Degeneration der Diskussion

D

Gast

(Gelöschter Account)
Hallo geschätzte EF Gemeinde.

Bedingt durch die Vorkommnisse der letzten Zeit war ich Wie viele andere Leute auch in Foren unterwegs, habe mit diskutiert, mir Diskussionen angehört und Debatten gelesen.

Nun überkam mich dabei eine Erkenntnis welche ich als solches sehr Diskutierenswert finde. Und zwar die Degeneration der Diskussion. Das Phänomen kam schleichend und hat viele Namen, doch der Kern bleibt immer der Selbe.

Egal welche Diskussion, früher oder später wird ein Punkt erreicht, wo nicht Objektiv Sachlich, sondern belehrend Moralistisch argumentiert wird. Fakten werden nicht mehr als Basis einer allgemein gültigen Erkenntnis verstanden, sondern so interpretiert bzw ausgewählt dass die eigene Meinung gestützt werden kann.

Widerspruch, abweichende Meinung von der Norm wird diffamiert, egal ob es von der Mehrheit oder Minderheit stammt. Man stützt sich auf Quelle deren Seriosität oft problematisch erscheint, gerade aufgrund der großen Auswahl.
Die Diskussion dient nicht mehr zum Austausch von Gedanken, sie wird immer mehr zum Wettbewerb um die eine einzige Wahrheit. Und dieser Wettbewerb ist so reglementiert, dass wir bestimmte Dinge nicht mehr sagen oder vertreten dürfen ohne damit etwa zu riskieren als moralisch Verwerfliche aufzutreten.

Ein wahrer Teufelskreis von dem ich befürchte, dass er noch schlimmer werden wird. Wie seht ihr dass? Geht die Kunst der Diskussion immer mehr (vor allem in Kreisen von Politik, Wirtschaft und sozialen Netzwerken) verloren?
 
Ist mir wurscht.
Ich bin hier nicht zum Diskutieren.
Wenn ich mag, rotze ich ein Meinungsfragment in die Runde, und wenn ich ganz gut drauf bin, nehme ich zu eventuellen Antworten auch in begrenztem Umfang Stellung. In der Regel kümmert es mich aber nicht weiter.
 
Wie seht ihr dass?

Man sollte Foren nicht überbewerten. :D

Du hast zwar grundsätzlich mit deiner Einschätzung nicht ganz unrecht, allerdings ist das insbesondere in der politischen Diskussion nichts Neues sondern begleitet uns schon eine ganze Weile.
Und Medien befeuern diese Entwicklung obendrein, indem sie nach Politikdebatten mit Meinungsforschern darüber diskutieren, wer denn jetzt in der Diskussion souveräner aufgetreten ist. Eine absurde Entwicklung.
 
In politischen Diskussion gab es das im Grunde schon immer. Es ist halt schwierig, wenn man Diskussionen gewinnen will, dazu sind sie nämlich nicht da.
Was mich Ende der 90er Jahre besonders fasziniert (eher ge/verstört) hat, passierte mir damals in einem frühen Netzwerk Namens Uboot.

Am Anfang war das ein ganz bunt gemischter Haufen, im Laufe der ersten Monate baute ich Kontakte zu Menschen der dritten RAF-Generation, Rechtsradikalen aus den Vorläufern der NPD, Oi-Skins usw. auf. Es entstanden so, in Form von privaten Unterhaltungen einige wirklich interessante Gespräche und Diskussionen. Von beiden Seiten waren dort sehr eloquente und intelligente Menschen am Werk und dieser Austausch war äußerst interessant, machte Spaß und beide Seiten versuchten so gut als möglich auf die Argumente der "Gegenseite" einzugehen.
Bis plötzlich ein Einloggen für mich nicht mehr möglich war. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass mein Profil aufgrund meiner Kontakte zu rechten Profilen mit diesen gleich mit gelöscht wurde. Die dritte RAF-Generation hingegen durfte bleiben.
Die sahen mich nie wieder.

Auch im frühen ORF-Forum traf man auf äußerst interessante Diskussionspartner. So lernte ich auf Umwegen einige durchaus prominente Künstler und Politiker, welche dort Mitdiskutanten waren kennen. Es entstanden auch einige private Realkontakte die bis heute andauern.

Das Internet war ein wirklich cooler Platz, bevor er von der "breiten Masse" überschwemmt wurde.
Derart bunte Plattformen wie damals gibt es heute nur noch im Darknet.
 
Am Anfang war das ein ganz bunt gemischter Haufen, im Laufe der ersten Monate baute ich Kontakte zu Menschen der RAF-3. Genetation, rechtsradikalen aus den Vorläufern der NPD, Oi-Skins usw. auf. Es entstanden so, in Form von privaten Unterhaltungen einige wirklich interessante Gespräche und Diskussionen. Von beiden Seiten waren dort sehr eloquente und intelligente Menschen am Werk und dieser Austausch war äußerst interessant, machte Spaß und beide Seiten versuchten so gut als möglich auf die Argumente der "Gegenseite" einzugehen.
Bis plötzlich ein Einloggen für mich nicht mehr möglich war. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass mein Profil aufgrund meiner Kontakte zu rechten Profilen mit diesen gleich mit gelöscht wurde. Die dritte RAF-Generation hingegen durfte bleiben.
Die sahen mich nie wieder.

.... kann mir mit solchen Leuten keine Diskussion vorstellen. ... dass die aber nicht alle eingesackt wurden, spricht für die Narrenfreiheit gewisser Gruppen. Auch jetzt in den USA wo wieder mit Moral (Rassismus) gegen objektiv (sozialökonomische Schere weit auseinander) argumentiert wird.
 
Das ist mir alles zu fiktiv.
Du musst dir keinen Maulkorb anlegen.
Ich muss nicht bei allen Diskussionen mitlabern.
Einfach mal die Fresse halten, wäre mein Tipp.
Am besten aber, den Müll gar nicht erst lesen.
In meiner Jugend gab es diverse Möglichkeiten und Plattformen nicht.
Daher brauche ich diese auch heute nicht.
Und die größten Maulhelden im Netz sind längst keine Alltagshelden.
 
@Mitglied #538904 : vor allem kommst du hier im EF mit Diskussionen nicht weiter, da Politik verboten ist. Entweder wirds zensiert oder du gesperrt oder es kommt gutmenschelnder Schwachsinn heraus. Vergiss es einfach.
 
Ich spreche mit jedem, so lange er mir gewachsen ist...mit dem 0815 Heuteleser machen Diskussionen sowieso keinen Spaß.

Ganz ehrlich: an Leute, die mit RAF-Lern oder echten! Nazis verkehren, möchte ich weder virtuell, noch real auch nur anstreifen. Die Gefahr, dass man damit in Verbindung gebracht wird, ist in den heutigen Spitzelstaaten viel zu gross.
 
Ganz ehrlich: an Leute, die mit RAF-Lern oder echten! Nazis verkehren, möchte ich weder virtuell, noch real auch nur anstreifen. Die Gefahr, dass man damit in Verbindung gebracht wird, ist in den heutigen Spitzelstaaten viel zu gross.
Das ist über 20 Jahre her, heute findest beide Seiten nicht mehr so offen im Netz, zumindest nicht unter https...Die dritte Generation ist auch längst verschwunden, deren Entfernung wurde nachgeholt.
Ich hab halt ein Interesse an einer guten Diskussion und ich muss auch, im Unterschied zu manch Anderem keine Angst haben, dass irgendwo im Netz Posts auftauchen die mich klar mit einer Gruppe verbinden. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mich mal umgesehen.
Es gibt durchaus noch Foren, die sich speziell der politischen Diskussion widmen.
Stöberte kurz darin und fand durchaus gesetzte und niveauvolle Kommunikation vor.
Wie schon angemerkt, ist hier nicht der richtige Ort dafür.
 
@Mitglied #538904 : vor allem kommst du hier im EF mit Diskussionen nicht weiter, da Politik verboten ist. Entweder wirds zensiert oder du gesperrt oder es kommt gutmenschelnder Schwachsinn heraus. Vergiss es einfach.

Was willst, du darfst doch eh deinen manchmal unterschwelligen, manchmal offensichtlichen Rassismus zur Schau stellen
 
Diskussionen sind im EF sinnlos, entweder bestätigen sich die mehrheitlich vertretenen Rassisten und Heuchler gegenseitig ihre Positionen, die Wenigen die differenzierte Meinungen vertreten kämpfen gegen Windmühlen wie Don Quichote. Ich bin nicht mehr bereit jeden zu verstehen und jedweden geistigen Scheißdreck zu tolerieren. Und die meisten wollen sowieso nur ficken, für lau...
 
Ein stehender Satz in der Kindererziehung in Österreich lautet doch:
"Der Klügere gibt nach."
Das heißt, dass immer das getan wird, was der "Dümmere" meint/sagt/macht. Wer ist dann der tatsächlich Dumme?
Die meisten von uns werden doch als "der Klügere" erzogen und sind es daher gewohnt, auch in der Diskussion, schnell nachzugeben ~ weil "wir" ja ach so klug sind...

Spanisches Sprichwort:
"Ein kluger Mensch kann seine Meinung ändern, ein Dummkopf nie!"

Das heißt wohl, dass Dummheit keine Kompromisse macht, und daher auch "regiert"... :lalala:
 
Diskussionen sind im EF sinnlos, entweder bestätigen sich die mehrheitlich vertretenen Rassisten und Heuchler gegenseitig ihre Positionen, die Wenigen die differenzierte Meinungen vertreten kämpfen gegen Windmühlen wie Don Quichote. Ich bin nicht mehr bereit jeden zu verstehen und jedweden geistigen Scheißdreck zu tolerieren. Und die meisten wollen sowieso nur ficken, für lau...

ja eh, aber da ist das Kroneforum mittlerweile lustiger zu lesen, vom Trottelfaktor her, da kann ich mir sicher sein das nur absolute Vollkoffer posten.

Da geht mir das weitverbreitete Pharisäertum und die Scheinheilgkeit ziemlich an Sack, hab schon soviel auf „ignoriere“ dass manche Threads unlesbar sind, was aber auch wieder Wurst ist.

Und mit der Art der Moderation bin ich auch unzufrieden, warum soll ich dann mit jedem Klick für 0,0003 Cent Umsatz sorgen?

es wird mir immer klarer: jede Minute daherin ist vergeudete Zeit, es ist nichtmal mehr lustig...

du klingst etwas frustriert! warum hältst du dich in einem forum, in dem ja eh alles so scheisse ist, eigentlich noch auf?
 
Kurz zum Thema der politischen Diskussion, weil es hier öfters mal hervor gehoben wird:

Habe mich mal umgesehen.
Es gibt durchaus noch Foren, die sich speziell der politischen Diskussion widmen.
Stöberte kurz darin und fand durchaus gesetzte und niveauvolle Kommunikation vor.
Wie schon angemerkt, ist hier nicht der richtige Ort dafür.

Richtiger Ort ist vielleicht etwas gewagt, aber wie du richtig geschrieben hast sind Foren immer speziell in ihrer Themenauswahl. Hier hat man zb. eine Einschränkung bzgl. Politik als solches gemacht, aber im Kontext mit anderen Themen ist es ja kein Problem (siehe die vielen Diskussionen zu Covid 19 als Beispiel), man kann ja unterschiedlicher Meinung sein.

Jede Person hier muss nicht einer Meinung sein, wie können (und sollten) zu unseren Ansichten stehen. Jede Person soll seine Meinung im Rahmen der Ordnung eines Forums, oder eines Stammtisches, oder eines Leserbriefes oder was weiß denn ich kund tun können, aber dann muss die Person auch bereit sein Gegenargumente zu bekommen bzw. mit ihrer Meinung in der Minderheit zu sein.
 
Hallo geschätzte EF Gemeinde.

Bedingt durch die Vorkommnisse der letzten Zeit war ich Wie viele andere Leute auch in Foren unterwegs, habe mit diskutiert, mir Diskussionen angehört und Debatten gelesen.

Nun überkam mich dabei eine Erkenntnis welche ich als solches sehr Diskutierenswert finde. Und zwar die Degeneration der Diskussion. Das Phänomen kam schleichend und hat viele Namen, doch der Kern bleibt immer der Selbe.

Egal welche Diskussion, früher oder später wird ein Punkt erreicht, wo nicht Objektiv Sachlich, sondern belehrend Moralistisch argumentiert wird. Fakten werden nicht mehr als Basis einer allgemein gültigen Erkenntnis verstanden, sondern so interpretiert bzw ausgewählt dass die eigene Meinung gestützt werden kann.

Widerspruch, abweichende Meinung von der Norm wird diffamiert, egal ob es von der Mehrheit oder Minderheit stammt. Man stützt sich auf Quelle deren Seriosität oft problematisch erscheint, gerade aufgrund der großen Auswahl.
Die Diskussion dient nicht mehr zum Austausch von Gedanken, sie wird immer mehr zum Wettbewerb um die eine einzige Wahrheit. Und dieser Wettbewerb ist so reglementiert, dass wir bestimmte Dinge nicht mehr sagen oder vertreten dürfen ohne damit etwa zu riskieren als moralisch Verwerfliche aufzutreten.

Ein wahrer Teufelskreis von dem ich befürchte, dass er noch schlimmer werden wird. Wie seht ihr dass? Geht die Kunst der Diskussion immer mehr (vor allem in Kreisen von Politik, Wirtschaft und sozialen Netzwerken) verloren?

Das ist aber vielmehr ein Internet-Phänomen. Die Kommunikation ist extrem zerstückelt. Miteinander sprechen, face to face, ist nicht ersetzbar. Hat kaum was damit gemeinsam, ewig Zeit zu haben, um einen Forumsbeitrag zu schreiben. Dann kommt noch die Problematik mit dem Fehlen der Gestik, die deppaden Smileys :) als Krücke zum Signalisieren von Ironie und Sarkasmus ;) :D und so weiter ;) :D

Es ist ganz typisch, dass die User mit steigender Länge der Diskussion immer extremer ihre Meinung vertreten. Man kann auch nichts im Bezug auf die Person und ihre Motive relativieren, weil man kaum einen Eindruck vom Gegenüber hat, außer ein nichts-sagendes Bildchen und großteils fiktive Profiltexte.

Im Internet muss man seine Erwartungen massiv zurückstecken, was sachliche, gute Diskussionen betrifft.
 
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