Brauch mas jetzt oder nicht, das Berufsheer?

Was bevorzugst du?

  • Das Bundesheer wie es jetzt ist!

    Stimmen: 122 51,7%
  • Die Wehrpflicht abschaffen!

    Stimmen: 114 48,3%

  • Umfrageteilnehmer
    236
...Es tut einem jungen Menschen sicherlich nicht allzu weh, wenn er ein kleines Stück seines Daseins in unserem schönen Land diverse Leistungen für die Allgemeinheit erbringt, ...

...Nur: DAS differenziert in keiner Weise zwischen Berufs- und verpflichtendem Bundesheer. Außerdem, mit derselben Argumentation könnten wir die jungen Menschen auch zur Entwicklungszusammenarbeit, Missionstätigkeit, Feldarbeit bei verunfallten Landwirte etc schicken.

Dienst an der Gesellschaft - jein. Welche Gesellschaft und welche Dienste. DAS müsste durchaus reflektiert werden. Und auch, zB, dass die seinerzeitige schwarzblaue Regierung politisch "Unangenehmen" über Nacht die Zivildienststellen gestrichen worden sind, um sie unter Druck zu setzen.
Es gibt heute noch NGOs, die genau wegen dieses Risikos der Erpressbarkeit keine Zivildiener mehr nehmen.

Wäre es ein so bedeutendes Anliegen, eine von Wohlstand verwahrloste und verweichlichte Jugend auf das angeblich so harte Erwachsenenleben vorzubereiten, wäre eigentlich schon viel früher anzusetzen. Dazu bedarf es sicher keines Heeres.
Schon alleine, nicht ständig die Turnstunden an den Schulen zu kürzen, wäre ein signifikanter Beitrag dazu. Und zur Gesundheitsprävention ebenfalls.
:nono: es stimmt einfach nicht, dass es "noch keinem geschadet hätte". Es hat schon Tote, es hat Verletzte, Gekränkte und Entwürdigte gegeben. Militärwesen beruht auf der Entindividualisierung zugunsten des Kollektivs. Aber in dieser Verständnisform passt es noch immer zur nach wie vor österreichweit verbreiteten "schwarzen Pädagogik"..

Die entscheidenden (System-)Trennlinien verlaufen ganz woanders.
 
...Nur: DAS differenziert in keiner Weise zwischen Berufs- und verpflichtendem Bundesheer. Außerdem, mit derselben Argumentation könnten wir die jungen Menschen auch zur Entwicklungszusammenarbeit, Missionstätigkeit, Feldarbeit bei verunfallten Landwirte etc schicken.

Zum gefühlten 1000. Mal... Nein man kann die Staatsbürger NICHT zu iwelchen xbeliebigen Arbeiten verpflichten...
Die Einzigen Ausnahmen sind der Wehrdienst und der zugehörige Wehrersatzdienst... :roll:

es stimmt einfach nicht, dass es "noch keinem geschadet hätte". Es hat schon Tote, es hat Verletzte, Gekränkte und Entwürdigte gegeben.

Wo gibts diese Toten, Verletzten, Gekränkten und Entwürdigten ned? Gibts de nur beim BH?

Militärwesen beruht auf der Entindividualisierung zugunsten des Kollektivs.

Grundsätzlich Jein... :mrgreen: Die Ausbildung des ÖBH war aber auch immer auf Auftragstaktik und nicht Befehlstaktik ausgelegt.. Also wurde der Soldat bei der Erfüllung seines Auftrages wiederum zum Individuum, denn er musste sich ja überlegen wie er den Auftrag fürs Kollektiv bestmöglich erfüllt.
 
Zum gefühlten 1000. Mal... Nein man kann die Staatsbürger NICHT zu iwelchen xbeliebigen Arbeiten verpflichten...
Die Einzigen Ausnahmen sind der Wehrdienst und der zugehörige Wehrersatzdienst... :roll:...
Des hast missverstanden...

Allerdings mit der vorgetragenen Argumentation kann ich im Dienste der Gesellschaft gesetzlich ziemlich viel Verpflichtendes vorgeben. Mehr ist möglich als derzeit realsiert ist.

Viele der Argumente sind einfach nur scheinbare Argumente. Es geht ja darum, dass man sachlich zwischen Berufsheer und Wehrpflicht differenziert. Und die "Abhärtung" der verweichlichten Jugend dient schon seit Altertums Zeiten alten Männern als "Argument". Aber es bleibt an der Oberfläche. Denn "Vorbereiten auf's Leben" braucht zuerst ein funktionierendes Bildungssystem und nicht unbedingt Militärdienst.

Noch dazu - wo ja Österreich von feindlichen Mächten geradezu umzingelt ist. ;)

Also, ich hab ja wirklich sachlich mit Militär nichts zu tun. Dass es für bleibende Schäden und Verletzungen, schlechte und unwürdige Behandlung Kompensation und Beschwerdemöglichkeiten gibt, hat sich bis zu mir durchgesprochen. Und dass dies zunehmend strenger behandelt und geahndet wird ebenfalls.

Das Heer ist ein Staat im Staat. Zivile Kontrolle ist institutionell nur auf allerhöchster Ebene vorgesehen. Übersehen wir das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist temporär.

Hoffentlich behältst du in exakt diesem Punkt nicht Recht.
Anyway.. es kommt die Metafrage nach einem europäischen Heer auf uns zu. Da sind die Scharmützel um die Wehrpflicht meines Erachtens nur Vernebelung und Ablenkungsmanöver.... :cool:
 
Das ist temporär.

Und es würde das übrige Europa auf Dauer die Rolle eines Trittbrettfahrers nicht akzeptieren.

Das Heer ist ein Staat im Staat.

Und das sollte bei einem Berufsheer anders sein? Eher das Gegenteil.

es kommt die Metafrage nach einem europäischen Heer auf uns zu.

Da ist natürlich was dran .... aber genau das wird von den Befürwortern des Berufsheeres (bei dieser Abstimmung) nicht befürwortet.
 
Zuletzt bearbeitet:
ob ein berufsheer oder wehrpflicht, es unterliegt dem staat selbst und nicht irgendeiner EU!

ja wir sind laut papier zumindest neutral, aber das heer befindet sich schon seit längeren in fragwürdigen mission, wo es eigentlich nichts zusuchen hat.

bosnien ist eine nato mission
golan ist eine uno mission

kein land erzwingt österreich dazu deren soldaten in irgendwelche länder zu senden, in denen es gefährlich ist.
deutsche haben in afghanistan eigentlich auch nichts zusuchen, aber die merkel buckelt ja fest für die amerikaner.

und für die jenigen die es noch immer noch nicht wissen. das österreichische bundesheer ist ein mischheer aus berufssoldaten/milizsoldaten und wehrpflichtigen(systemerhaltern)
 
ob ein berufsheer oder wehrpflicht, es unterliegt dem staat selbst und nicht irgendeiner EU!...
;) naja, viel Auswahl haben wir ja nicht....

...
und für die jenigen die es noch immer noch nicht wissen. das österreichische bundesheer ist ein mischheer aus berufssoldaten/milizsoldaten und wehrpflichtigen(systemerhaltern)
:hmm: also soweit ich meine Bekannten im Heeresdienst kenne, wären sie ganz gern einmal ein 'richtiges' Heer....

:winke:
 
ob ein berufsheer oder wehrpflicht, es unterliegt dem staat selbst und nicht irgendeiner EU!

Und das Volk (als der eigentliche Entscheidungsträger in einer Demokratie) hat entschieden. :lehrer: und "irgendeine"? :fragezeichen: ...... wandelst du auf britischen Pfaden und willst Rosinen picken?

ja wir sind laut papier zumindest neutral, aber das heer befindet sich schon seit längeren in fragwürdigen mission, wo es eigentlich nichts zusuchen hat.

Was ist an den von dir kritisierten Missionen fragwürdig? Sie sind friedenserhaltend und kein vernünftiger Mensch hat sie bisher in Frage gestellt. Die Interpretation unserer Neutralität ist auch unsere (Österreichs) Sache, du kannst aber ruhig ein Volksbegehren gegen diese Einsätze starten.

aber die merkel buckelt ja fest für die amerikaner.

Meiner Seel, ein so ein Blödsinn ..... wer hat denn die deutschen Soldaten nach Afghanistan entsandt?
 
Man stelle sich nur mal vor, die vielen Freiwilligen bei der Feuerwehr würden ebenso negativ darüber denken.
Gemeinnützige Tätigkeiten, für die man sich freiwillig entscheidet, weil man sie für nützlich und sinnvoll hält, beurteilt man wohl anders als verpflichtende Dienste, denen man nicht so recht etwas abgewinnen kann.

Die Frage, ob die Wehrpflicht den jungen Männer zumutbar ist, ist nicht zu trennen davon, ob sie sinnvoll ist. Denn wenn sie nicht sinnvoll ist, dann ist sie sicher nicht zumutbar.

Mag ja sein, dass es ein nützlicher Nebeneffekt des Wehrdienstes ist, dass man dabei das Schuhewichsen lernt. Allerdings, wenn man sich Bilder von der Angelobung der Rekruten oder sonstige Bilder des Bundesheeres ansieht, sieht man sie selten mit Schuhputzzeug. Das Werkzeug, das unsere Soldaten meistens bei sich tragen, ist das Steyr AUG (Armeeuniversalgewehr). Das ist ein Sturmgewehr, das dazu konstruiert wurde, auf Menschen zu schießen und ihnen dadurch schwere bis tödliche Verletzungen zuzufügen. Im Wesentlichen dient der Grundwehrdienst der Ausbildung an dieser Waffe, nicht dem Erlernen nützlicher Tätigkeiten für den Haushalt. (Wäsche waschen muss man übrigens nicht.) Es stellt sich also die Frage der Verhältnismäßigkeit der Argumentation: Wir lassen unsere jungen Männer das Kriegshandwerk erlernen, weil sie dabei nebenbei auch noch nützliche Fertigkeiten für das tägliche Leben, vor allem Putzen (Waffe, Schuhe, Unterkunft, Sanitärräume), erlernen.

Ich frage mich, ob Untauglichen und Frauen diese Fähigkeiten im späteren Leben schmerzlich fehlen. Sind Frauen, die mit ehemaligen GWD verheiratet sind glücklicher, weil die Halbe-Halbe machen, während die Zivildiener und Untauglichen schreckliche Paschas sind, weil sie ja nicht beim Heer das Putzen gelernt haben?

Bei dem Thema spielen auch unterschwellige Gefühle eine Rolle. Diese althergebrachte Meinung, dass es den Jungen ja nicht schadet, wenn ihnen die Wadln vireg'richtet werden, weil sie heute eh völlig verweichlicht sind, spielte sicher auch eine Rolle.
Auch wird die Naturalleistung in Form eines verpflichtenden Dienstes an die "Gemeinschaft" viel positiver gesehen, als wenn einem der "Staat" einen finanziellen Beitrag (Steuern) abknöpft.
 
Das Werkzeug, das unsere Soldaten meistens bei sich tragen, ist das Steyr AUG (Armeeuniversalgewehr). Das ist ein Sturmgewehr, das dazu konstruiert wurde, auf Menschen zu schießen und ihnen dadurch schwere bis tödliche Verletzungen zuzufügen.

Das unterscheidet die Grundwehrdiener nicht von den Berufssoldaten. Es ist eben die Realität, dass wir nicht in einer friedlichen Welt leben. Darum haben Soldaten ein Schießgewehr.

Allerdings, wenn man sich Bilder von der Angelobung der Rekruten oder sonstige Bilder des Bundesheeres ansieht, sieht man sie selten mit Schuhputzzeug.

Alle Armeen bereiten sich auf Kampfeinsätze vor. Oder glaubst du, es wäre den Franzosen möglich gewesen, die Islamisten in Mali mit dem Schuhputzzeug zu vertreiben? :fragezeichen:
 
Alle Armeen bereiten sich auf Kampfeinsätze vor. Oder glaubst du, es wäre den Franzosen möglich gewesen, die Islamisten in Mali mit dem Schuhputzzeug zu vertreiben?
Ein Legionär kann wahrscheinlich auch mit dem Schuhbürstel töten!:lol:

Mir geht es in erster Linie darum, dass gerade der militärische Aspekt des Wehrdienstes in der Debatte ausgeblendet und mit netten Nebeneffekten argumentiert wird. Als militärisch wird nur das Berufsheer wahrgenommen, Grundwehrdiener als Katastrophenhelfer und Schneeschaufler dargestellt, die nebenbei Putzen und Waschen lernen.
Ich weiß nicht wie viele Leute gedankenlos meinen, das Bundesheer schade den jungen Männern nicht, die auf die Aussage, "Töten zu lernen dient der Persönlichkeitsentwicklung.", erschrocken reagieren würden.

Und wenn man den Grundwehrdienst als militärische Ausbildung sieht, stellt sich auch die Frage: Sollen alle jungen Männer in Österreich dazu verpflichtet werden das Kriegshandwerk zu erlernen? (Zivildienst ist keine Alternative, sondern nur Ersatz.) Oder sollte das Profis überlassen bleiben, die das für sich als das Richtig ansehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
... Ich weiß nicht wie viele Leute gedankenlos meinen, das Bundesheer schade den jungen Männern nicht, die auf die Aussage, "Töten zu lernen dient der Persönlichkeitsentwicklung.", erschrocken reagieren würden....

Da sind die uns umgebenden Berufsheere pädagogisch schon besser aufgestellt, gell? "Learning by doing" ist dort mittlerweile die Devise!
 
Allerdings mit der vorgetragenen Argumentation kann ich im Dienste der Gesellschaft gesetzlich ziemlich viel Verpflichtendes vorgeben. Mehr ist möglich als derzeit realsiert ist.

Nein, das kann man nicht, denn da gibts eindeutige EUMRGH-Urteile dazu... ;)

Es geht ja darum, dass man sachlich zwischen Berufsheer und Wehrpflicht differenziert.

Genau das versuche ich ja zu tun, das "Argument" mit dem Wadln virerichtn hast von mir sicher no ned gehört...
Andererseits hat mir aber auch bis jetzt noch niemand schlüssig vorrechnen können, dass man ums selbe Geld (mittlerweile nur mehr 0,6% des BIP) auch die selbe Leistung mit einem Berufsheer erbringen will...

Es wird immer gern der Satz "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin..." zitiert...
Dabei wird aber immer vergessen, dass der Satz mit "dann kommt der Krieg zu dir" weitergeht... ;)

Das Heer ist ein Staat im Staat.

Das ist eben bei der Wehrpflicht genau nicht so, denn hier ist der Staat das Heer... ;)
 
Zurück
Oben