Brauch mas jetzt oder nicht, das Berufsheer?

Was bevorzugst du?

  • Das Bundesheer wie es jetzt ist!

    Stimmen: 122 51,7%
  • Die Wehrpflicht abschaffen!

    Stimmen: 114 48,3%

  • Umfrageteilnehmer
    236
Eigene Geschichte? Es ist die Geschichte anderer Leute die zufällig im gleichen Land geboren wurden wie ich, nicht mehr, nicht weniger. Meine Geschichte beginnt 1984, für alles was davor war hab ich keine Verantwortung zu übernehmen da ich ja auch keinerlei Auswirkungen auf das Geschehen nehmen hätte können, weils mich ja nicht gab

Nicht nur das; denn es geht nicht nur um die persönlichen Lebensgeschichten von Menschen, die zufälligerweise in einem Land geboren wurden.
Es geht natürlich auch um die gesamten Rahmenbedingungen, denn du, ich und wir alle wurden natürlich von dem Land/dem sozialem Umfeld, etc. geprägt.

Unserer aller Lebensgeschichte wäre heute anders, wenn die Geschichte unseres Landes anders verlaufen wäre.
Das fängt bei den Babenbergern an und geht über die Habsburger bis heute. Egal ob Kriege/Katastrophen oder schöne Momente, wichtig war/ist die Geschichte immer!

Du meinst, daß deine Geschichte erst 1987 beginnt! Interessant! Erstens verwechselst du da Geschichte mit persönlicher Lebensgeschichte aber meinst du wirklich, daß es für dich so unbelanglos war/ist, wie es dazu kam, daß du überhaupt da bist? Sprich, wie sind deine Eltern, Großeltern, Urgoßeltern? Wie haben sie sich kennengelernt? Alles keine Fragen für dich? alles egal? Nu ich denke nicht, daß das alles so egal ist!

Du schreibst von Verantwortung. Da verwechselst du meiner Meinung nach Schuld mit Verantwortung.
Mit der Geschichte ist's da so ein bisserl wie mit unseren Kindern; nur umgekehrt.
Wenn ein kleines Kind etwa aus Versehen mit dem Fußball eine Fensterscheibe einschießt tragen wir als Eltern dennoch die Verantwortung auch wenn es nicht unsere (persönliche) Schuld ist.

Und ja; wir tragen ganz eindeutig die Verantwortung für unsere Geschichte, erfreuen wir uns doch jährlich über Millionen an Touristen, die aufgrund unserer Geschichte unser Land besuchen, sollen aber auch zeigen, daß - genau eben weil wir aus der Geschichte gelernt haben - schreckliche Dinge nicht mehr bei uns geschehen können.

Gut möglich und wahrscheinlich, daß sich historische Aktionen nicht 1:1 wiederholen würden, aber nur der, der aus der Geschichte gelernt hat kann disselben Fehler vermeiden. Aber dazu muß man eben die Geschichte kennen!
Nicht mehr und nicht weniger! ;)
 
Meine Geschichte beginnt 1984, für alles was davor war hab ich keine Verantwortung zu übernehmen da ich ja auch keinerlei Auswirkungen auf das Geschehen nehmen hätte können, weils mich ja nicht gab :).

Wie stehst du in diesem Kontext zu Entschädigung und Restitution?
 
Meiner Meinung nach wurde das Debattenpferd von unseren Politstars ohnedies verkehrt aufgezäumt.

Zuerst sollte nämlich geklärt werden, ob Österreich überhaupt eine Armee braucht, oder eben nicht!
Brauchen wir ein Heer mit militärischer Ausrichtung, oder eben "nur" Leute für Katastrophenschutz, Zivildienstfunktionen, etc.

Erst wenn diese Frage geklärt ist hätten sie sich der Frage Milizheer oder Berufsarmee zuwenden sollen.
 
Unserer aller Lebensgeschichte wäre heute anders, wenn die Geschichte unseres Landes anders verlaufen wäre.
Das fängt bei den Babenbergern an und geht über die Habsburger bis heute. Egal ob Kriege/Katastrophen oder schöne Momente, wichtig war/ist die Geschichte immer!

Du meinst, daß deine Geschichte erst 1987 beginnt! Interessant! Erstens verwechselst du da Geschichte mit persönlicher Lebensgeschichte aber meinst du wirklich, daß es für dich so unbelanglos war/ist, wie es dazu kam, daß du überhaupt da bist? Sprich, wie sind deine Eltern, Großeltern, Urgoßeltern? Wie haben sie sich kennengelernt? Alles keine Fragen für dich? alles egal? Nu ich denke nicht, daß das alles so egal ist!

Stimme dir zu. Geschichte ist nicht die Aneinanderreihung von Ereignissen, zu denen man keinen persönlichen Bezug zu haben glaubt. Es ist vielmehr das Verstehen, wie alles gekommen ist und warum es heute so ist. Wir versuchen, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und wissen, dass wir dennoch (andere) Fehler machen werden.
 
Verlangt auch niemand, aber entsprechend der Geschichte deines Landes verantwortlich und entsprechend reif damit umzugehen kann man schon verlangen...
Wie stehst du in diesem Kontext zu Entschädigung und Restitution?
Und ja; wir tragen ganz eindeutig die Verantwortung für unsere Geschichte,

Godwin’s law
Godwin’s law (englisch für „Godwins Gesetz“) ist ein Begriff aus der Internetkultur, der von dem Rechtsanwalt und Sachbuchautor Mike Godwin 1990 geprägt wurde. Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, gegen den Wert Eins tendiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin’s_law

:hahaha: .......da scheint wirklich was dran zu sein - Millionen von "Historikern" können nicht irren! :roll:
 
:hahaha: .......da scheint wirklich was dran zu sein - Millionen von "Historikern" können nicht irren! :roll:

Godwin hast du ins Spiel gebracht. In den von dir zitierten Passagen findet sich kein direkter Bezug dazu. Hint: Geschichte ist auch mehr als die Zeit von 1933-45.
 
Umso trauriger, daß du es auch hier wieder versuchst die Diskussion zu zerstören.


Keine Sorge, bin schon weg - ich diskutiere nicht mehr über Dinge die 80 Jahre her sind und nur mehr für ein paar Ewiggestrige interessant sind. :winke:


Wer nicht an die Zukunft denkt, der wird bald große Sorgen haben.
Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeiten erkennen, bevor sie offensichtlich werden.
 
Du schreibst von Verantwortung. Da verwechselst du meiner Meinung nach Schuld mit Verantwortung.
Mit der Geschichte ist's da so ein bisserl wie mit unseren Kindern; nur umgekehrt.
Wenn ein kleines Kind etwa aus Versehen mit dem Fußball eine Fensterscheibe einschießt tragen wir als Eltern dennoch die Verantwortung auch wenn es nicht unsere (persönliche) Schuld ist.
Der Vergleich hinkt. Eltern sind für die Kinder verantwortlich aber Kinder nicht für die Eltern und schon gar nicht für die Grosseltern. Auch nicht ein bisserl.
Und ja; wir tragen ganz eindeutig die Verantwortung für unsere Geschichte, erfreuen wir uns doch jährlich über Millionen an Touristen, die aufgrund unserer Geschichte unser Land besuchen
Ein Tourist hat für die österreichsiche Geschichte genau dieselbe Verwantwortung wie ein Östereicherr, es geht sie beide gleich viel an - zumindest für den Fall, dass beide nicht selbst Handlungen vollzogen haben. Es ist Vergangenheit, aus der beide die Lehren ziehen können aber keiner der beiden hat Verantwortung für die Vergangenheit.
Wie stehst du in diesem Kontext zu Entschädigung und Restitution?
Wenn die Republik oder Einzelpersonen etwas unrechtmässig erworben haben oder deren Rechtsnachfolger auf gestohlenen Sachen sitzen müssen diese zurückgegeben werden. Der Rechtsnachfolger ist aber nicht für den Diebstahl aus der Vergangenheit verantwortlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Rechtsnachfolger ist aber nicht für den Diebstahl aus der Vergangenheit verantwortlich.

Er ist aber eventuell Nutznießer bis zum Entschädigungs- oder Rückgabezeitpunkt. Das gilt nicht nur im Zusammenhang mit der NS-Zeit, da spielen sämtliche politischen Entwicklungen mit. Je näher in der Vergangenheit desto relevanter. Allein deshalb ist das Wissen nicht nur um die persönliche Geschichte wesentlich.

Es wird heute nicht mehr sehr wichtig sein, wem Alexander der Große Gebiete abgerungen hat, welche Eigentumstransfers in der DDR stattgefunden haben ist aber sehr wohl noch berücksichtigbar. Ebenso ob jemand durch Unterdrückung zu Schaden gekommen ist und zB heute therapiebedürftig ist - auch diese Kosten können unter Umständen dem Rechtsnachfolger angelastet werden, wenn dieser daraus Vorteil gezogen hat, auch wenn er selbst kein Täter war.

Die Mentalität "was vor mir war geht mich nix an" ist egoistisch und kurzsichtig.
 
"was vor mir war geht mich nix an"
Wenn ich nicht direkt involviert war und auch nicht Nutzniesser bin, geht es mich nix an. Ich kann dann immer noch Lehren aus der Vergangenheit ziehen genauso wie aus einer fiktiven Erzählung, muss aber nicht.
 
Eltern sind für die Kinder verantwortlich aber Kinder nicht für die Eltern und schon gar nicht für die Grosseltern. Auch nicht ein bisserl.

Es gibt auch genügend Beispiele, wo dem doch so ist, aber 's geht eh nicht darum.
Um aufzuzeigen, daß Verantwortung nicht immer mit persönlicher Schuld einhergeht taugt das Beispiel allemal.


Ein Tourist hat für die österreichsiche Geschichte genau dieselbe Verwantwortung wie ein Östereicherr

Seh ich definitiv anders (wie auch schon ausgeführt).
 
Er ist aber eventuell Nutznießer bis zum Entschädigungs- oder Rückgabezeitpunkt. Das gilt nicht nur im Zusammenhang mit der NS-Zeit, da spielen sämtliche politischen Entwicklungen mit. Je näher in der Vergangenheit desto relevanter. Allein deshalb ist das Wissen nicht nur um die persönliche Geschichte wesentlich..
Da hast du absolut Recht.
Beispiel? Die Restitutionsforderungen bzgl arisierter Immobilien, Kunstgegenstände, die bis in Museen und öffentliche Sammlungen reichen.

...Es wird heute nicht mehr sehr wichtig sein, wem Alexander der Große Gebiete abgerungen hat, ...
Doch - sogar dies ist zum aktuellen Streitfall zwischen Griechenland und Mazedonien geworden. Inklusive der Namensverwendung. ;)

...Ebenso ob jemand durch Unterdrückung zu Schaden gekommen ist und zB heute therapiebedürftig ist - auch diese Kosten können unter Umständen dem Rechtsnachfolger angelastet werden, wenn dieser daraus Vorteil gezogen hat, auch wenn er selbst kein Täter war..
:daumen:
Ja - siehe zB die Forderungen Kriegsversehrter, zivil Geschädigter, Opfer diverser Gewaltregimes (Sowjetunion, Deutsches Reich....). Die Kosten tragen die Menschen von heute. Zu Recht. Soziale und rechtliche Kontinuität verlangen dies geradezu.

...Die Mentalität "was vor mir war geht mich nix an" ist egoistisch und kurzsichtig.
Nicht nur das - sie ist auch einfach nur ein Indiz für Bildungsferne sowei Lern- und Einsichtsverweigerung. Und entspricht in keiner Weise den realen "hard facts" (siehe oben).

Wenn ich nicht direkt involviert war und auch nicht Nutzniesser bin, geht es mich nix an. Ich kann dann immer noch Lehren aus der Vergangenheit ziehen genauso wie aus einer fiktiven Erzählung, muss aber nicht.
Nun, man ist nicht stellvertretend für Taten unserer Vorfahren direkt verantwortlich. Aber man ist unteilbar verantwortlich hinsichtlich des heutigen aktuellen Umgangs mit diesen. So hat sich die Zweite Republik Österreich zB massiv schuldig gemacht, als sie aus eigennützigen und kurzsichtigen Motiven und herbeigeflunkerter "Wir sind das erste Opfer" die Vertreibungs- und Arisierungspolitik des Dritten Reichs konsequent und wissentlich fortgesetzt hat. Erst in den 1980er Jahren unter Vranitzky ist diese Haltung aufgebrochen...
Lehren kann man aus der Geschichte nicht ziehen - aber man kann zu Einsichten und Vorsichtigkeit gelangen. Derzeit wird ganz aktuell der Weg von den Wirtschaftskrisen und politischen Maßnahmen in die Dikaturen des vorigen Jahrhunderts analysiert - vor dem Hintergrund ähnlicher Prozesse in den Krisenländern Europas.

Nun... und selbst wenn man alles ablehnt und auch keine Lehren ziehen will: kann man sich ja noch immer vor die Glotze legen und die runderneuerte Reportage "Österreich I" demnächst ansehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Verlangt auch niemand, aber entsprechend der Geschichte deines Landes verantwortlich und entsprechend reif damit umzugehen kann man schon verlangen...

Aha... Und wie macht man das? Nur Grün wählen und gegen die Wehrpflicht stimmen? Und "verlangen"? Ha, fuck it... :nono:

Sie hat andere Mängel als damals. Nur dass bei uns Berufssoldaten gegen die eigene Bevölkerung losgehen oder eine Militärdiktatur ausbricht und das Berufheer der Ausgangspunkt dafür ist, ist doch in unserem Land sehr unwahrscheinlich.

Davon gehe ich aus, selbst wenn sie wollten wäre ja auch jede Demo vorbei bevor die mit den Pinzgauern angerollt kämen :hahaha:.

Genau, heute ist das anders. Heutige Feindbilder sind Arbeitslose, Ausländer, politisch andersdenkende, Wirtschaftsbonzen, Politiker, Radfahrer, Autofahrer, Parksünder, andere Religionen...

Die Raucher hast Du vergessen :grantig:. Aber ernsthaft, das sind nicht wirklich durch Politik oder Medien dem Volk nahegebrachte Feindbilder, das sind Feindbilder die sich die Gesellschaft, also der Bürger auf der Straße selbst konstruiert hat, soll ich jetzt jeden bekehren gehen? Ich persönlich hab allerdings nichts gegen Parksünder, ich bin ja Radfahrer :). Die Unbeliebtheit der Politiker - naja, mal ehrlich... Ich würde für die Herren im Parlament bei uns jetzt auch wohl eher keinen Fanclub aufmachen...
 
Es wird heute nicht mehr sehr wichtig sein, wem Alexander der Große Gebiete abgerungen hat, welche Eigentumstransfers in der DDR stattgefunden haben ist aber sehr wohl noch berücksichtigbar. Ebenso ob jemand durch Unterdrückung zu Schaden gekommen ist und zB heute therapiebedürftig ist - auch diese Kosten können unter Umständen dem Rechtsnachfolger angelastet werden, wenn dieser daraus Vorteil gezogen hat, auch wenn er selbst kein Täter war.

Die Mentalität "was vor mir war geht mich nix an" ist egoistisch und kurzsichtig.

Ergo wäre es für Dich in Ordnung mir Schmerzensgeld zu bezahlen, weil ich aufgrund dessen, dass Dein Großvater mich vor 8 Jahren angefahren hat gehbehindert bin? (hypothtisches Beispiel).

Das will ich sehen...

Cheers
 
Der Vergleich hinkt. Eltern sind für die Kinder verantwortlich aber Kinder nicht für die Eltern und schon gar nicht für die Grosseltern. Auch nicht ein bisserl.

Auch ich bin der Meinung, dass in diesen Fragen der finanziellen Entschädigung oft weit über das Ziel hinaus geschossen wird. Aber so leicht kann man es sich doch nicht machen. Hätte mein Großvater (hat er natürlich nicht, denn er war kein Nazi, ganz im Gegenteil) als KZ - Aufseher an der Tötung von Juden mitgewirkt, dann würde mich das sehr belasten. Auch wenn ich nicht verantwortlich bin.
 
Die Mentalität "was vor mir war geht mich nix an" ist egoistisch und kurzsichtig.
Durch Geschichte sollten in der Gegenwart und Zukunft nicht die gleichen Fehler begangen werden und es gehört auch zur Geschichte zu wissen was in diesem Land passierte, jedoch sollte man die heutigen Generationen nicht nach dem damaligen Geschehnissen beurteilen bzw. verurteilen,was leider immer noch des öfteren passiert..
 
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