Das grosse Problem beim gesamten Konstrukt EU ist die Zweckentfremdung der Grundidee:
Meiner Ansicht nach sollten wir da 2 Dinge nicht miteinander vermischen.
Nämlich die aktuellen wirtschaftlichen Probleme und fundamentale Organisationsprobleme der EU.
Ich bin völlig bei Dir, daß man sich mit der Osterweiterung übernommen hat, besser gesagt, es wurden Länder zu Mitgliedern gemacht, die wirtschaftlich nicht fit waren.
Aber übrigens nicht nur bei der
Osterweiterung, denn es darf schon kritisch
hinterfragt werden, ob es etwa Griechenland, Portugal, eetc. je waren.
Sie aktuellen Probleme aber haben ja nicht sehr viel mit der Osterweiterung zu tun, sondern mit der
Finanzkrise und die ist ja hauptsächlich darin begründet, daß die
Politik insgesamt und weltweit es verabsäumt hat den
Neokapitalismus in seiner Turboart zu begrenzen, ihn also mit
moralischen Spielregeln zu versehen.
Das andere Problem meiner Meinung nach ist aber ein
fundamentales EU-Problem und auch ich als
überzeugter Europäer muß doch kritisch bemerken, daß die
EU-Kernpolitik einen vollkommenen
Stillstand hat und sich deshalb aktuell nur sehr mittelmäßiger Beliebtheit erfreut.
Die Politik hat noch immer nicht begriffen - und deshalb nix unternommen - daß sehr viele Menschen (Mehrheit????) die EU als
"Moloch", als
"Wasserkopf", als
"bürokratischer Bürgerschreck" wahrgenommen wird.
Wohin soll die Reise gehen? Wo bleibt die
"Demokratisierung" der EU? Stichwort verbindliche EU-weite Volksabstimmung zum Beispiel.
Warum wird die notwendige Debatte nicht lautstark geführt, die doch nur lauten kann:
"Sind wir ein lose verbundener Wirtschaftsbund oder wollen wir echte "Vereinigte Staaten von Europa" schaffen??
Frage ist, ob mit den aktuellen Politikern, die kaum über den
Mokkatassenunterteller blicken können, wirklich gescheite
Diskussionsbeiträge auf die Rednerpulte eines EU-Parlaments kommen würden?