In einer recht langen Karriere in diesem Forum (länger, als das Profil vermuten ließe, da früher unter anderem Nick) habe ich oft Lob oder Tadel verteilt; deswegen kommt es mir eigenartig vor, daß ich gerade jetzt, da ich ein so glücklicher Paysex-Stammkunde geworden bin, wie ich es mir nie und nimmer erhofft hätte, schweige und die Community nicht teilhaben lasse.
Einschub. Betreff: Altersfeststellung der EF-Mitglieder. Wer kann sich noch an "Kottan" erinnern, und an Elvira (solange sie noch nett war und von Christiane Rücker gespielt wurde)? Genauso wie dem Adolf Kottan geht's jetzt mir. Ich bin Stammkunde bei einer Sexworkerin, aber es fühlt sich an, als wäre sie mir Geliebte und, mehr noch, echte Freundin. - Nein, danke der Nachfrage, ich bin nicht verliebt. Auch da geht's mir ganz wie dem Major: a bißl tramhapert vor Freude, ja. Verliebt, nein. („Naaaa! Die Elvira is ned mei Freindin.“) Erwachsene Menschen (wir alle vier: der Kottan, ich, seine Elvira und meine Elvira) wissen, was Paysex ist und was er nicht ist. Und trotzdem kann er auf etwas hinauslaufen, was das Leben weit über die Befriedigung von Triebbedürfnissen hinaus bereichert (ohne die Befriedigung von Triebbedürfnissen dabei im Geringsten zu kurz kommen zu lassen). Einschub Ende. Äh, zu kurz sowieso nicht. So lang wie bei ihr ist er, glaub' ich, noch bei keiner gestanden. Ende des Postskripts zum Einschub.
Manches gibt es nur im Märchen oder allenfalls im Film. Eine höhere Tochter, die mehrjährige internationale Erfahrung in "bürgerlichen" Berufen und entsprechende Sprachkenntnisse (und zwar nicht nur der erwartbaren Sorte, Englischfranzösischitalienisch) besitzt, die auch zB kompetent über zeitgenössische bildende Kunst diskutieren kann, die es liebt, Museen zu besuchen, die das Opernhaus ihrer Heimatstadt nicht nur vom Vorbeigehen kennt... und dann ohne Not und aus purer Freude am Sex auf Prostitution umsattelt... das gibt's, mutatis mutandis, zwar in der klassisch-antiken Literatur (die hochgebildeten griechischen Hetären), aber im wirklichen Leben unserer unklassischen Gegenwart: nein. Daß dieselbe Frau auf Kunden anderen Zuschnitts, deren intellektuelle Interessen vielleicht weniger ausgeprägt sind, aber garantiert nicht wie eine Tussi wirkt, weil sie nämlich mit ihrer Geilheit einfach jedes Maß und jede Vernunft sprengt... wurscht, glaubt eh kein Mensch.
Eigentlich, drum das lange Schweigen hier im Forum, wollte ich das alles gar nicht erzählen. Wenn es sich nicht wie eine Kundenbeziehung anfühlt, dann ist auch eine (noch so positive) öffentliche Rezension einfach nicht adäquat. (Und wer's ist, sag' ich deshalb auch nicht. Sapienti sat. Außerdem kriegt man jetzt schon schwer einen Termin.) Warum ich jetzt doch so halb und halb mein Schweigen breche, ist leicht erklärt: Das Arbeitsumfeld, in dem solche Märchen wahrwerden (und das dazu natürlich seinen Teil leistet), hat es nämlich sehr wohl verdient, öffentlich belobigt zu werden. Und dieses Arbeitsumfeld ist der Club4Fun. Er war immer ein außergewöhnlicher Club, aber wie alles und wie wir alle hatte er im Laufe der Zeit so seine Höhen und Tiefen. Gegenwärtig, so viel ist sicher, hat er ein Hoch, ist auf einem sehr, sehr guten Weg, und unser seit einiger Zeit ja etwas leiser tretender Presserentner hat das, was er nimmer selber macht, in sehr, sehr gute Hände gelegt. Das war's, warum ich mich zurückmelden wollte. Und um der einen Person, die's angeht, auch auf diesem Wege zu sagen: danke und wow. So guten Sex wie zB beim letzten Mal hab' ich im Leben nicht oft gehabt.