Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Hi,

Mir persönlich hilft dieses Konzept.
Nicht grübeln, schnell fertig machen und so schnell wie möglich raus aus der Tür und einfach sein Ding durchziehen. 💪

da gibt es auf YouTube eine Motivationsrede eines US Admirals, der Tipps gibt, z.B. seine Arbeiten in kleine Einheiten aufzuteilen, um rasch ein Erfolgserlebnis zu haben. Unter anderem erzählt er, dass er als Marine täglich in der früh sein Bett machen musste. Damit hatte er etwa erledigt, der erste Erfolg des Tages, und wenn der Tag wirklich mies war, dann kommt er nach Hause, und da hat er ein schön gemachtes Bett.

Solche Profanitäten sind für jeden hilfreich, ich fürchte nur, wenn man schwer depressiv ist, reicht sowas nicht.

LG Tom
 
eine "echte" Entspannung für Körper und Geist ist es trotzdem nicht ;-)

Was entspannt und was nicht, ist wohl genauso individuell wie so vieles andere. Ich hab viele Meditations- und Entspannungstechniken ausprobiert und festgestellt, dass das nichts ist, das mich entspannt, im Gegenteil - ich werd da richtig, richtig unrund.

Mich entspannt es, künstlerisch tätig zu sein: zu nähen, zu malen, Glasperlen zu drehen,... Da vergesse ich die Welt um mich herum. Andere können damit wiederum überhaupt nichts anfangen, finden die Entspannung aber dafür beim laufen gehen, kochen, fotografieren, zocken, wo auch immer.
Dem die "Echtheit" abzusprechen, erscheint mir nicht richtig.
 
Ehrlich gesagt fände ich es spannender einen echten Ansatz zur Bekämpfung von Depressionen eher zu diskutieren und erweitern, weil zb Sport/Bewegung hilft aber auch das richtige Essen etc. Da könnten dann auch mehrere was beitragen, was ich besser finde.

Ein kleiner Versuch meinerseits.

Ich habe 5 Jahre für die Aufarbeitung gebraucht und 5 weitere für die Stabilisierung nach einer mittelgradigen depressiven Episode.

Für mich persönlich haben mehrere Punkte zur Genesung beigetragen:

Der (einmalige!) stationäre Aufenthalt. Dieser war für mich eine Erlösung und der Umstand, dass ich mich selbst freiwillig in das Spital eingewiesen habe, zeigte, dass ich dem Ganzen wirklich auf den Grund gehen möchte und Eigenverantwortung übernehme.

Die Therapie. Man lernt dabei seine Verhaltensmuster kennen. Bewältigungsstrategien halfen früher in absoluten Ausnahmesituationen, sind aber sehr hinderlich, wenn sie in den Alltag übernommen werden.

Die begleitende Medikation. Zuerst kam ich mir vor wie ein Stück Fleisch in Watte gepackt, aber nach einer Umstellung nach ca. 1,5 Jahren hat sich glücklicherweise alles zum Guten geändert: 0 Nebenwirkungen und ich kann alles genießen, was ich genießen möchte.

Das Arbeitsprojekt. Wieder Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit gewinnen. Teil einer Gemeinschaft sein und etwas Konstruktives beitragen.

Die berufliche Neuorientierung. Es gibt eine Möglichkeit, dass andere Menschen von den eigenen Erfahrungen profitieren, während man selbst Sinnstiftung in seiner Tätigkeit erleben darf.

Die geistige und physische Distanzierung von Menschen, die mich in meinem Leben sehr unglücklich gemacht haben.

Auf der persönlichen Ebene fallen mir diese Punkte ein:

Die Anerkennung aller Emotionen, die ich empfinde - raus aus der Verdrängung, innere Widerstände und Abwehrreflexe erkennen und annehmen. Trauer/Verlust/Wut sind kollektive Gefühle, die jeder Mensch - in unterschiedlicher Intensität - in sich trägt.

Raus aus der Isolation. Die Verbindung zum "inneren Kind" herstellen, das ich einmal war und Bedürfnisse hat, wie jedes andere Kind auch. Mich mit anderen Menschen darüber austauschen, wie ich die Erkrankung erlebe und was mir helfen kann, mehr Lebensqualität zu erhalten.

Raus aus der Opferhaltung: Wenn ich mit einer Herausforderung konfrontiert bin, wie kann ich meine Haltung dahingehend ändern, dass ich besser damit umgehen kann? Gleichzeitig: Ich bin kein Spielball von äußeren Umständen / anderen Personen und muss selbst am Steuer sitzen, wenn es um mein Leben geht. Niemand von außen kann mein Problem lösen - nur Krücken reichen. Laufen muss ich selber.

Wege finden, mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Gedanken zu Papier bringen, Musik machen/hören, sich von der Schönheit der Natur inspirieren lassen und Kraft tanken. Verbundenheit spüren und wertschätzen. Dankbar sein für alles.

Edit 1-5:

Selbstfürsorge/Selbstmitgefühl kultivieren - kannte ich früher nicht und hatte noch nie davon gehört.

Das Leben als Pendelbewegung betrachten - wann brauche ich Erholung, wann brauche ich Aktivität?

Grenzen erkennen und einhalten - mit den Kräften haushalten.

Sport - physische Abarbeitung von Aggressionen, macht mich auch mental stärker.

"Gut ist gut genug!" - dem eigenen Perfektionismus auf den Grund gehen.

Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit - Integration von schwierigen Momenten.
"Gib dir selbst die Chance, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können."

Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

(Soll jetzt nicht gefühlslos rüberkommen, versuche nur das für mich Wesentlichste unterzubringen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusatz: Ich wollte damals meine Dissertation zum Thema Burnout schreiben. Sie ist ähnlich wie eine Depression und doch gibt es nicht nur Unterschiede sondern war damals nicht als Krankheit anerkannt (ist sie es heute?).

Weil es bei mir gerade in einem Kurs Thema war:

 
Nein kenne ich nicht,habe damals auch nicht trauern können am Begräbnis.So viel Wut was man auf andere Menschen hat,wie sie aus ihren Löchern heraus kommen und behaupten da zu sein obwohl sie nie in irgendeiner Weise da waren.War auch schon so weit das ich sage ich mag einfach nicht mehr.
Wenn der Todestag um die Weinachten ist dann möchte man nur durch Schlafen.
Es tut jedes mal aufs neue weh, Reden hilft nicht viel wenn die Seele gebrochen ist.Lasse nicht gern irgendwem Fremden herum bohren.....hab kein Vertrauen mehr.
Freunde Wissen wie es mir geht und wie es um mich steht.Nette Ex Freundin hat es auch gut ausgenutzt das Vertrauen aber das ist ein anderes Thema.
Bei zwei Jobs arbeitet der Kopf permanent...
Magnesium hab ich immer Zuhause,das selbe gilt für Tee. Musik hilft mir sehr es langsam zu verarbeiten.Tanzen ist auch gut wo man den Kopf frei bekommt inkl. Frust.CBD hat mir auch geholfen,Garten Sitzen mit den Leuten und einfach mal Bier laufen lassen,Karten Spielen lenkt auch den Kopf ab.
Ich habe auf den jenigen geschaut Zuhause, gepflegt so gut ich konnte weil Vaterstaat gesagt hat wir verdienen zu viel und haben keinen Anspruch auf Pflege.Konnte mich nicht verabschieden von ihr,wollte sie retour holen,denke mir warum habe ich nicht mehr gemacht.usw.Ach ich möchte da nicht weiter mehr Schreiben der ganze Frust kommt mir dann wieder hoch...
Was ich mir wünschen würde,aus meinen goldenen Gefängnis / Käfig zu entkommen(Wohnung),einen neuen Platz habe um neu zu beginnen.
Einen Baum sollte man auch nicht so oft umpflanzen.🙂
Das Umfeld habe ich mir so gestaltet das es passt,es ist zwar nicht perfekt aber es passt.Ich steige Alleine aus meinen Loch wieder raus 💪🏼 war damals schon Krieger und bin es heute noch.Zwar ein Krieger mit Narben aber dennoch einer der gelernt hat nicht mehr nach zu geben und aufzustehen und weiter zu machen.
Was ich überhaupt nicht Leiden kann sind solche Sprüche wie ja du schaffst es usw.Wenn ich es bis hier her nicht geschafft hätte würde es mich nicht mehr geben ganz Simple und einfach.
Man kann es anders formulieren und es stört mich dann nicht.
7 Jahre Single sein ist zwar schön und gut aber man will irgendwann sesshaft werden mit einer Frau und einfach dahin Leben.🙂
Ich hab übers WE einen Beitrag gesehen, der ggf. deine Thematik anspricht. Hierbei ging es um die verschiedenen Arten von Traumata und vielleicht siehst du hier eine Verbindung zu dir:

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Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

Danke dir! Das ist ein wirklich toller Beitrag und es zeugt von deiner inneren Stärke! Du hast einen kleinen Tiger in dir wohnen ;)

Mir hat dieser Satz echt gut gefallen und ich wünsche mir, dass er allen Betroffenen hilft

PS: Danke für den Link :) Damals fand ich es eine Schande, dass das so lange schon diskutiert worden ist, aber nicht anerkannt war. Aus dem Grund wurde dieses Diss Thema dann auch abgelehnt und es musste was anderes her. Dabei hätt ich das sehr fortschrittlich gefunden, wenn meine Dissertation auch für die Anerkennung zumindest gewesen wäre. Ist ja immer eine Sache der Argumentation auch, nur waren damals die Statistiken etwas schwach auf der Brust, weil eben nicht anerkannt. Von einer Freundin habe ich mitbekommen, dass sie wg. Depressionen krank geschrieben wurde, aber dabei einen Burnout hatte.
 
Ich hab übers WE einen Beitrag gesehen, der ggf. deine Thematik anspricht. Hierbei ging es um die verschiedenen Arten von Traumata und vielleicht siehst du hier eine Verbindung zu dir:

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Vielen Dank für den Post!🙂
 
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
he
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?
Mit einem Menschen,mit psychischer Krankheit,zu leben ist nicht Einfach. Kostet Kraft. Vor allem Wenn der Mensch Sich nicht helfen lassen will.
 
Habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht.

Vielleicht ist die Zeit reif für einen eigenen Thread speziell zu diesem Thema?

 
Ein kleiner Versuch meinerseits.

Ich habe 5 Jahre für die Aufarbeitung gebraucht und 5 weitere für die Stabilisierung nach einer mittelgradigen depressiven Episode.

Für mich persönlich haben mehrere Punkte zur Genesung beigetragen:

Der (einmalige!) stationäre Aufenthalt. Dieser war für mich eine Erlösung und der Umstand, dass ich mich selbst freiwillig in das Spital eingewiesen habe, zeigte, dass ich dem Ganzen wirklich auf den Grund gehen möchte und Eigenverantwortung übernehme.

Die Therapie. Man lernt dabei seine Verhaltensmuster kennen. Bewältigungsstrategien halfen früher in absoluten Ausnahmesituationen, sind aber sehr hinderlich, wenn sie in den Alltag übernommen werden.

Die begleitende Medikation. Zuerst kam ich mir vor wie ein Stück Fleisch in Watte gepackt, aber nach einer Umstellung nach ca. 1,5 Jahren hat sich glücklicherweise alles zum Guten geändert: 0 Nebenwirkungen und ich kann alles genießen, was ich genießen möchte.

Das Arbeitsprojekt. Wieder Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit gewinnen. Teil einer Gemeinschaft sein und etwas Konstruktives beitragen.

Die berufliche Neuorientierung. Es gibt eine Möglichkeit, dass andere Menschen von den eigenen Erfahrungen profitieren, während man selbst Sinnstiftung in seiner Tätigkeit erleben darf.

Die geistige und physische Distanzierung von Menschen, die mich in meinem Leben sehr unglücklich gemacht haben.

Auf der persönlichen Ebene fallen mir diese Punkte ein:

Die Anerkennung aller Emotionen, die ich empfinde - raus aus der Verdrängung, innere Widerstände und Abwehrreflexe erkennen und annehmen. Trauer/Verlust/Wut sind kollektive Gefühle, die jeder Mensch - in unterschiedlicher Intensität - in sich trägt.

Raus aus der Isolation. Die Verbindung zum "inneren Kind" herstellen, das ich einmal war und Bedürfnisse hat, wie jedes andere Kind auch. Mich mit anderen Menschen darüber austauschen, wie ich die Erkrankung erlebe und was mir helfen kann, mehr Lebensqualität zu erhalten.

Raus aus der Opferhaltung: Wenn ich mit einer Herausforderung konfrontiert bin, wie kann ich meine Haltung dahingehend ändern, dass ich besser damit umgehen kann? Gleichzeitig: Ich bin kein Spielball von äußeren Umständen / anderen Personen und muss selbst am Steuer sitzen, wenn es um mein Leben geht. Niemand von außen kann mein Problem lösen - nur Krücken reichen. Laufen muss ich selber.

Wege finden, mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Gedanken zu Papier bringen, Musik machen/hören, sich von der Schönheit der Natur inspirieren lassen und Kraft tanken. Verbundenheit spüren und wertschätzen. Dankbar sein für alles.

Edit 1-5:

Selbstfürsorge/Selbstmitgefühl kultivieren - kannte ich früher nicht und hatte noch nie davon gehört.

Das Leben als Pendelbewegung betrachten - wann brauche ich Erholung, wann brauche ich Aktivität?

Grenzen erkennen und einhalten - mit den Kräften haushalten.

Sport - physische Abarbeitung von Aggressionen, macht mich auch mental stärker.

"Gut ist gut genug!" - dem eigenen Perfektionismus auf den Grund gehen.

Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit - Integration von schwierigen Momenten.
"Gib dir selbst die Chance, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können."

Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

(Soll jetzt nicht gefühlslos rüberkommen, versuche nur das für mich Wesentlichste unterzubringen.)

Bisher wusste ich gar nicht, dass Du so perfekt Deutsch kannst. Hut ab! Ohne Schmäh jetzt. Du bist sogar besser als der Mann, der einst sagte:

Vorarlberg is too small for me.

:mrgreen:
 
Als psychisch relativ gesunder Mensch kann man sich wahrscheinlich gar nicht richtig vorstellen, was es heißt, lebenslang an einer chronifzierten Krankheit oder Störung herumzukiefeln. Man versteht das zwar in der Theorie, aber wenn man das am eigenen Leib erlebt, ist das dann schon was ganz Anderes.

Deshalb bewundere ich immer den Dulz. Der kann sich so gut in die (manchmal sehr schwierigen) Patienten hineinversetzen. Auch mit der Sexualität nimmt er es anscheinend nicht immer so streng. ;)

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Verein: HILFE für ANGEHÖRIGE und FREUNDE psychisch erkrankter Menschen

 
Zuletzt bearbeitet:
Was entspannt und was nicht, ist wohl genauso individuell wie so vieles andere. Ich hab viele Meditations- und Entspannungstechniken ausprobiert und festgestellt, dass das nichts ist, das mich entspannt, im Gegenteil - ich werd da richtig, richtig unrund.

Mich entspannt es, künstlerisch tätig zu sein: zu nähen, zu malen, Glasperlen zu drehen,... Da vergesse ich die Welt um mich herum. Andere können damit wiederum überhaupt nichts anfangen, finden die Entspannung aber dafür beim laufen gehen, kochen, fotografieren, zocken, wo auch immer.
Dem die "Echtheit" abzusprechen, erscheint mir nicht richtig.
Es gibt sehr unterschiedliche Meditationen die sehr unterschiedlich helfen können.
Es gibt Mediation da kommt der ganze psychische Dreck erst einmal heraus, bevor die Meditation beruhigend wirkt.
Generell ist sogar Vorsicht geboten wenn es schwerwiegende psychische Probleme gibt.
Da hilft zunächst nur ein Therapeut oder Arzt weiter.
 
ich stelle fest, es erwischt viele, die mal um die 40 sind. Ich arbeite im Pflegebereich, bezeichne mich als sehr guten Mitarbeiter und habe es über die Jahre nicht mitbekommen, wie mehr mich der Job immer eingenommen hat, wo du nur mehr an die Arbeit denkst, bis es eines Tage mal "Bumm" gemacht hat und der Zusammenbruch da war, inkl. sämtlicher psychosomatischer Probleme. Ich war nicht mal mehr fähig 50 Meter zu gehen und hatte keine Kraft mehr in den Beinen. Der Blutdruck auf 200/120 und so viel passiert in einem, dass man nicht weiß was mit einem los ist. Angst- und Belastungsstörung kommen dazu, Panikattacken und die Angst sterben zu müssen, wird neuer Teil seines Lebens. Man weiß nicht was mit einem los ist und du bist in einem Teufelskreis gefangen. Jeder Tag war ein Horror und war von Angst geprägt. Es geht los mit den Ärzten und dort und da landest du und JEDER Arzt und Therapeut hat mir was anderes diagnostiziert. Du bist selbst nicht mehr fähig, zu spüren, was mit dir los ist. Überweisung zum Psychiater, bei mir war es eine Dame im 17. Bezirk. Schon im Wartezimmer war es furchtbar für mich, einfach zu sehen, wie andere Patienten da beisammen waren und was die für Probleme hatten. Ich war schon immer der Meinung und Überzeugung, diese ganzen Psychotabletten, sind erst der Beginn in den Wahnsinn und auch selbst musste ich die Erfahrung machen, als mir die nette Psychiaterin ein tolles Medikament verschrieben, dass das beste Mittel sein sollte was es derzeit gibt. Die ersten 14 Tage lag ich nur herum und fühlte mich wie in einer anderen Welt. Statt dass es mir besser ging, kamen nun neue Nebenwirkungen dazu...ich habe mich nicht mehr getraut die Wohnung zu verlassen, als ich das wieder schaffte, konnte ich nicht mehr in die Wohnung heim gehen, Menschen machten mir generell Angst und auch ein U-Bahn fahren war kaum mehr möglich, weil sich eine neue Platzangst wieder in mir breit machte.

Also es kamen mit diesen so tollen Medikament so grausliche Nebenwirkungen für mich dazu, die ich vorher nie hatte, denn ich fuhr gerne mit der U-Bahn, hatte mit Massen von Leuten kein Problem, fühlte mich auch in der Wohnung gut. Man bekommt wieder andere Mitteln, wobei die Psychiaterin immer meinte, wenn sie mich sah, ich hätte so eine besondere Aura und wenn ich zu ihr hineingehe, sie fühlt so positive Schwingungen und fragt mich nach meinem Beruf, ob ich nicht ein Staubsaugervertreter sei und empfahl mir, diesen Beruf zu wählen, denn sie würde mir sofort einen Staubsauger abkaufen. Dabei lächeltes sie mich so komisch an und nicht nur einmal dachte ich mir, diese Dame hat größere Probleme noch, als ich sie habe. Generell stellte ich fest, dass die Psychiater alle in ihrer eigenen Welt leben und selbst Medikamentenabhängig waren und teils noch schräger beisammen sind, als ihre Patienten.

Also mein Leben bestand nur mehr aus Ärzten, wobei ich da noch eine Arztphobie bekommen habe und ich musste nur die Eingangstüre vom Arzt berühren, löste das schon heftige Panikattacken aus und ich saß in der Ordi, indem mir der Schweiß runtergeronnen ist und hatte Angst und Angst...war ich wieder weg, waren auch die Panikattacken weg. 3 Jahre Horror lagen vor mir und wer denkt, Burnout ist ein wenig halt müde sein und man fühlt sich matt, der irrt sich gewaltig, denn so hätte ich mir das auch vorgestellt. Ich bin immer der Meinung, Probleme kommen von wo her und habe mich immer gefragt, warum bin ich ins Burnout gekommen? - Irgendwie sind es immer die gleichen Probleme, denn entweder gehts ums Geld, Beziehung, Job, Umfeld....das was dich krank macht, aber ich kam auf keine Lösung meines Problems! Ev. auch, weil man selbst nicht mehr in der Lage ist was zu spüren. Das Bauchgefühl ist weg, andere Leute sagen dir was mit dir los ist und JEDER hat mir was anders gesagt bzw. diagostiziert. Da gibt es schöne Nummern mit Diagnosen und der eine stellt eine mittelgradige Depri fest, der andere wieder nicht und Krankheiten haben nun Nummern.

Der Langzeitkrankenstand endet bald und man wird vom Chefarzt der Krankenkasse darüber informiert, man muss um die Pension ansuchen, denn man sei "ausgesteuert" - wieder ganz was neues für einem, noch dazu, muss man es sich auch finanziell leisten können in die Pension gehen zu können. Den Pensionsantrag ausfüllen, schon alleine das war ein Wahnsinn und Tage habe ich dazu benötigt und die wenige Kraft die man hat, wird dort wieder aufgebraucht. Nach einigen Wochen kam von der PVA der Termin für die Untersuchung, man läuft wieder zu diversen Ärzten um neue Befunde, wieder bei jedem Arzt Panikattacken....der Tag der Untersuchung kommt und man lernt dieses Spiel der PVA kennen, wo man untersucht wird und in meinem Fall wurde ich nach St. Pölten vorgeladen. Mal das positive zuerst: Alle Ärtzt dort waren nett und man kann nichts sagen, wobei die Untersuchungen gehen alle schnell - vom Allgemeinmedziner, Psychiater, Orthopäden.....und man ist erst dann überrascht, als man dann daheim der Ergebnis der Untersuchung bekam, dass man 100 Prozent Arbeitsfähig sei und sich bester Gesundheit erfreut?? - bitte????? - ich dachte, die hätten den falschen Patienen gemeint und mich mit jemanden verwechselt. Erst danach habe ich mich eingelesen wie dieses Spiel der PVA funktioniert und alles wird mal abgeschmettert was nur irgendwie geht. Da hat man haufenweise Befunde von Ärzten, jeden Tag ist dein Leben eine Hölle und man sei 100 Prozent gesund??? Also es geht zum Sozial- und Arbeitsgericht und bleibt dir ja nichts übrig. Wieder geht es los und man lernt diese Gerichtsgutachter kennen und wie dieses System funktioniert. Man wird vorgeladen und jedes Wort wird dir so um Mund umgedreht, dass es gegen dich verwendet werden kann. Dieser beeidete Gerichtsgutachter ist nicht für dich da sondern er muss alles gegen dich finden, dass er dann dokumentiert und Ruckzuck bist du auch schon untersucht. Dann wird man zum Neurologen geschickt, wo dieses Spiel weitergeht...es wird nicht auf deine Defizite eingegangen, sondern er suchst sich speziell das raus, was noch gut bei einem ist. Man kommt wo auch zu einem Idiotentest und es geht darum seine Reaktionen zu testen. Ich hatte damals das Problem, dass ich nicht mal fähig war einen Bericht in einer Zeitung zu lesen, weil es mich überfordert hat. Ich schafftes es nicht 3 Telefonate hintereinander zu machen, weil es mich überfordert hatte. Also nun saß ich beim PC und los gehts....natürlich hat es mich überfordert komplett, weil ich es nicht umsetzen konnte, was ich da alles zu drücken hatte. Was passierte dann? - diese Dame, hat mich angeschrien ich möge mich doch zusammenreissen und sie sieht ja, wie ich bewusst mich so dumm stelle....und sie half mir dann dabei. Sie setzte sich neben mir und drückte dann selber das alles und sie meinte, geht ja auch und sie hilft mir, denn das sei in meinem Interesse....was es natürlich nicht war und am Sozialgericht präsentierte sie dann mein super Ergebnis und ich stellte da erst fest, wie dieses System am Sozialgericht funktioniert. Der Richter dort hat gemeint, man müsse meine Pension ablehnen, denn die Ergebnisse der Untersuchungen sind wesentlich besser, als es meine Befunde darstellen. Und er meinte auch, ich hätte lange Krankenstände, aber es sei an den Stempeln von der Krankmeldung nicht ersichtlich, welche Krankheit ich eigentlich gehabt hätte, und es hätten auch andere Krankheiten sein können.. Also ich dachte, ich bin im falschen Film und jeder weiß es, es darf auf einer Krankmeldung KEINE Diagnosen stehen und das hat der Richter nun benutzt gegen mich vorgehen zu können. Dazu sitzen dann noch die Gutachter dabei, die einem untersucht haben und grinsend sich unterhalten. Also es ist ein Zusammenspiel dieser Personen und es geht einfach darum, die Leute da abblitzen zu lassen. Soviel zum unabhängigen Gericht und nun war mir es klar, wie dieses System funktioniert und unabhängig ist da gar nichts und die werden vom Staat bezahlt, politisch wohl gewohlt und spielen die nicht mit, bekommen die Gutachter wohl keine Auftäge mehr. Im übrigen, hat mir dann auch mal ein privater Psychiater bestätigt, der auch als beeideter Gerichtssachverständiger gearbeitet hat, dass es so ist und er kann sich auch nicht erlauben, im Sinne des Klienten da zu schreiben, denn würde er immer für die schreiben, hätte er den Job weg. Er hat mir meine Vermutung bestätigt und ich habe mich für seine Ehrlichkeit bedankt, das er mit im Vertrauen geschildet hat. Wohl auch nur, weil er im geheimen auf Männer auch stand, wobei das ein anderes Thema wäre...

Jedenfalls das Sozialgericht hat mir nur Recht gegeben, ich kann meinen Beruf nicht mehr ausüben und für mich sei nur mehr eine Stelle als so Art Portier möglich, mit Einschränkungen. Da es mehr als 100 dieser offenen Stellen gibt hier in Wien, so kann man mich auch nicht in Pension schicken. Als ich dann zum AMS kam und die Geschichte erzählte, hat mich der Betreuer schon unterbrochen und gemeint, hat man ihnen die Pension abgelehnt, oder? - und sie sind wohl nun auch wieder ein Kanditat für einen Portier, oder? - Ich sah ihn mit großen Augen an und er erzählte mit, das hat System und die man lässt die Leute nicht in Pension gehen und die sollen als Portier arbeiten. Er meinte noch dazu, ich kann ihnen schon versichern, nur wenn sie Glück haben, bekommen sie einen Posten, sondern eher sie werden uns als Langzeitarbeitsloer erhalten bleiben. Also wieder eine Teil gelernt, wie diese Spielchen funktionieren. Ja, ich habe auch viele Leute kennengelernt, denen auch die Pension abgelehnt worden sind, die im Rollstuhl gesessen sind, denen Finger fehlten, die Schlaganfälle und Infarkte hatten und wo man sich denkt, bitte wie soll so ein Mensch arbeiten gehen können?? - Also interessant aber, wie dieses System funktioniert, wusste ich nie, denn in den Medien hört man auch nichts dazu und wohl auch kein Zufall, denn die Masse soll nicht wissen, wie mit diesen Leuten umgegangen wird. Es geht jetzt gar nicht mal um meine Person.

2,5 Jahre Horror hatte ich nun hinter mir, diverse Medikamente ausprobiert, man wollte mich wo einweisen lassen in eine Klinik für psychosomatische Probleme und wenn es wohing mal ging, dann zum Arzt....eines Tages beschloss ich, ich mache so nicht mehr weiter, das Leben hat keinen Sinn mehr für mich. Ich dachte nach und kam auf 2 Möglichkeiten und entweder bringe ich mich um, oder ich breche hier alles ab und fahre für lange Zeit auf Urlaub...mal weg von dem ganzen Wahnsinn. Ich habe mir überlegt, wie kann ich mich umbringen, denn irgendwie hatte ich doch auch schon Angst davor?? - Von der Brücke ins Wasser springen? - vor die U-Bahn springen? - sich die Pulsadern aufschneiden? - aufhängen? - Schlaftabletten wären doch ideal, oder noch besser, mit Insulin sich töten und ja, das wäre die beste Möglichkeit und auf Insulin bin ich gekommen und gerade weil ich im Pflegedienst arbeite, die ideale Form sich zum töten! - Ich habe mich aber dann doch entschieden ich wähle die Variante mit dem Urlaub aus, denn war in einer Partnerschaft. Ich hatte noch etwas Geld von einer Erbschaft und habe mich mal von allem abgemeldet, vom AMS, mich selbst versichert und sind für 6 Monate nach Gran Canaria geflogen. Unser Ziel, wo ich immer schon früher gerne war, wo ich mich so wohl gefühlt habe. Schon beim abheben in Wien hatte ich das Gefühl, als wenn vieles zurückbleiben würde und ich in die Freiheit fliegen würden. Wir hatten uns im Vorfeld eine Haushälfte in San Fernando gemietet. Das liegt oberhalb von Playa del Ingles, wo die großen Supermärkte auch liegen. 800 Euro hat das Monat gekostet und die Nebenkosten waren auch alles inkludiert. Ich habe dort begonnen meine Psychotabletten abzusetzen, wobei ich weiß, man muss diese ausschleichen und so habe ich jede Woche ein Mini-Stück weggelassen. Setzt man das schneller ab, kann das böse enden. Das sagen dir auch die Ärzte nicht so in der Form und mit jeder Woche ging es mir besser. Alle meine Probleme verschwanden mit der Zeit und nach 6 Monaten sind wir dann wieder nach Wien geflogen. Ich hatte mein altes Leben zurück. War glücklich, spürte alles wieder und mir ist es schon Jahre nicht so gut gegangen. Jeder Tag war für mich Glück und Sonnenschein! Ich habe mir dann einen neuen Job gesucht, auch wieder in der Pflege und nun spürte ich, dass es der Job war, der mich damals krank gemacht hat und nun habe ich einiges anders gemacht und auch gelernt mal NEIN zu sagen, wenn es ums Thema einspringen galt, das Diensthandy abgedreht nach meinem Dienst. Entspannungsübungen gemacht, auf die Ernährung geachtet. Früher habe ich fast jedes Wochenende und Feiertag gearbeitet und keiner meiner Freunde rief mich mehr an, weil sie wussten, ich habe keine Zeit und arbeite ja. Ich habe einfach nun gelernt, mein Leben wieder leben zu können. Früher habe ich für die Arbeit gelebt...jetzt habe ich gelernt, ich gehe arbeiten um leben zu können. Ich benötige keine Psychotabletten mehr und alle meine Probleme sind weg, es gibt weder Angst- noch Panikattacken. Alles böse ist vorbei und ich kann mein Leben wieder genießen. Ich möchte auch JEDEN mut machen, der auch sich in so einer Situation befindet und ich möchte auch gar nicht jeden ermutigen, es mir gleich zu tun....fliegt weg und setzt euer Tabletten ab....nur man muss aber in seinem Leben was ändern.

Hätte ich genauso weitergemacht und wäre wieder in meinen alten Job eingestiegen, ich denke, früher oder später hätte es mich wieder erwischt. Nun sind schon einige Jahre vergangen und von 2015 bis 2018 waren das die schlimmsten Jahre für mich. Es geht mir noch immer gut!
Sehr gerne kann man mich per PN kontaktieren, wenn DU denkst, du hast das gleiche Problem, steckst in so einer Phase, willst einfach dich aussprechen und möchte dir gerne den Mut geben, dich aus dem Teufelskreis zu befreien. Und jeden möchte ich das noch mitgeben, wenn ihr mal das spürt, ihr spürt nichts mehr, ich spürt weder Trauer noch Freude, ihr fühlt euch nur mehr in einer Hülle, dann müsst ihr sofort was tun, denn sonst landet ihr auch in dem Wahnsinn, wo ich ich war! Natürlich habe ich mir auch überlegt, soll ich meine Geschichte hier erzählen? - Passt so was in ein Erotikforum? - ist so was erotisch? - wohl nicht, aber ich möchte einfach anderen MUT zusprechen, dass man auch wieder ein freies und schönen Leben leben kann. ALLES WIRD GUT...Herzliche Grüße!!
 
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