du hast es ja bereits in einem anderen thread richtig geschrieben, wir haben ja nicht einmal eine chance gegen ttip. es ist - von wem auch immer - nicht gewünscht das es der welt gut geht und wir sind chancenlos dies zu ändern. die 2% der menschen, welche die 98% des vermögens besitzen werden dies niemals zulassen.
Ja, das Problem ist die Hierarchie - die Multikonzerne stehen in unserem System stillschweigend über der Gesetzgebung. Das ist auch das, was z.B. von einer Vielzahl von NGOs kritisiert wird - dass das zahnlose, marode internationale Gerichtssystem immer weniger im Stande ist, sich gegen den Willen der Konzerne durchzusetzen.
Kauf am bauernmarkt, koch dein essen frisch und nicht aus dem beutel...
Aber daran krankts, meckern wie schlecht die welt ist, aber selbst fest mitspringen...
Dass man das eigene Kaufverhalten als Druckmittel einsetzen kann, ist leider nur bedingt möglich. Den "Luxus" beim Bauer oder im Bioladen einzukaufen, können sich viele, denen diese Missstände bewusst sind, einfach nicht leisten. Und das hat mMn
auch das globale Wirtschaftssystem zu verantworten. Das von mir vorhin erwähnte Outsourcing, bzw. Verlagerung von Arbeitsstellen in Billiglohnstaaten, führt bei uns zu einer immer höheren Arbeitslosenquote und Verarmung. Welche Chancen hat heute ein HAK-Absolvent am Arbeitsmarkt, wenn immer mehr Firmen, um konkurrenzfähig zu bleiben, ihre Buchhaltung beispielsweise in Indien erledigen lassen? Während früher nur der Agrar- und Industriesektor betroffen waren, so sind es heute auch große Anteile des Dienstleistungssektors. Das globale Konzept führt somit auch hier im Westen zu einer (relativen) Verarmung bzw. zu einer immer höheren Abhängigkeit von Billigprodukten, die uns der unter fairen Bedingungen herstellender Bauer aufgrund seiner hohen Ausgaben nicht bieten kann.
Wir werden auch in Zukunft immer mehr auf Billigprodukte miesester Qualität, die mit TTIP auf unseren Markt gelagen, angewiesen sein. Die heimische Produktion, für die TTIP eine Art Sargnagel ist, wird immer weniger konkurrenzfähig werden, was wiederum zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit und Verarmung führen wird.
Das perverse ist, dass in unserem System nicht die Konzerne die Bedürfnisse der Konsumenten befriedeigen, sondern die Konsumenten die Bedürfnisse der Konzerne. Man kauft sich Dinge, für welche das Bedürfnis ursprünglich gar nicht bestand, sondern mit dem Ziel Absatz zu machen künstlich und mit psychologischen Marketingmethoden (=sind denen der Gehirnwäsche übrigens gar nicht so unähnlich) erzeugt wurde. Es gibt da einen guten Spruch dazu: "Mindestens 50% der Wirtschaft ist Psychologie". Ergo: man gibt sein harterarbeitetes Geld für Dinge aus, die man gar nicht benötigt. Das ist mMn nichts anderes, als eine etwas subtilere bzw. fortgeschrittene Art von Sklaverei, als die, die an der Elfenbeinkünste stattfindet. Das war auch der Grund für die Aussage in meinen ersten Postings: Wir und die Flüchtlinge, wir sitzen alle in einem Boot.