Warum regt man sich eigentlich über ein Kreuz in einer Schule auf es ist ein glaubens Symbol für eben die Mehrheit in diesem schönen Land !!
Das ist mir ein wenig zu oberflächlich.
Ich stamme aus einer Zeit, wo es diese Mehrheit
tatsächlich noch gegeben hat, doch es ist nun einmal so, dass sich Mehrheiten ändern können. Vielleicht jetzt in Bezug auf den Glauben nicht so stark, dass aus der Mehrheit eine Minderheit würde, aber doch in der Hinsicht, dass die Mehrheit kleiner geworden ist, und die früheren Außenseiter oder Minderheiten zahlenmäßig doch deutlich zugenommen haben. Das ist natürlich auf Grund der Zuwanderung aus den verschiedensten Kulturkreisen entstanden, und das sollte grundsätzlich wohl positiv gesehen werden, kann es doch als Hinweis auf die Weltoffenheit und das Interesse an anderen Kulturen gelten.
Eine Schule sollte nach altem, aber noch immer gültigem Verständnis, in erster Linie ein Ort sein, an dem Wissen gelehrt und solcher Art weitergegeben wird - und zwar unabhängig von religiösen oder politischen Ausrichtungen von Lehrern und Schülern. Neben sachlichem Wissen ist natürlich auch die Erziehung zu ethisch und humanistisch denkenden Menschen eine wesentliche Aufgabe einer Schule, doch kann man weder der Ethik noch dem Humanismus ein politisches oder religiöses Mäntelchen umhängen.
Vielleicht würde "man" sich weniger über ein Kreuz in der Schule aufregen, wenn auch die Symbole anderer Glaubensrichtungen erlaubt wären. Anfänge gibt es ja bereits an Schulen, wo man dem Umstand Rechnung trägt, dass es in Österreich keine Staatsreligion gibt, und daher langsam dazu übergeht, Kreuze aus Klassenzimmern zu entfernen. Statt dessen hängen sie dort, wo sie an sich ja hingehören: in Räumen, welche der Sammlung und der religiösen Besinnung dienen, und sie hängen dort friedlich neben den Symbolen anderer Religionen - von Allen gleich beachtet und respektiert.
Ich finde das eine erfreuliche Entwicklung, und das selbst dann, wenn sie zu nichts anderem beitragen würde, als dass es nicht mehr möglich oder wenigstens erschwert ist, der politischen Absicht ein religiöses Mäntelchen um zu hängen.