Aber es hilft auch den Griechen nichts, wenn sie nur auf ihre Geschichte stolz wären.
Bei allem Respekt vor den kulturellen Leistungen anderer Völker, aber das ist kein Maßstab für eine aktuelle Einschätzung ihres jetzigen Handelns oder Anhaltspunkt für zukünftige Entwicklungen.
Das gilt umso mehr, je länger diese Geschichtsphase her ist.
Das wollte ich übrigens gar nicht in Abrede stellen, die Gegenwart ist das, wofür man sich etwas kaufen kann. Indirekt bestätigen mich aber deine Beispiele. Denn:
a) Italien ist mitnichten der Schwächling, als der es dargestellt wurde, die Krankheit Italiens ist seine Inhomogenität. Der Norden, besonders die Ballungsräume Mailand und Turin sind in ihrer Wirtschaftsleistung mit Wien, München oder Nürnberg-Erlangen vergleichbar. Unterentwickelt ist hingegen der Süden. Und genau dort worde die Tradition durch die Fremdherrschaften von Spaniern, Bourbonen und Habsburgern aber eben auch durchbrochen. Insgesamt ist aber Italien, was man nicht vergessen sollte, NETTOZAHLER in der EU.
b) Und genau in Griechenland wurde die kulturelle Tradition eben AUCH durch jahrhunderte dauernde Fremdbeherrschung (durch das osmanische Reich) unterbrochen. Es existiert eben keine Verbindung zwischen antikem Griechenland und aktuellen.
Um auf die Asiaten, zurück zu kommen, die Asiaten (Japaner, Chinesen, Koreaner im Speziellen) konnten sich nie etwas für ihre Vergangenheit kaufen, aber sie hatten immer das Selbstbewußtsein, dass sie es den Langnasen irgendwann einmal zeigen werden. Ohne dass das eine Garantie gewesen ist, HALF es, sich nie so total unterwerfen zu lassen, wie das woanders passiert ist.