Meine Schwester nimmt seit ihrem 16 Lebensjahr immer wieder "verbotene Substanzen". Ich kann Dir sagen, welche Folgen das hat: Sie hat eine schwere Niereninsuffizient und eine Leber wie ein Säufer im Endstadium. Und das mit ende 50. Sie hat keine Wahl, weil sie an einer Krankheit leidet, die sie unbehandelt sehr rasch umbringen würde. Ist nicht ganz so lustig, wie man es sich vorstellt, und ihre Fitness hält sich trotzdem auch in Grenzen.
Wie ich weiter oben geschrieben habe: (fast) alle leistungssteigernden Medikamente stammen ursprünglich aus der medizinischen Forschung. Der Sinn war (fast) immer, Menschen zu heilen. Es gibt ein bis zwei Ausnahmen, die aus der Molekularbiologie stammen und entwickelt wurden, um den Zellstoffwechsel besser zu verstehen.
Vielleicht muss ich noch etwas zu Doping im Hochleistungssport sagen. Ich selbst habe nie etwas genommen, auch meine Frau nicht, aber wir waren "sehr nahe dran an der Szene". Gute Freunde haben genommen, ein paar davon wurden auch erwischt (der Großteil nicht). Doping im internationalen Hochleistungssport funktioniert vollkommen anders, als im Fitnessstudio, selbst wo ähnliche oder sie selben Medikamente eingesetzt werden. Die Dosis ist weit geringer, dafür wird exakt auf das Training abgestimmt zugeführt. Da gibt es Ärzte, die das überwachen (und die natürlich direkten Kontakt zu Wissenschaftlern aus der Produktentwicklung haben), einen Trainer, der sich auch pharmazeutisch gut auskennt. Da wird nichts aus dubiosen Quellen unter der Theke gekauft und dann - viel hilft viel - eingeworfen. Daher sterben Leistungssportler auch seltener an Dopingmitteln und ihren Spätfolgen, als der durchschnittliche Bodybuilder. Alle meine Kollegen aus dem Nationalteam leben noch. Schon in der österreichischen Mittelklasse, also Leute, die vielleicht einmal in ihrem Leben mit der Nationalmannschaft irgendwohin fahren, wird weit überlegter gedopt.
Was in den Fitnessstudios getan wird, ist Selbstmord. Mit Anlauf.
Deutsch
Englisch
