Gestern gesehen: Den deutschen Echtzeit-Thriller "Victoria". Handwerklich ist der Film herausragend - er wurde mit nur einer einzigen Kamera und in einem einzigen, 140minütigen Take gedreht. Dass der Film trotz der fehlenden Möglichkeiten, mit der Perspektive und mit Schnitten zu spielen, trotzdem ein gutes Tempo hat und optisch abwechslungsreich bleibt, ist eine Meisterleistung des Kameramanns. Die schauspielerischen Leistungen sind extrem gut, v.a. Maia Costa als Titelheldin Victoria spielt erfrischend und mit einer großen Bandbreite. Der Film ist eine Mischung aus Englisch (da Victoria kein Deutsch spricht) und Deutsch, was sehr gut funktioniert und wirklich authentisch wirkt.
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt: Die Spanierin Victoria, die seit drei Monaten in Berlin lebt und noch nicht so richtig Anschluss gefunden hat, lernt eines Nachts beim Feiern vier Berliner Typen kennen, mit denen sie dann noch ein bisschen abhängt. Doch dann bekommen die Jungs einen Anruf - einer der vier, der mal eingesessen hat, ist seinem damaligen Beschützer noch einen Gefallen schuldig, und der wird nun eingefordert. Da der vierte von ihnen im Vollrausch ausfällt, überredet Sonne, mit dem sich Victoria besonders gut verstanden hat, diese etwas widerwillig, dass sie einspringt. Nichts ahnend, worauf sie sich einlässt, fährt Victoria mit und wird bald in einen Strudel fataler Ereignisse hineingezogen.
Wie schon gesagt, der Film ist wirklich sehenswert. Das Einzige, was man bekritteln kann, ist, dass die Handlung im zweiten Teil sehr vorhersehbar und konventionell wird - dem Film geht da ein bisschen die Puste aus.
Hier der Trailer:
Externe Inhalte von YouTube