So einfach, wie sich das die Träumer vorstellen, wird es mit dem bedingungslosen Grundeinkommen nicht werden. Besonders dann, wenn die EU wirklich in Richtung "Sozialunion" geht. Dann werden alle Bürger jener Länder, wo das BGE nicht eingeführt ist, flugs in Richtung jener Länder abwandern, wo sie die bedingungslose Sozialrente genießen können. Denn wir dürfen ja unseren Nachbarn (siehe Kindergeld und Co.) nicht verwehren, was der österreichische Steuerzahler an sozialen Leistungen finanzieren muss. Von den Asyl- und sonstigen Vorteilswerbern ganz zu schweigen, die natürlich in die Länder mit den bequemsten Sozialleistungen streben.
Aber das ist nicht der einzige Punkt, der gegen die
bedingungslose Sozialrente spricht. Wenn davon gesprochen wird, dass wir in Zukunft zu wenig Arbeitsplätze haben (werden), dann ist das nur die halbe Wahrheit. Denn wir hören doch auch immer wieder, dass es zu wenige Pflegekräfte gibt (siehe aktuelle Debatte über die aus dem Osten "importierten" Pflegerinnen). Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Generell: Der Anreiz, durch Leistung etwas für eine funktionierende Gesellschaft beizutragen, wird drastisch sinken, wenn es
bedingungslos auch Geld für Nichtstun gibt.
Das bedingungslose Grundeinkommen für eine
ganze Gesellschaft (z. B. für ganz Österreich) wäre ein Sozialexperiment mit äußerst ungewissem Ausgang. Und dann stelle man sich das für ganz Europa vor.