Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

O.T.
Für alle im weitestesten Sinn "spirituellen" Erfahrungen ist ein gefestigter Charakter, stabiler Gemütszustand empfehlenswert, wenn nicht sogar Voraussetzung 🤔
Der Zuspruch von "labilen" Menschen zu Sekten oder ominösen Gurus zeigt das anschaulich...
Ein perfides Spiel, findet ja sogar hier manchmal Anwendung.
 
Hi,

Zum Thema Lebensbedingungen:

Wenn ich mich richtig erinnere, war früher auch die Schere zwischen Einkommen und Mieten geringer.

Früher kostete Wohnen etwa ein Drittel des Nettoinkommens, heute gut die Hälfte.

Auch dieser finanzielle Druck führt bei vielen Menschen zu ständigem Stress, der sich früher oder später entlädt…

ich würde die gesellschaftlich indizierte Erwartungshaltung höher einstufen.

In den 1970er Jahren war eine Wohnung, Zimmer Küche Kabinett mit Klo am Gang und einem Ölofen für ein junges Paar fast schon Luxus.

Heute würde das allenfalls ein Naserümpfen hervorrufen, ordentliche Wohnung mit Zentralheizung, schnellem Internet, Auto, etc. sind ja unverzichtbar. Um nur einen Aspekt anzuführen.

Täte man die damaligen Standards ansetzen, wäre Wohnen heute deutlich billiger als in den 1970er Jahren.

Ich denke schon, dass die individuellen Erwartungshaltungen der Menschen einen größeren Einfluss haben, als die realen Bedingungen.

Die Beschäftigung mit sich selbst, der eigenen Bedürfnisse oder Wünsche, bringt auch Unzufriedenheit und das Gefühl der Unzulänglichkeit.


LG Tom
 
Durchaus richtig, allerdings wird den meisten Menschen einfach die Zeit dazu.
Ich finde es ja auch toll und gut das vieles mit Medikamenten in den Griff zubekommen ist, allerdings ist es ja wie so oft, man bekämpft die Symtome, nicht die Ursachen.
Ich bin ja der Überzeugung das viele mentale Erkrankungen durch Druck von außen entstehen, sei es familiär, beruflich oder einfach durch die Lebensumstände denen man ausgesetzt ist.
Wenn man dort manchmal einen totalen cut machen könnte, so manches Medikament hätte sich erübrigt.

Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Man kann die gemachten Erfahrungen, die Prägungen, den kollektiven Mindset nicht rausschneiden.

Kennst du den Begriff Täterintrojektion? Ich meine im Sinne Sandor Ferenczi:

"Haß ist es, was das Kind beim Geliebtwerden von einem Erwachsenen traumatisch überrascht und erschreckt und es aus einem spontan und harmlos spielenden Wesen zu einem den Erwachsenen ängstlich, sozusagen selbstvergessen imitierenden, schuldbewußten Liebesautomaten umgestaltet.“[13]


Gerade deshalb braucht es Therapeuten die einem helfen und oft genug auch Medikamente die einem helfen das man überhaupt erst therapiefähig ist
 
Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Man kann die gemachten Erfahrungen, die Prägungen, den kollektiven Mindset nicht rausschneiden.

Kennst du den Begriff Täterintrojektion? Ich meine im Sinne Sandor Ferenczi:

"Haß ist es, was das Kind beim Geliebtwerden von einem Erwachsenen traumatisch überrascht und erschreckt und es aus einem spontan und harmlos spielenden Wesen zu einem den Erwachsenen ängstlich, sozusagen selbstvergessen imitierenden, schuldbewußten Liebesautomaten umgestaltet.“[13]


Gerade deshalb braucht es Therapeuten die einem helfen und oft genug auch Medikamente die einem helfen das man überhaupt erst therapiefähig ist

Was soll ein "Liebesautomat" sein?
 
Die Beschäftigung mit sich selbst, der eigenen Bedürfnisse oder Wünsche, bringt auch Unzufriedenheit und das Gefühl der Unzulänglichkeit.
Oder das Gegenteil dessen. Im Strudel des Arbeitens, funktionieren, überleben müssen auf die eine Ebene beschränkt zu sein. Und in der Zeit des durchatmens kommt es hoch.
Die meisten unserer Großväter waren vom Krieg gezeichnete emotionelle Wracks. Alkoholismus, Gewalt in der Familie auch schwere Depressionen, auch wenn fast immer unbehandelt blieben waren keine Seltenheit.
Auch da herrschte das Gefühl des Versagens und der Unzulänglichkeit. Vergiss das nicht. Und noch eine weitaus dickere Decke des Schweigens.
 
Die haben eher nicht über ihr Erlebtes gesprochen, sondern es verdrängt, im Alkohol ertränkt oder in häuslicher Gewalt oder exzessiven Geiz ausgelebt.

könnte mich nicht erinnern, dass im dorf welches doch tausend einwohner zählte, es aufällig viele alkoholiker, gewalttäter oder geizhälse gab ... :schulterzuck:
 
Die meisten unserer Großväter waren vom Krieg gezeichnete emotionelle Wracks. Alkoholismus, Gewalt in der Familie auch schwere Depressionen, auch wenn fast immer unbehandelt blieben waren keine Seltenheit.

weiß nicht welche menschen ihr da kanntet und vor allem wie viele. ich habe wie schon oberhalb geschrieben ein ganz anderes bild dieser zeit. spinner, gewalttäter und süchtler finden sich eher heutzutage in grösseren zahlen.
 
Durchaus richtig, allerdings wird den meisten Menschen einfach die Zeit dazu.
Ich finde es ja auch toll und gut das vieles mit Medikamenten in den Griff zubekommen ist, allerdings ist es ja wie so oft, man bekämpft die Symtome, nicht die Ursachen.
Ich bin ja der Überzeugung das viele mentale Erkrankungen durch Druck von außen entstehen, sei es familiär, beruflich oder einfach durch die Lebensumstände denen man ausgesetzt ist.
Wenn man dort manchmal einen totalen cut machen könnte, so manches Medikament hätte sich erübrigt.
Das greift zu aus eigener Erfahrung zu kurz. Einer meiner Söhne, immer gut drauf, ein richtig lustiger Kerl von klein auf, viele Freunde, Freundinnen. immer gute Noten, bekommt mit 17 Angstzustände und Depressionen. Bricht die Schule ab, bekommt nat. Unterstützung von uns aber auch extern. Das ist jetzt drei Jahre her, er nimmt seither Psychopharmaka, die helfen aber er ist nicht mehr der selbe. Er trägt so einen Weltschmerz in sich, der für ein Elternteil herzzerreisend ist. Das schlimmste ist, das man wirklich kaum helfen kann. Warum es ihn getroffen hat, keine Ahnung.
 
weiß nicht welche menschen ihr da kanntet und vor allem wie viele. ich habe wie schon oberhalb geschrieben ein ganz anderes bild dieser zeit. spinner, gewalttäter und süchtler finden sich eher heutzutage in grösseren zahlen.
Die (Nach)Kriegsgeneration war schon um einiges verrohter als man sich heute vorstellen kann.
 
was aber wieder eine andere baustelle ist. ich bezog mich auf psychische labilität.
Mein Großvater kam 1950 aus der russischen Gefangenschaft nachhause, hat sich mit Depressionen ins Bett gelegt und ist zwei Jahre später gestorben. Das war damals nichts aussergewöhnliches. Körperlich war er angeblich gesund.
 
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