Wir schreiben das Jahr 3021. Zwei angehende Historiker sichten für eine Arbeit das Archiv und stoßen auf die Corona-Pandemie vor nunmehr 1000 Jahren. Was sie entdecken:
Der Kanzler redet von Licht am Ende des Tunnels, das so nur er sehen kann. Wenn andere Länder zumachen, macht Österreich auf. Skifahren scheint sehr wichtig zu sein. Und Geschäfte. Dort kaufen die Menschen bessere Fernsehapparate, um den Kanzler besser zu sehen.
Der Vizekanzler spricht viel, aber die Worte ergeben für die Historiker keinen Sinn. Auch der Universalübersetzer, mittlerweile auf alle außerirdischen Dialekte kalibriert, kann nicht weiterhelfen. Später ist der Politiker verschwunden, wird aber selbst von der eigenen Partei nicht groß vermisst. Dann ist da ein Mann mit Tafeln und ein anderer, der immer streng schaut. Das Archiv zeigt, dass es in seinem Ressort nicht rundläuft. Da ist das natürlich verständlich.
Als es endlich Impfstoff gibt, werden zuerst die Dorf-Bürgermeister geimpft, damit sie die Alten in den Heimen besuchen können, um ihnen zu sagen, wie wichtig Impfen ist, obwohl sie sich nicht impfen lassen können, weil es nicht genügend Impfstoff gibt. Das nennt man Vorbildwirkung.
Wer zum Friseur will, braucht einen Test, beim Hausbesuch der Prostituierten reicht Maske (FFP2).
In Tirol, das zu dieser Zeit offenbar nicht zu Österreich gehört, taucht eine aggressive Mutation auf. Kanzler und Minister sind natürlich die Hände gebunden. Keiner weiß zudem, wie die südafrikanische Variante dorthin kam. Auch Tiroler Hoteliers, gerade von ihrem Golfurlaub aus Südafrika heimgekehrt, stehen vor einem Rätsel.
Die Historiker sehen einander an. Suchen wir ein anderes Thema, sagt der eine. Glaubt uns ja keiner, der andere.