich und dumm sie sein mögen.
Aber die Schlussfolgerung, dass die öffentliche Kritik (!) am Gesetz
"Beihilfe zur Tötung" wäre, alter Fuchs, dass ist krass! Fast wie die selbsternannten Raucherscherriffs!
Was wollt ihr als nächstes? Rennt Ihr mit Baseballschlägern durch die Gegend und erschlagt jeden, der eventuell gegen das Gesetz verstoßen hat? Oder gleich an der nächsten Laterne aufhängen, zur Abschreckung? Strange Fruit?
Für mich persönlich ist so ein Thread bzw. manche Beiträge hier ein klares Indiz, dass man vorm Coronavirus keine große Angst haben muss. Aber vor den Menschen, da muss man sich fürchten.
LG Tom