"entschuldigen's die Störung.... die Herr'n Gelehrten" - Große Talkrunde mit - tja ?

Mitglied #28974

knows the DJ
Männlich Hetero Österreich, Wien (1210)
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Nachdem Userin #....... mir freundlicherweise ihr Zitat für den Threadtitel überlassen hat - let´s go.

Titel ist Programm, wir mögen aber auch Oldtimer. Also muss es nicht Barthes sein, auch Descartes ist akzeptiert.

Eventuell gleich die Posts aus dem Österreich allgemein- Thread herverschieben, da passen sie vermutlich besser hin.

Danke #mods.

Als dann, lasst uns die fünfzig + knacken ;)
 
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Ich freue mich auch User Mathieu_Delarue mit seinem angekündigten Beitrag über "Zyniker" präsentieren zu dürfen, aus der Reihe "Typologie des Begehrens".

Der Beitrag sollte in den nächsten Tagen publiziert werden.

Eventuell als Podcast, wenn möglich natürlich auch für DAB+.
 
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Weiters, hierfür wird sich der werte Threadersteller verantworten: "Werner Schwab & Georg Timber-Trattnig - Kärntnerisch-Steirische Sauereien".

Das ist aber nur ein Teaser, Release für Mitte Mai 2015 geplant.
 
"In Astrachan, an den Ufern der Atil, wurde die Kartoffelhexerei geboren...Die chorasanische Kartoffel ist allmächtig! riefen die sunnitischen Kartoffelhexen , viele male riefen sie die Worte ihres heiligen Glaubensbekenntnisses, durch sie ist alles möglich!"
 
Ich, um die Übelkeit niederzukämpfen, begann, den Kronleuchter über meinem Kopf zu betrachten. Ein schöner Kronleuchter. Aber schon gewaltig schwer. Wenn der jetzt abreissen und jemandem auf den Kopf fallen würde – das würde sehr wehtun … Doch nein, wahrscheinlich gar nicht weh: während er abreisst und fällt, sitzt du da und trinkst nichtsahnend, zum Beispiel deinen Jerez… Und wenn er dir auf den Kopf fällt, bist du schon nicht mehr unter den Lebenden. Ein schwerer Gedanke: du sitzt da, und dir auf den Kopf fällt von oben der Kronleuchter. Ein sehr schwerer Gedanke…
 
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wow
bevor wir hier dann wirklich beginnen zu diskutieren, darf ich auch noch mal so ein Zitat in den Raum stellen

für den TE sicher ganz klar ;)

"Sehr oft hat sie über sich selbst gesagt, sie sei nichts als traumwandlerisch, ihre Existenz sei eine traumwandlerische. Dass sie sich vor allem immer mit jungen Menschen umgeben hat, dachte ich, am liebsten mit ganz jungen, die noch traumwandlerisch sind, wie sie selbst es bezeichnet hat, die noch nicht durch Kultur und Bildung verdorben und ruiniert sind. Naturgemäß hatte sie eine phantastische Beziehung zu den den Märchen und sie selbst hat am liebsten Märchen gelesen, auch vorgelesen, auch öffentlich vorgelesen bei Gelegenheit, Träume und Märchen waren ihr eigentlicher Lebensinhalt, dachte ich jetzt. Deshalb hat sie sich auch umgebracht, dachte ich, weil ein Mensch, der nur Träume und Märchen sich zu seinem Lebensinhalt gemacht hat, in dieser Welt nicht überleben kann, nicht überleben darf, dachte ich."
 
Ja, sehr schön. Da ich gerade ein Büchlein über eine gewisse Epoche verschlinge, auch von mir ein Hint...

Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes, der Lichtwechsel des Mondes, der Venus, des Saturnringes und viele andere bedeutsame Erscheinungen entsprachen ihrer Voraussage in den astronomischen Jahrbüchern. Der Wasserdampf in der Luft hatte seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit der Luft war gering. Mit einem Wort, das das Tatsächliche recht gut bezeichnet, wenn es auch etwas altmodisch ist: Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913.
 
*fein*
"Überdies aber folgen mir die Jünglinge, welche die meiste Muße haben, der reichsten Bürger Söhne also, freiwillig und freuen sich zu hören, wie die Menschen untersucht werden; oft auch tun sie es mir nach und versuchen selbst, andere zu untersuchen, und finden dann, glaube ich, eine große Menge solcher Menschen, welche zwar glauben, etwas zu wissen, wirklich aber wenig wissen oder nichts. Deshalb nun zürnen die von ihnen Untersuchten mir und nicht ihnen und sagen: »Sokrates ist doch ein ganz ruchloser Mensch und verdirbt die Jünglinge«. Und wenn sie jemand fragt: »Was doch treibt er und was lehrt er sie?« - so haben sie freilich nichts zu sagen, weil sie nichts wissen; um aber nicht verlegen zu erscheinen, sagen sie dies, was gegen alle Freunde der Wissenschaft bei der Hand ist: die Dinge am Himmel und unter der Erde, und keine Götter glauben, und Unrecht zu Recht machen. Denn die Wahrheit, denke ich, möchten sie nicht sagen wollen, dass sie nämlich offenbar werden als solche, die zwar vorgeben, etwas zu wissen, in Wirklichkeit aber nichts wissen."
 
Man hat scheinbar nicht nur Dante gelesen, sondern auch "Det sjunde inseglet" gesehen und verwertet. Großartiger Film, nebenbei. Für Leute die auf Mittelalter, Existenzialismus und ein gepflegtes Schachspiel stehen.

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Der Literatur ist ja auch eine nicht ganz unbekannte deutsche Band verfallen. Sehr schöne Zitate in Songform.

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Das "Necronomicon" aka "Das Buch der bösen Namen". H.P. Lovecraft's Inspirationsquelle.

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"Schall und Wahn" aka "The sound and the fury" von William Faulkner. Großer Roman.

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"Gegen den Strich" von Joris-Karl Huysmans. "À rebours" im Original. Nicht gerade die leichteste Lektüre, eine westeuropäische Variation des "Oblomov" irgendwie. Remixed mit einer deftigen Prise Oscar Wilde. Was auch die Hamburger erkannt haben, siehe das schöne Zitat "talent borrows, genious steals" ;)
 
*fein*
"Überdies aber folgen mir die Jünglinge, welche die meiste Muße haben, der reichsten Bürger Söhne also, freiwillig und freuen sich zu hören, wie die Menschen untersucht werden; oft auch tun sie es mir nach und versuchen selbst, andere zu untersuchen, und finden dann, glaube ich, eine große Menge solcher Menschen, welche zwar glauben, etwas zu wissen, wirklich aber wenig wissen oder nichts. Deshalb nun zürnen die von ihnen Untersuchten mir und nicht ihnen und sagen: »Sokrates ist doch ein ganz ruchloser Mensch und verdirbt die Jünglinge«. Und wenn sie jemand fragt: »Was doch treibt er und was lehrt er sie?« - so haben sie freilich nichts zu sagen, weil sie nichts wissen; um aber nicht verlegen zu erscheinen, sagen sie dies, was gegen alle Freunde der Wissenschaft bei der Hand ist: die Dinge am Himmel und unter der Erde, und keine Götter glauben, und Unrecht zu Recht machen. Denn die Wahrheit, denke ich, möchten sie nicht sagen wollen, dass sie nämlich offenbar werden als solche, die zwar vorgeben, etwas zu wissen, in Wirklichkeit aber nichts wissen."

Das hätte Platon, der gute alte Ghostwriter des Sokrates, kaum schöner formulieren können.

Chapeau :)
 
Wird zwar kaum jemanden interessieren, aber egal. "Det sjunde inseglet". Was für ein herausragender Film.

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Bergman und Schach. That´s all about.
 
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Artig wie wir ja sind verziehen wir uns brav auf unserer eigene Spielwiese. Man möchte ja keinesfalls wichtigere Diskussionen stören.

Die Schweiz war mir ja immer sympathisch. Bayern ja auch (vielleicht nicht der führende Fußballverein, aber der Rest definitiv). Ich lese sogar die NZZ - österreichisch und das Original. Aber was hier an Nebenschauplätzen geschieht ist, um es mit einem zeitweisen Wahlschweizer zu formulieren, Jenseits von Gut und Böse.

Aber: es gibt ja noch Roger. Ein Lichtblick.

Ein Grund beinahe zum Neidgenossen zu mutieren.
 
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Da der Thread ja schon vom Titel her offen für alles ist : "is a oil painting of a backhand".

In thematisch passender Form findet sich das hier, meiner bescheidenen Meinung nach schwer zu empfehlen. Niemals so etwas verrücktes, geniales über Sport gelesen. Und ich habe viel darüber gelesen.

"Ich werfe meine Tasche in die Ecke, genauso wie Roger Federer einen Ball mit seiner ausschliesslich einhändigen Rückhand schlägt, welche ausschliesslich einhändige Rückhandbewegung nicht nur ganz wenige Profis praktizieren, sondern ohne*hin keiner so wie Roger Federer, so dass man ihn allein schon an dieser Rückhandbewegung unverwechselbar erkennt. Seine Rückhandbewegung ist so betörend schön, dass es wieder und wieder zu sehen sofort süchtig macht. Ich werfe auch ein gebrauchtes Taschentuch mit genau derselben einzigartigen Rückhandbewegung in den Papierkorb."

The oil painting of a backhand, philosophisch in Buchform.
 
Roger wieder Nummer eins, Jarvis ein Jahr vergeben, Roger hat er auch live - in Basel - Heimspiel praktisch! - gesehen. Alte Threads durchforsten. Habe mich ja nie wirklich toll vorgestellt. Der Sohn von John Lennon meinte zwar, es wäre much too late for goodbyes, finde ich aber gar nicht.

Lange Rede, dementsprechender Sinn: Ein dezentes Goodbye.

Schön war es mit euch, tolle Bekanntschaften ergaben sich, die ich nicht missen möchte.

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!
 
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