Berufsausildung für Sexworkerinnen

Mitglied #456556

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Das "älteste Gewerbe der Welt" wird nach wie vor von Personen ausgeübt, die nie eine sorgfältige Ausbildung genossen und deren Knntnisse und Fähigkeiten nie überprüft wurden. Es scheint mir an der Zeit zu sein, dass wie für anderen Pflegeberufen auch für Sexarbeit eine Berufslehre mit Diplomabschluss angeoten wird.
Diese Ausildung müsste anatomische, physiologische, psychologische und medizinische Kenntnisse vermitteln sowie manuelle Geschicklichkeit, das Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit zur Gesprächsfürung und das Selbstbewusstsein fördern.
Was meint Ihr zu diesem Vorschlag?
 
Zur Einführung der Berufsausildung für Sexworkerinnen könnte ich mir ein Angebot von Weterbildungskursen für bereits aktive Sexworkerinnen denken. Beratungsstellen für Seworkerinnen gibt es bei uns in Basel bereits.
 
Die Personen die dies ausüben werden meist zur Ausübung der Prostitution gezwungen, wie soll man diese armen Geschöpfe zuvor noch zu einer vielleicht mehrjährige Ausbildung nötigen.
Der Internationaleprostitutionsdiplomlehrgang mit ausbruchssicherem Internat.
 
"Bachelor-Bitch" oder gleich "Master of Joy"? :hmm:

Prinzipiell gar keine soooooo abwegige Idee. Braucht man ja für alle anderen Berufe auch - eine Ausbildung.

Warum also nicht auch für das älteste Gewerbe der Welt? :schulterzuck:

Beine breit machen...kann jede. Auch die Dümmste.:lehrer:
Aber mit einem Abschluss... :hmm:

Ich weiß...Geishas sind keine "Prostituierten"...aber Geisha wird Frau auch nicht einfach "nur so".
DIE machen eine Ausbildung.

Anhang anzeigen 6592605
 
Und “Domina“ wird dann ein Masterstudium!

Das sollte mindestens 8 Semester dauern und eine Mischung aus medizinischen, therapeutischen, kreativen und pflegenden Ausbildungen beinhalten.

Bin dafür!:up:
 
Schade das man das Thema Sexwork auch in einem Erotikforum nicht ernsthaft diskutieren kann.

Anhang anzeigen 6592799

Netter Beitrag @Mitglied #456556 :up:

Das EF ist der gänzlich falsche Ort für eine sinnvolle Diskussion über sowas. Das ist hier keine sexworkpositive Umgebung. Da wirst du nur Spott, Häme, Laienwissen und die immer wiederkehrenden Vorurteile der AbolutionistInnen-Riege hören, die uns jegliches eigenverantwortliches Handeln und Entscheiden absprechen, lieber Hansi. Denn warum sollte sich jemand pro Sexwork und damit pro Professionalisierung positionieren? Mit einer solchen Haltung macht sich ja jeder verdächtig. (Aha... Kunde? Zuhälter? Was könnte der sonst für zwielichtige Interessen haben? Etc).

Wie immer gilt - besser wäre es, mit uns zu diskutieren anstatt über uns. :)

Denn warum sollten Laien, die damit nix zu tun haben, sich dazu qualifiziert äußern können? Da bleibst du immer in einer Blase aus Vorurteilen, Stigma und leider immer wieder auch Hurenhass.

Wenn du Fachfragen zur Sexarbeit hast, kannst du die gerne in meinem Subforum stellen. Das ist dort doch etwas geschützter und Störenfriede/Trolle sind schneller gesperrt. ;)

Du kannst dich auch zb im allgemein zugänglichen Bereich des Sexworkerforums informieren, wo wir uns auch über diese Dinge austauschen. Denn ein echter Diskurs über fachliche Fragen der Sexarbeit interessiert ja hier keinen, wie du an den meisten Reaktionen erkennen wirst.

Zur Sache an sich:
Professionalisierung wäre ein wichtiger Schritt zu Selbstermächtigung, besseren Arbeitsbedingungen und damit auch eine wichtige Intervention für Arbeitssicherheit. Bestrebungen hierzu scheitern in Österreich jedoch an Paragraph 215 StGB, "Förderung der Prostitution". Der Staat stellt damit effektiv Wissensvermittlung unter Strafe und bekräftigt die Stigmatisierung nicht nur, sondern fördert sie. Daher müssen Beratungsstellen "Ausstiegsberatung" bieten. Um Förderungen zu erhalten. Dabei gäbe es viel zu lernen und zu lehren, angefangen von Marketing, Kundenkommunikation, wie erkennt man gute Kunden in der Nachrichtenflut, wie achtet man bestmöglich auf seine Gesundheit, wie geht man professionell mit Verleumdungsstrategien, abgewiesenen Kunden die zu Hatern werden um... und vieles, vieles mehr.

LG Ronja
 
Es heißt ja nicht umsonst "Gewerbe" und nicht "Beruf". Und da bedarf es keiner staatlich kontrollierter/ genormter Qualifikation. Es liegt bei jedem "Sexworker/ In " selbst, sich notwendige und spezielle Kennnisse/ Fähigkeiten anzueignen. Ohne diese vor einer Prüfungsinstanz nachweisen zu müssen. Diese Freiheit sollte in einer liberalen Gesellschaft selbstverständlich sein.

Der Ruf nach staatlicher Reglementierung ist völlig absurd.
 
Es liegt bei jedem "Sexworker/ In " selbst, sich notwendige und spezielle Kennnisse/ Fähigkeiten anzueignen. Ohne diese vor einer Prüfungsinstanz nachweisen zu müssen. Diese Freiheit sollte in einer liberalen Gesellschaft selbstverständlich sein.
Grundsätzlich ja, aber wie sieht es aus, wenns in den bereich kliniksex oder überhaupt Bdsm geht? Da ist ja doch auch direkt die Gesundheit betroffen. Ginge es um einen nichtsexuellen Beruf, müsste man sofort eine entsprechende Befähigung nachweisen.
 
Richtig, Professionalisierung birgt immer die Gefahr, dass jemand seine eigenen Wertmaßstäbe über "richtiges" Arbeiten als die allgemeingültigen erhebt. Das gilt für alle Tätigkeitsfelder. Ich als Escort habe andere Bedürfnisse, andere Probleme, andere Strategien als eine Studiodame. Wichtig wäre aber ein stigmafreier, respektvoller Austausch darüber, ohne den erhobenen Zeigefinger, was nun gut oder schlecht ist.
 
Grundsätzlich ja, aber wie sieht es aus, wenns in den bereich kliniksex oder überhaupt Bdsm geht? Da ist ja doch auch direkt die Gesundheit betroffen. Ginge es um einen nichtsexuellen Beruf, müsste man sofort eine entsprechende Befähigung nachweisen.

Gesundheitsgefährdende Handlungen sind vom Strafrecht abgedeckt. Und wie gesagt, es liegt beim jedem selbst, sich verantwortungsvoll/ straffrei zu verhalten.
 
Grundsätzlich ja, aber wie sieht es aus, wenns in den bereich kliniksex oder überhaupt Bdsm geht? Da ist ja doch auch direkt die Gesundheit betroffen.
Das betrifft aber privaten Sex genauso. Wieso sollte man für etwas eine Ausbildung brauchen, das auch jedes ungebildete Paar ohne eine Ausbildung jederzeit privat machen kann?
 
"Staatliche Reglementierung" gibt es im Bereich der Sexarbeit bereits in überbordendem Ausmaß. Jedoch leider in Form von Bevormundung und einem allgemeinen Kontrollphantasma. Es kommt dadurch zu einer wahrhaften Reglementierungseskalation: man kommt drauf, dass gewisse Regeln nicht eingehalten werden (oft sind die Regeln so, dass man sie nicht einhalten KANN), was zu weiteren, noch strengeren Regeln führt. Dann erkennt man: wird da und dort auch nicht eingehalten -> noch mehr Regeln/Vorschriften. Usw.

Besser wäre: Rechte stärken.
Vergewaltigung in der Ehe wurde etwa auch erst ein ernstgenommenes Thema, als die Frauen das Recht bekamen, dies anzuzeigen. Und nicht etwa durch vorgeschriebene Kontrollintervalle bis ins Schlafzimmer.
 
Es heißt ja nicht umsonst "Gewerbe" und nicht "Beruf". Und da bedarf es keiner staatlich kontrollierter/ genormter Qualifikation. Es liegt bei jedem "Sexworker/ In " selbst, sich notwendige und spezielle Kennnisse/ Fähigkeiten anzueignen. Ohne diese vor einer Prüfungsinstanz nachweisen zu müssen. Diese Freiheit sollte in einer liberalen Gesellschaft selbstverständlich sein.

Der Ruf nach staatlicher Reglementierung ist völlig absurd.

jeder Gewerbebetrieb beschäftigt ausgebildete und geprüfte Facharbeiter, ein Einzelunternehmer ist das oft in eigenerr Person. Der kann auch nicht einfach etwas anbieten und ev heikle Arbeiten ausführen, weil er denkt, sich das eh selbst angeignet zu haben.

- Dass die staatliche Reglementierung ihre Schwächen und Nachteile hat, macht sie deswegen nicht prinzipiell verdammungswürdig.

wieso siehst du da so einen grundlegenden Unterschied? (Moraldiskussion bitte nicht hier, es geht um Ausbildung und Befähigung)
 
Gesundheitsgefährdende Handlungen sind vom Strafrecht abgedeckt. Und wie gesagt, es liegt beim jedem selbst, sich verantwortungsvoll/ straffrei zu verhalten.

das kannst jetzt auf den Berufschauffeur auch anwenden? Der darf sich nicht gesundheitsgefährdend verhalten, also braucht er auch keinen Führerschein? Weil es an ihm liegt, verantwortungsvoll zu handeln?
 
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