Natürlich verändert sich der Anspruch und das Verlangen, vor allem höher entwickelte Menschen brauchen eine lange Zeit um sich geistig zu entwickeln, was auch nicht immer vorteilhaft ist, weil genau diese Menschen oft dazu neigen zu früh im Leben unqualifizierte Schlüsse zu ziehen und schlechte Entscheidungen treffen.
Da nehme ich mich auch selbst gar nicht aus. Ein wenig ist es wie beim Hausbau. Das erste baut man für einen Feind.
In frühester Jugend hatte ich viel zu romantische Ansprüche und eine Erwartungshaltung an meine Umgebung die man vielleicht in 2000 Jahren stellen könnte. Mit dem Alter und der Erfahrung wird man zum Realist und hat auch seine Triebe im Idealfall unter Kontrolle.
Aber selbst wenn man sein Glück gefunden hat, nichts währt ewig. Der Mensch ist dazu verdammt einer Konstante im Leben überdrüssig zu werden. Selbst wenn diese logisch betrachtet alle vorherigen Ansprüche befriedigt.
Der Drang nach neuen Erfahrungen mag zwar zivilisationstechnisch betrachtet sehr vorteilhaft sein, aber er birgt auch diverse Schattenseiten in sich weil man dadurch zum unersättlichen Moloch wird.
Aktuell gibt es viel mehr Verwirrung was die sexuelle Neigung betrifft als jemals zuvor.
Archaische Kulturen mit Regelwerken dazu treffen auf destruktive und subversive Auswüchse, dazwischen steht eine Normalität die dadurch zwischen den Fronten aufgerieben wird.
Unter diesem Aspekt ist es wohl schwer überhaupt noch zu wissen was man ursprünglich wollte. Hätte man wirklich den gleichen sexuellen Entwicklungsweg ohne Internetpornografie eingeschlagen?
Oder ist die eigene sexuelle Präferenz nur das Produkt von medialen Einflüssen welche die gesellschaftliche Umwelt langsam an sich selbst anpassen um eine neue Normalität zu etablieren?
Vielleicht wäre der romantische Junge der ich früher einmal war gar nicht so verkehrt gewesen.
Und wenn ich heute so zurückblicke, mir hätte auch eine Frau gereicht wenn sie meine Gefühle und Gedanken geteilt hätte.