Natürlich. Es geht darum, zu erklären, wie Leute auf die Idee kommen, das sei etwas sexuell Aufgeladenes.
Das war Absicht. So sollte es klingen, denn sonst ergibt das Folgende keinen Sinn.
Ich habe nur versucht zu erklären, wie ich mir vorstelle, dass es zu einer Erotisierung eines Arztbesuches des Ehepartners kommt. Ist die Muschi, die nur ich berühren darf. G'hört mir ganz alleine. Muschis sind nunmal etwas Sexuelles, per Definition. Dass das Berühren einer Ebensolchen dann als sexuelle Handlung (miss-) verstanden werden kann, ist naheliegend. Und so werden Eifersuchts- und Cuckoldphantasien geboren.
Dass der Gynäkole da anstatt der Muschi, die das für den einen Paradies auf Erden darstellt, eine Vulva samt dazugehöriger Vagina sieht, vielleicht bereits die 185.862. in seinem Leben, und dass er dabei, falls überhaupt, allenfalls ein Gelüst verspürt, eine Leberkäsesemmel zu verspeisen (weil er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hat), ist eine vollkommen andere Geschichte, die wahrscheinlich für den Partner der Untersuchten eher enttäuschend wäre. Er wird es zum Glück nie erfahren.
So mit 12-13 Jahren habe ich mir gedacht, Gynäkologe muss ein Traumberuf sein: Den ganzen Tag lang nur Busen und Muschis anschauen, was kann es besseres geben? Bereits ein Jahr später (ich hatte immer noch keine Muschi zu sehen bekommen) war ich klüger. Ich konnte mir vorstellen, dass der Anblick nicht in jedem Fall erhebend sein dürfte. Aber vielleicht ist auch das ein Motiv, Gynäkologen und Urologen zu sexualisieren?
Was ich mir heute, mit 63 Jahren, denke, wenn meine Frau zum Gyn geht? "Gute Idee. Ich sollte auch einmal wieder zum Urologen gehen". Auf die Idee, dass die beiden da die urtollen Spiele mit einander spielen, käme ich nie.