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Ria wieder
Ria wieder, diesmal dunkel, wie sie ist - nicht mehr blond, wie sie war, vor einem Jahr bei mir.
Sie erinnert sich weniger gut als ich, ihre Äuglein inwärts, gleichen blinzelnd Erinnerung mit Gegenwart ab, während sie im Stehen ihre Sneakers abstreift. Ja, die vier Stockwerke ohne Lift, vage, ganz vage. Schön jedenfalls, dass du wieder da bist, sage ich, setzen wir uns da hin - Ich zeige auf die Couch mit der frisch übergeworfenen Überwurfdecke. Ria platziert ihr Handtäschchen und sich selbst auf die Sitzfläche.
Die Geldscheine auf dem Couchtisch kommen in das Täschchen hinein, nacheinander, Rias Sitzhaltung ist aufrecht. Ihre zarte Taille wächst schmal aus ihrem Hosenbund heraus, und ihre Brüste im kessen Push-up wirken Signal.
Andere Gegenstände, die man bald brauchen wird, kommen aus dem Täschchen heraus, auf die Tischplatte, fein säuberlich, es ist ein Ritual.
Wie es mir geht, fragt Ria versonnen, dem Ensemble vor ihr auf dem Couchtisch zugewandt - und wir reden. Sie stammt aus Kroatien. Und nicht aus einem anderen Land - ihre Stimme wird zum ersten Mal lebhaft, ich wechsle das Thema. Rias oktobrisches Temperament beruhigt mich, ohne mein Begehren zu ersticken, ihre Lipglosslippen schimmern, es zieht in meinen Lenden. Ich beginne ihren Nacken zu streicheln.
An ihre seriellen kleinen Zärtlichkeitspflaster, die sie mir jetzt an Hals und Schultern schmatzt, erinnere ich mich gut. Und obwohl sie mir nun beim zweiten Mal ein wenig stereotyp vorkommen, empfinde ich Rührung, dass sie an dieser achtsamen kleinen Leerlaufübung festgehalten hat.
Ich nehme ihre Hand, küsse sie, und führe sie an meinen Schritt, Ria schaltet um. Vorsichtig entgürtet sie mich, und exponiert meinen steifen Penis. Leise beginnt sie mich zu masturbieren. Ein kurzer Augenaufschlag, ein Räuspern, dann zieht sie ihr haselbraunes Haar hinter die Ohren zurück, und beugt sich. Während sie mit andächtigen Hüben meinen Schaft lutscht, durchfährt es mich, wie unschätzbar wertvoll diese Zuwendung ist, und ich beschließe, dass ich ihren lieben Hinterkopf für immer beschützen will.
Es vergeht Zeit und vergeht doch nicht. Ria küsst meine Eichel und sucht meinen Blick, ihre Augenlider abwartend.
Wir gehen in mein Schlafzimmer und machen Sex.
Und was ich da wiedererkannt habe:
Nach meinem Höhepunkt, das Lächeln, das versehentlich zum Lachen wird, ein wenig wie ertappt, aber im Grundton zufrieden und wohlmeinend. Oder doch nur erleichtert? Erleichtert, dass sie mein Geld, das noch frisch in ihrem Handtäschchen glüht, nicht unverdient verdient hat, nachdem ich meine Lust - und damit ihren Wert - mit Nachdruck ins schlafzimmerige Halbdunkel geröhrt habe?
Ein paar ehrliche Sekunden vergehen, Ria auf mir, unschlüssig meine Brust mit beiden Handflächen reibend, ich atme schnell und zufrieden.
Ria verlangt einen sehr zivilen Preis, wenn man bedenkt, wie sehr sie sich ins Freie begibt. Zwar wollte sie keine intensiven Küsse, verwendete aber beim Oral kein Präservativ, und ließ es danach zu, dass ich meinen Finger vorsichtig in ihre zarte Scheide tue. Vor jedem Stellungswechsel liebte sie mich mit ihrem Mund in die Höhe. Der Akt war still und intensiv - am Ende laut.
Minute sechzig ist überschritten, Ria zieht sich ihre Sneakers an, und wir schweigen, es ist nicht peinlich.
Warte lieber kein ganzes Jahr bis zum nächsten mal, sagt sie mir am Abschiedskuss vorbei, denn wer weiß!
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