Berufsausildung für Sexworkerinnen

Es ist in Österreich kein Gewerbe.
Sondern als Neue Selbständigkeit inkl Sozialversicherung etc ausübbar.
Daher keine Anstellung möglich.
In Österreich ist Weisungsfreiheit für Angestellte nicht möglich. Im Gegensatz zu Deutschland. Daher gibt's in D das Phänomen der angestellten aber nicht weisungsgebunden Huren.
 
Gesundheitsgefährdende Handlungen sind vom Strafrecht abgedeckt. Und wie gesagt, es liegt beim jedem selbst, sich verantwortungsvoll/ straffrei zu verhalten.

Das betrifft aber privaten Sex genauso. Wieso sollte man für etwas eine Ausbildung brauchen, das auch jedes ungebildete Paar ohne eine Ausbildung jederzeit privat machen kann?
Ich kann mich von meinem Mann massieren lassen oder die Zehennägel schneiden lassen ... Aber wenn jemand das gewerblich anbieten möchte, muss er dafür eine Ausbildung nachweisen können.
 
Das betrifft aber privaten Sex genauso. Wieso sollte man für etwas eine Ausbildung brauchen, das auch jedes ungebildete Paar ohne eine Ausbildung jederzeit privat machen kann?

Der Heimwerker darf sich zuhause mit dem Hammer auf den Daumen hauen, von der Leiter fallen und die Finger mit der Kreissäge abschneiden. Derweil zumindest noch. Erklär mal dem Arbeitsinspektor, dass der Facharbeiter deswegen auch keine Ausbildung braucht.

Mensch, wo lebts ihr eigentlich?
 
jeder Gewerbebetrieb beschäftigt ausgebildete und geprüfte Facharbeiter, ein Einzelunternehmer ist das oft in eigenerr Person. Der kann auch nicht einfach etwas anbieten und ev heikle Arbeiten ausführen, weil er denkt, sich das eh selbst angeignet zu haben.

- Dass die staatliche Reglementierung ihre Schwächen und Nachteile hat, macht sie deswegen nicht prinzipiell verdammungswürdig.

wieso siehst du da so einen grundlegenden Unterschied? (Moraldiskussion bitte nicht hier, es geht um Ausbildung und Befähigung)

In den anerkannten Berufen gibt es klar definierte Berufsbilder/ Leistungsbeschreibungen. Im sexuellen Bereich kann es das nicht geben, da gerade im BDSM oder Bizarr- Bereich so ziemlich alles möglich ist, was sich nur noch als pervers bezeichnen lässt. Und das zu offiziellen Berufsbildern erheben zu wollen ist eben ein völlig absurder Gedanke.
 
Es ist in Österreich kein Gewerbe.
Sondern als Neue Selbständigkeit inkl Sozialversicherung etc ausübbar.
Daher keine Anstellung möglich.
In Österreich ist Weisungsfreiheit für Angestellte nicht möglich. Im Gegensatz zu Deutschland. Daher gibt's in D das Phänomen der angestellten aber nicht weisungsgebunden Huren.

das sind jetzt aber juristische Besonderheiten, die das ganze zwar verkomplizieren, aber nicht unbedingt mit der Frage der Ausbildung zu tun haben.

Wobei ich das Ganze wieder für eine Utopie (um nicht Hirnwixxerei zu sagen) halte, über die man zwar hier diskutieren kann, die aber nirgends hin führt.
 
Naja es hatte für mich insofern was mit dem Thema zu tun, als die grundsätzliche Weisungsfreiheit schon Bedeutung hat im Hinblick auf Zumutungen, was besseres/richtiges Arbeiten wäre.
 
In den anerkannten Berufen gibt es klar definierte Berufsbilder/ Leistungsbeschreibungen. Im sexuellen Bereich kann es das nicht geben, da gerade im BDSM oder Bizarr- Bereich so ziemlich alles möglich ist, was sich nur noch als pervers bezeichnen lässt. Und das zu offiziellen Berufsbildern erheben zu wollen ist eben ein völlig absurder Gedanke.

Ich könnte dir jetzt einiges über meinen Beruf bzw das Umfeld erzählen. Das ist sicher ebenso vielschichtig und verworren wie die Prostitution; es ändert sich auch sowohl die Ausbildung wie auch die Anforderungen laufend. Die Bürokratie ist heillos überfordert, und hinkt immer drei Schritte hintnach. Trotzdem versucht man das irgendwo in einem gewissen Rahmen zu organisieren. - Es gibt Länder, in denen das nicht so oder gar nicht geregelt ist, dort gehts überhaupt drunter und drüber.
 
Ich kann mich von meinem Mann massieren lassen oder die Zehennägel schneiden lassen ... Aber wenn jemand das gewerblich anbieten möchte, muss er dafür eine Ausbildung nachweisen können.

Das ist auch ( ethisch gesehen ) was anderes als hättest du das Bedürfnis, dir z.B. den Arsch blutig schlagen zu lassen. Oder dich im Kellergewölbe tagelang anketten zu lassen ( Freiheitsberaubung/ Traumatisierung) .
 
Gut ist immer das, wofür sich die Sexarbeiterin eigenverantwortlich und frei entscheidet. Ob das nun ein 50-Euro-Bj im Auto oder ein 5h-Gesprächsdate mit Option auf Zärtlichkeit ist. Das kann in verschiedenen Lebenssituationen unterschiedlich sein und ist zu respektieren. Aber sie muss zu dieser eigenen Entscheidung kommen können. Und dafür braucht sie Wissen - über den Markt, über die sehr unterschiedliche Kundschaft in verschiedenen Marktsegmenten, über vollkommen unterschiedliche Sicherheitsaspekte je nach Angebotsform. Und das könnte man durchaus lehren bzw einzelne hierzu coachen.
 
Das ist auch ( ethisch gesehen ) was anderes als hättest du das Bedürfnis, dir z.B. den Arsch blutig schlagen zu lassen. Oder dich im Kellergewölbe tagelang anketten zu lassen ( Freiheitsberaubung/ Traumatisierung) .
Jetzt mal ... Warum sollte eigentlich Ethik damit zu tun haben? Wenn man davon ausgeht, dass der Nachweis von Berufsbefähigung zum Schutz des Kunden besteht, dann hat in dieser Logik der Kunde, der sich in die Hände einer Domina begibt, diesen schutz nicht verdient, weil er pervers ist?

Und wenn die SW den freier massiert, dann muss sie auch keine Befähigung dafür nachweisen, weil sie ja Sex haben könnte mit ihm?
 
Ich könnte dir jetzt einiges über meinen Beruf bzw das Umfeld erzählen. Das ist sicher ebenso vielschichtig und verworren wie die Prostitution; es ändert sich auch sowohl die Ausbildung wie auch die Anforderungen laufend. Die Bürokratie ist heillos überfordert, und hinkt immer drei Schritte hintnach. Trotzdem versucht man das irgendwo in einem gewissen Rahmen zu organisieren. - Es gibt Länder, in denen das nicht so oder gar nicht geregelt ist, dort gehts überhaupt drunter und drüber.

Es geht letztlich doch auch um Haftungsrecht/ Garantien usw. bei normierten Leistungen. Das kann es im Bereich der Sexualität nicht geben. Das scheitert allein am Umfang und den persönlichen sexuellen Dispositionen.
 
Oder dich im Kellergewölbe tagelang anketten zu lassen

Zahlt man da dann eine Pauschale oder wird das "tagelange angekettet sein" stundenweise abgerechnet? :hmm:
Und...wieviel Männer in Österreich verschwinden auf diese Art & Weise täglich von der Oberfläche? :schulterzuck:

Aber jetzt mal ernsthaft: wieviel Prozent der alltäglichen Prostitution, glaubst du, besteht aus "blutig geschlagen werden" und Kellerverließe?
So rein gefühlsmäßig würde ich ja immer noch eher darauf tippen, dass das Hauptklientel von Sexworkerinnen schon auch ganz normalen Sex (Handjob, blowjob, vaginal & anal) bevorzugt - deinen immer wieder vorgebrachten Horrorszenarien zum Trotze.
:schulterzuck:
 
Es geht letztlich doch auch um Haftungsrecht/ Garantien usw. bei normierten Leistungen. Das kann es im Bereich der Sexualität nicht geben. Das scheitert allein am Umfang und den persönlichen sexuellen Dispositionen.


Es wär sicher nicht einfach, das in ein Schema zu pressen, und birgt die selben Gefahren wie überall anders, wo wildgewordenen Bürokraten ihr Unwesen treiben. Trotzdem ist das kein Argument (wie ein gewesener BK sagte "Es ist alles so schwierig") es deswegen gleich gar nicht zu probieren.
 
Jetzt mal ... Warum sollte eigentlich Ethik damit zu tun haben? Wenn man davon ausgeht, dass der Nachweis von Berufsbefähigung zum Schutz des Kunden besteht, dann hat in dieser Logik der Kunde, der sich in die Hände einer Domina begibt, diesen schutz nicht verdient, weil er pervers ist?

Und wenn die SW den freier massiert, dann muss sie auch keine Befähigung dafür nachweisen, weil sie ja Sex haben könnte mit ihm?

Natürlich kann sich eine Domina "qualifizieren" und sich verantwortungsvoll ihren Kunden gegenüber verhalten. Ich halte nur eine staatliche Reglementierung des Sexuellen an sich, die über das Strafrecht hinausgeht für unmöglich.
 
Natürlich kann sich eine Domina "qualifizieren" und sich verantwortungsvoll ihren Kunden gegenüber verhalten. Ich halte nur eine staatliche Reglementierung des Sexuellen an sich, die über das Strafrecht hinausgeht für unmöglich.

es wär ev denkbar, zumindest eine Möglichkeit / einen Rahmen zu schaffen, eine unabhängigen Ausbildung anzubieten - was ja dzt de fakto unmöglich ist. Nicht unter Zwang, sondern auf freiwilliger Basis. Ronja hat das weiter oben eh gut umrissen.
 
So rein gefühlsmäßig würde ich ja immer noch eher darauf tippen, dass das Hauptklientel von Sexworkerinnen schon auch ganz normalen Sex (Handjob, blowjob, vaginal & anal) bevorzugt -

Und dafür braucht es dann eine 3-jährige Berufsausbildung mit Examen?

Oder träumst du von einer fortgebildeten examinierten Krankenschwester?
 
es wär ev denkbar, zumindest eine Möglichkeit / einen Rahmen zu schaffen, eine unabhängigen Ausbildung anzubieten - was ja dzt de fakto unmöglich ist. Nicht unter Zwang, sondern auf freiwilliger Basis. Ronja hat das weiter oben eh gut umrissen.

Dazu bedarf es aber keines "Berufes", dessen Zweck ja hauptsächlich die Erhaltung einer allgemeinen Ordnung ist.
 
Es geht letztlich doch auch um Haftungsrecht/ Garantien usw. bei normierten Leistungen. Das kann es im Bereich der Sexualität nicht geben. Das scheitert allein am Umfang und den persönlichen sexuellen Dispositionen.


Aber warum? Selbst Lebensberater müssen ihre Befähigung nachweisen. Und da kannst echt in die Scheisse greifen, wenn du den falschen erwischt.
 
Zurück
Oben