Es ist halt der Wiedererkennungswert der uns Konsumenten die Filialen der diversen Großkonzernketten stürmen läßt, wie auch die Tante eindrucksvoll beweist, die froh ist im hintersten Winkel der Welt einen Starbucks-Coffee zu bekommen
Das Missverständnis mit Starbucks hat eh die Tante schon aufgeklärt .....
Es genügt demnach, wenn ich in aller Form gegen das "uns Konsumenten" protestiere. Der Steirer stürmt ned, schon gar ned, wenn's um Kaffeehäuser geht. Es gibt in Hartberg genau
ein Kaffeehaus, wo ich hineingehe, weil's das einzige ist, wo man noch in Ruhe seinen Kaffee trinken kann. Und es gibt in Wien deren sechs oder sieben, wo ich auch bedenkenlos hinein, weil es dort gemütlich ist, und es wird ned überraschen, dass es lauter alte, traditionsreiche Kaffeehäuser sind. Wo ned der Ober alle fünf Minuten angelatscht kommt und nach "noch einem Wunsch?" fragt, sondern wo man in Ruhe seine Lieblingszeitung lesen kann, soferne diese nicht "in der Hand" ist. Was red' ich herum - ein
Kaffeehaus halt.
Aber weil die rede ist, dass nix mehr so ist, wie's einmal war .... da gibt's noch etwas, was heute auch nicht mehr so ist wie früher.
Früher war's nämlich so: im Sommer war's warm, im Winter war's kalt, im Herbst und im Frühling war abnehmende oder zunehmende Wärme und Kälte. Das waren sehr lange und ausgeprägte Übergänge - so ausgeprägt, dass es eine eigene Bekleidung dafür gegeben hat. Die Übergangs-Bekleidung.
Das gibt's heute alles ned mehr. Kein Mensch hat mehr eine Übergangs-Bekleidung, weil's keine Übergänge mehr gibt. Man legt sich an einem trübkalten winterlichen Abend ins Bett, und wenn man am nächsten Morgen aufsteht - ist Hochsommer. Ned, dass es mich übertrieben stören würde, und zum Glück bin ich auch noch so gesund, dass mir derart rasche Wetterwechsel nix ausmachen. Aber es passt mir ned.
Ich bin halt mit
Jahreszeiten aufgewachsen, wo es im Winter Schnee gegeben hat, und zwar ned drei Täg' im November und zwei im Jänner, sondern von Anfang November weg bis in den Februar hinein. Wo es im Sommer tagsüber warm und schön war, und wo's abends oder nachts erfrischenden Regen oder Gewitter gegeben hat. Die waren zwar auch mitunter heftig, aber so wie heute, dass es wochenlang heiß ist, und dann ein Gewitter genügt, dass alles kaputt ist - das war damals die Ausnahme.
Ich hab die Pasterze noch gesehen zu einer Zeit, wo die Gletscherbahn
mitten auf den Gletscher geführt hat. Ned so wie heute, wo man aus der Bahn aussteigt und in einer Geröllwüste steht, und dann noch eine halbe Stunde bis zum Gletscher gehen muss.
Ach .... was reg' ich mich auf. Früher war halt alles besser.