Biologie, 6. Klasse. Gewöhnliche Stimmen von außen werden primär vom äußeren Gehörgang wahrgenommen, die eigene Stimme auch über Innen und Mittelohr.
Bei Reden lernt man daher auch wie ein Sänger seine Stimme richtig einzusetzen. Dazu wird die eigene Rede immer wieder aufgenommen und ausgewertet bis man den richtigen Ton trifft der auf ein Publikum ansprechend klingt.
Wenn Tontechnik im Einsatz ist kann man diese auch noch als Unterstützung darauf einstellen.
Ähnlich wie bei einer Gesangsaufnahme oder Tonspur eines Filmes wo aus nervigen Stimmen eine angenehme Erzählstimme gemacht wird.
Ich kenne da zwei Leute die dadurch auch im Alltag einen anderen Ton dauerhaft angeschlagen haben und sich davon mehr Autorität erwarten. Wobei es doch recht witzig ist wenn sie unter Stress oder Alkohol wieder in das natürliche Schema fallen.
Dazu habe ich einmal mit anderen von der Uni Graz in meiner Jugend einmal einen kleinen Test gemacht. Ein 1,90 großer Mann mit tiefer Stimme der beim Bundesheer Ausbilder war erklärte in einem vorgelesenen Text die Vorteile von privaten Waffenbesitz vor 10 Personen. 9 stimmten seinem Anliegen zu.
Ein Mann mit 1,75 und kindlicher Stimme trug den gleichen Vortrag vor anderen 10 Personen vor. Schon beim Vortrag wurde er mehrmals unterbrochen, passierte beim anderen nicht.
Danach wurden seine Ansichten in Frage gestellt und nur eine Person stimmte den Inhalten zu.
Bei der weiteren Auswertung wurde auch festgestellt das sich die Zuhörer beim Ausbilder nur an die Kernaussage erinnern konnten, sich an die angeführten Argumente aber kaum erinnern konnte.
Beim Mann mit heller Stimme konnten sie sich an fast alle Argumente erinnern, stimmten aber nicht zu.
Eine Theorie dazu war das die Teilnehmer die Aussagen eines typischen Alphamännchens als Befehl wahrnehmen und daher nur der Kernaussage folge leisten. Er hätte seine Aussage wahrscheinlich auch weniger begründen müssen.
Dem "Männchen" hingegen brachte man keinen Respekt entgegen, konzentrierte sich nur auf die Inhalte um seine Vorschläge zu bekämpfen.
Wäre interessant wenn mal eine Studentengruppe wieder Interesse an dieser Thematik zeigen würde. Ich hätte da noch etliche Ideen dazu gehabt um die Experimente auszuweiten.
Beim Spiegel ist es wohl eine andere Sache. Man weiß von Tieren die eine Spiegelwahrnehmung haben das sie sich damit selbst auf Fehler prüfen. Der Mensch wird auch in erster Linie diese Funktion nutzen und sich daher automatisch sehr kritisch betrachten.
Bei Fotos oder Videos hingegen ist es oft nur der Winkel und die Beleuchtung welche die Musik machen. Meine liebste Mutter schafft es zum Beispiel immer wieder das ich auf Weihnachtsfotos aussehe als hätte ich 100 Kilo und das Down-Syndrom. Das liegt aber nicht an mir, sondern daran das sie sich nie mit Fotografie beschäftigt hat.