Daumen hoch für Gone Girl.
Hat mir letztes Jahr sehr gut gefallen, war definitiv in meinen persönlichen Top10 des Jahres.
Gerade im Kino angelaufen und schon für (sehr) gut befunden: Inherent Vice von Paul Thomas Anderson nach dem wohl zugänglichsten Roman von Thomas Pynchon.
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Ich mag ja Paul Thomas Anderson-Filme sehr, ich mag Joaquin Phoenix sehr (vielleicht der beste Schauspieler seiner Generation, und da gibt's immerhin auch noch einen Michael Fassbender oder einen Christian Bale) und ich liebe die Romane von Thomas Pynchon. "Inherent Vice" ist nun das erste Buch überhaupt, das Pynchon jemals für eine Verfilmung freigegeben hat. Das Resultat ist genau so, wie man sich eine Thomas Pynchon-Verfilmung vorstellt: Immer ein wenig skurril, im Grunde ziemlich unverständlich und mit völlig ausufernden Nebenhandlungssträngen und zwischen Humor und Paranoia schwankend. Joaquin Phoenix als dauerbekiffter Privatdetektiv Doc Sportello und einer der letzten Hippies ist überragend und irrsinnig komisch, aber auch das restliche Personal hat seine wunderbaren Momente. Josh Brolin als Hippies hassender LAPD-Bulle, die Neuentdeckung Katherine Waterston als hocherotische Exfreundin, die die ganze Geschichte (welche Geschichte eigentlich?) ins Rollen bringt, Benicio del Toro als windiger Anwalt mit dem wunderbaren Namen Sauncho Smilax, Reese Witherspoon als korrekte Staatsanwältin, die sich ihren Kick gern mal durch Sex mit einem Hippie holt, Owen Wilson als ängstlicher Polizeispitzel und auch der wunderbare B-Movie-Hero Eric Roberts grinst sich als Mickey Wolfmann, der McGuffin der Story, durchs Bild. Der Soundtrack ist eine tolle Mischung aus 70er-Songs und von Jonny Greenwood (Radiohead) geschriebener Filmmusik.
Keine einfache Kost, denn - wie auch in der Romanvorlage - die Story treibt teils seltsame Blüten und machmal ist man als Zuseher genauso verwirrt wie der bekiffte Privatermittler Doc Sportello, und vieles löst sich auch nicht restlos auf. Aber wenn man sich darauf einlässt, bekommt man einen gnadenlos witzigen Joaquin Phoenix in einer Traumrolle (wo ist eigentlich die verdammte Oscar-Nominierung?) zu sehen, der mit einer Riesenfreude rund um ein tolles Ensemble aufspielt. Und am Ende fühlt man sich selbst ein bisschen high.