J
Gast
(Gelöschter Account)
Wie sich die Todesstrafe auf die Rate an Gewaltverbrechen auswirkt, das kann man in den USA studieren.
"Die Bestialität der Tat hat die Menschen traumatisiert. Dabei trifft der Begriff Vergewaltigung nicht das Ausmaß der Gewalt, die von unbändigem Hass auf Frauen spricht. Die 23-jährige war am 16. Dezember in einem fahrenden Bus vor den Augen ihres Freundes von sechs Männern vergewaltigt und dann mit eine rostige, L-förmige Eisenstange gefoltert, penetriert worden, bis ihr Darm und ihr Unterleib zerfetzt waren.
Danach wurden beide wie Müll auf die Straße geworfen. Der Freund kam mit leichteren Verletzungen davon, doch das Mädchen trug so schlimme Wunden davon, dass selbst die Ärzte fassungslos waren. Ich habe noch nie so schlimme Verletzungen gesehen. Ich konnte nicht mal ihren Magen finden, sagte der Notarzt. Die 23-jährige musste drei Mal im Unterleib notoperiert werden, dabei entfernten die Ärzte den gesamten Darm, die gesamte Eingeweide. Am Mittwoch erlitt sie zwei Herzattacken, bei denen es zu schweren Gehirnschäden kam. Sie starb an Organversagen und Herzstillstand".
http://www.tagesspiegel.de/weltspie...at-die-menschen-traumatisiert-/7572320-2.html
Lieber Gogolores, ich bin gegen JEDE Art von Gewalt, aber in diesem Fall frage mich, ob die Todesstrafe die Höchstestrafe ist?
Solange solches Denken noch immer - schlimmerweise offenbar sogar bei jungen Menschen - vorhanden ist, ist man noch immer am Beginn einer wirklichen Verbesserung in Richtung allgemeine Menschenrechte und im Sinne der indischen Verfassung.
Eine Änderung wäre nämlich nicht schade, wie man vergleichsweise an dem Wandel in vielen anderen Ländern der Welt (auch bei uns) sehen kann. Der Wandel muß aber vor allem in den Köpfen vor sich gehen, nur die Verfassung anpassen reicht einfach nicht.
Der Wandel wird erst möglich, wenn sich eine größere, wohlhabende Mittelschicht ausgeprägt hat. Ohne diese funktionierts in keinem Land.
Selbst am hellichten Tage werden Frauen auf offener Straße, in Bussen und Bahnen begrabscht. Viele tragen daher eine Stecknadel bei sich, um sich gegen Grabscher wehren zu können. Auch Eve-Teasing, also Eva ärgern, wie unflätiges Anpöbeln verharmlosend genannt wird, ist alltäglich.
Die Stadt gehört den Männern. Willst Du ficken, müssen sich Frauen anhören, nur weil sie es wagen, auf der Straße zu gehen. Natürlich passiert meistens nicht. Doch die unterschwellige Angst ist für viele Frauen ein ständiger Begleiter - vor allem für ärmere Frauen, die sich kein Taxi, geschweige denn ein Auto leisten können. Viele Eltern verbieten selbst ihren erwachsenen Töchtern, abends ins Kino, ins Restaurant oder selbst um die Ecke zu Freunden gehen, weil sie sich um die Sicherheit sorgen.
Alle 20 Minuten wird in Indien eine Frau oder ein Kind vergewaltigt. Und das sind nur die gemeldeten Zahlen. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein, weil vergewaltigte Frauen geächtet werden. Selbst wenn sich die Opfer zur Polizei wagen, droht ihnen oft ein neuer Alptraum. Die Polizei nimmt Vergewaltigungen so ernst wie Autofahrer in Indien einen Zebrastreifen, schreibt der Kolumnist Indrajit Hazra - und das heißt: gar nicht.
Anzeigen würden routinemäßig entmutigt, Beweise zerstört und die Opfer schikaniert wenn sie nicht gleich weggejagt werden, so Hazra weiter.
http://www.tagesspiegel.de/weltspie...nachts-nicht-mehr-vor-die-tuer/7572320-3.html
Das ganze erinnert an 2006...
http://www.faz.net/aktuell/politik/...handlung-fuer-einen-ministersohn-1381392.html