Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)

Man sollte halt nicht jedem Horrormärchen, auch wenn es regelmäßig in Trend und Presse, basierend auf einer völlig willkürlichen Interpretation der Mercer Studie, Erwähnung findet, Glauben schenken. Zumal die Mercer Studie einige kleine methodische Fehler aufweist.
KDVs sind generell für den Vermögensaufbau nicht die beste Wahl und für die breite Masse als Pensionsvorsorge wenig geeignet.
An die im Hochglanzprospekt ausgewiesenen Renditen von 8% und mehr glauben nicht mal die Anbieter der Pensionsfonds. Defacto gibt es heute keine private Pensionskasse die eine Inflationsabgeltung der eingezahlten Beträge über die gesamte Laufzeit garantiert, von den viel gepriesenen Renditen ganz zu schweigen. Dazu kommen im Vergleich zu einer ULV weit höhere Verwaltungskosten.
Zudem fehlt teilweise das Verständnis für derartige Anlageprodukte. Dies zeigt sich schon in der Annahme, dass eine KDV vom demographischen Wandel oder richtiger der Pensionsquote unberührt bliebe. Das mag bedingt noch für wachsende KDV-Systeme gelten, sind aber mal Pensionsysteme großteils von einer ULV auf eine KDV umgestellt werden sich auch da bei einer ungünstigen demographischen Entwicklung keine Zuwachsraten mehr erzielen lassen und KDV Systeme werden dann mitunter sogar stärker unter Druck geraten als vergleichsweise ein ULV System.
 
Ich war auch viele Jahre drüber. Aber du (und ich) zahlen ja auch nur entsprechend der Bemessungsgrundlage ein (bzw. haben eingezahlt). Darüber beschwere ich mich auch nicht. Und klar, die valorisierte Bemessungsgrundlage von früher ist natürlich weniger als die heute aktuelle.
ich hab heute im kurier gelesen, dass deine "geliebte" negativsteuer" beschlossen wurde, wo Geld ausbezahlt wird, an jene die keine steuern zahlen. :D
 
Ich war und bin mit meiner Lebensversicherung nicht unglücklich. Ich weiß nur noch nicht, was ich mit der Auszahlung im Jänner anfangen werde.
ich hatte gleichzeitig einen amerikanischen fond gekauft, der hat sich von 14,32 entwickelt auf 20,68, da kannst jede Lebensversicherung vergessen...:lol:
 
Jetzt kommt wieder einer mit dem Schmonzes daher ........

Volksbegehren fordert 1.200 Euro Grundeinkommen ohne Gegenleistung - derStandard.at


Das Grundprinzip unseres Sozialstaats besteht darin, für jene die sie benötigen, weil sie beispielsweise pflegebedürftig, arbeitslos oder notleidend geworden sind, Hilfe und Unterstützung bereit zu stellen. Unsere Sozialsystem durch ein bedingungsloses Grundeinkommen zu ersetzen würde bedeuten, dass wir denen die es brauchen etwas wegnehmen, um es jenen zu geben, die es nicht brauchen, die aber nicht arbeiten wollen.

Bleibt noch die Finanzierungsfrage. Ich bezweifle, dass diese Idee so wie vorgeschlagen überhaupt funktioniert. Dazu würde mich die Expertise von @Mitglied #260008 interessieren.
 
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Bleibt noch die Finanzierungsfrage

Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben, ein bedingungslose Grundeinkommen ist eine denkbar ungeeignete Variante um sozial schwächer gestellte Personen zu stützen oder generell für mehr Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Zum einen würde jene Bevölkerungsschicht, die jetzt schon einen Großteil der Abgabenlast trägt, am stärksten belastet und zum anderen würde ein nicht unerheblicher, zweistelliger Prozentanteil der Bevölkerung in den Genuss eines bedingungslosen Grundeinkommens gelangen, der dieses am allerwenigsten nötig hat, auch jene die hohe Summen aus Kapitaleinkünften lukrieren.
Die zu erwartenden Verhaltenseffekte der einzelnen Wirtschaftssubjekte auf dem Arbeitsmarkt wären zudem schwer vorherzusehen und damit einhergehend das Lohn- und Preisniveau schwer abschätzbar.
Zur Finanzierung selbst: Die Sozialausgaben lagen 2018 bei rund 109 Milliarden. Würde man jetzt Pensionsleistungen und Pensionsbezieher sowie einfachheitshalber auch die Gesundheitsausgaben herausrechnen, blieben 33 Milliarden für die verbleibenden 6 Millionen der Wohnbevölkerung zur Verteilung als BGE übrig. Es ist unschwer zu erkennen, dass die veranschlagten 1200 Euro Pro Kopf und Monat wohl etwas zu hoch gegriffen sind.
 
an sich ist ein sozialstaat so gestaltbar - und auch finanzierbar, dass niemand in not und armut, obdachlosigkeit etc. leben muss. das geht!

aber ich seh das insoweit nicht als "bedingungslos" als ein mensch, der zur finanzierung seines auskommens (auch) den staat braucht umgekehrt die verpflichtung hat, im rahmen seiner leistungsmöglichkeit (sofern halt nicht zu jung, zu alt, zu krank, durch pflege und obsorge belastet etc.) auch etwas aktiv zur gesellschaft beizutragen. quid pro quo.
 
Solange sich halt nicht ALLE in die Hängematte legen.

Sicher gibt es Menschen, die überhaupt nicht in der Hängematte liegen sondern etwas leisten wollen. Aber damit der Anteil der Leistenden nicht zu gering wird, muss bei der Marie halt auch ein merkbarer Unterschied bestehen. Bei 1200.- für die Hängematte netto hab ich da so meine Zweifel, ob wir dann noch genug Menschen für alle Tätigkeiten finden werden. Jetzt kann man sagen, die Löhne müssen halt so weit angehoben werden, dass auch jeder Halbtagesjob deutlich mehr einbringt (mindestens 1800.- um einen echten Anreiz zu bieten). Dann kannst du dir ausrechnen, welcher Mindestlohn sich daraus für einen Ganztagsjob ergibt. Und damit kann man dann den zu erwartenden Inflationsschub berechnen.

Das ist nur eine von mehreren wichtigen Überlegungen, die sich der Initiator des Volksbegehrens sicher NICHT gemacht hat. Wie schon Werner Kogler richtigerweise festgestellt hat: Das Geld wächst nicht auf den Bäumen.
 

Du erinnerst dich aber schon, was ich damals von der Koalition gehalten habe?


Idol nicht unbedingt. Aber immerhin hat er (angeblich ohne Bezahlung und auch ohne BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen :haha:) den Karren aus dem Dreck herausgezogen, nachdem sich die verzupft haben, die ihn dort hinein gefahren hatten .......... Mehr darf ich nicht schreiben, sonst gibt´s den feministischen Platzverweis. :D
 
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