Grabschändung oder eh alles egal, Hauptsache geiles Bild?

Ich war im Vorjahr in der Ukraine und habe dort Soldatengräber und Gedenkstätten besucht und das Grab eines Familienmitgliedes gesucht. Es hat mich positiv berührt, wie sorgfältig die Ukraine mit den Gräbern des ehemaligen Feindes umgeht.

Ich habe in Kanchanaburi die Gräber der allierten Soldaten gesehen. Jeder Grabstein ein Menschenschicksal, eine Mutter, die vergeblich auf ihren Sohn wartet.

http://www.umdiewelt.de/photos/3764/3627/9/247515.jpg

Die Achtung vor den Toten ist einfach Teil des Mensch - Seins.
 
Todernst und besinnlich ist aber nicht die einzige denkbare Beschäftigung mit dem Thema Tod und Friedhof. Gegenbeispiele wären zB im Kramsacher Friedhofsmuseum zu finden oder auf einem rumänischen Friedhof zu sehen.

Nicht alles, was anders ist, ist deswegen falsch.

OK doch nicht ende..........

Ich weiß nicht, bin ich so blöd oder bin ich wirklich sooo eigen wenn ich einen riesen Unterschied zwischen Fröhlichkeit am Friedhof und Erotik am Friedhof sehe?

Aber ich verspreche euch, ich werde in mich gehen um diese Frage für mich allein zu beantworten.
 
Ich weiß nicht, bin ich so blöd oder bin ich wirklich sooo eigen wenn ich einen riesen Unterschied zwischen Fröhlichkeit am Friedhof und Erotik am Friedhof sehe?

In unseren Breiten ist wohl beides nicht angebracht, zumindest dann nicht wenn andere Friedhofsbesucher anwesend sind. Ist jemand alleine dort, wärs mir jetzt fast wurscht, was er dort macht, wenn er nichts beschädigt, klaut, Sachen umgestaltet die ihn nichts angehen oder zu graben beginnt.
 
Und ich weiß noch immer nicht, warum es einen Unterschied zw einem Kriegsdenkmal und einem Grab gibt. "geweiht" gilt so ja nicht, weil auch andere Denkstätten manchmal von Priestern geweiht werden. Warum gibt da keiner eine konkrete Antwort darauf?
Aus Höflichkeit, weil sich die Antwort jeder vernünftig denkende Mensch ohnehin selbst geben könnte. Aber da ich ja gerne helfe, erkläre ich es Dir gerne:
Der Unterschied ist das Wissen um die geweihte Stätte.
Weihen kannst Du einen Alleebaum auf der Ringstraße auch, nur wird's keiner wissen. Gleiches gilt für Denkmäler, Gedenkstätten usw ..... kann geweiht sein, muss aber nicht.

Von einem Friedhof weiß aber jeder, dass es eine geweihte Stätte ist, egal ob's ein katholischer, jüdischer, islamischer oder was auch immer ist. So wie man es von einer Kirche weiß, bzw. analog von Synagogen, Moscheen, Tempeln usw.

Ist jemand alleine dort, wärs mir jetzt fast wurscht, was er dort macht, ......
Wie wahr, Mister Teflon ... :roll:

Anderseits ...... beginnt Respekt nicht eigentlich dort, wo wir allein sind? Zu Allerheiligen am Nachmittag sind ohnehin alle respektvoll unterwegs, denn da sind die "i scheiß' mi um nix, mir is alles wurscht" eh zu feig, um zu ihrer Meinung zu stehen.

Ich versteh' ja noch, wenn jemand diesen Respekt vor geweihten Stätten nicht empfindet, sei es jetzt aus mangelnder Sensibilität gegen die Gefühle anderer, aus mangelnder Gläubigkeit, aus mangelndem Taktgefühl oder einfach nur aus egozentrischer Ignoranz.
Nur, dass man sich noch damit brüstet, versteh' ich nimmer ganz.
Und dass man sich dabei noch als fortschrittlicher und aufgeschlossener Mensch fühlt, versteh' ich gar nicht.

Aber alles muss ich ja auch ned verstehen.
 
Oh Mann ...

Wollen wir das mal realistisch aufziehen:
Ein Grab ist eine zugeschüttete Grube mit einem Stein oben drauf.
Die Leiche die darunter liegt ist in der Mehrheit der Fälle schon von Würmern, Insekten
und durch den normalen Zellverfall zersetzt worden.

Für diejenigen die einen Gegenstand brauchen um an ihre Verstorbenen zu denken, sollte man
ihnen ihr Gebilde nicht verschandeln (Grabstein umschmeißen, Grafiti, darauf urinieren usw.)
aber bleiben wir realistisch: Es war ein Stein auf dem sich Catori drappiert hat.

Mag sein daß da 2 Welten aufeinander treffen, aber von Respekt darf man nicht anfangen,
da ich dann 90% der wiener Bevölkerung als respektlos bezeichnen muß, da sie meine
Freiräume im öffentlichen Raum nicht anerkennen ...

Jap, ich habe auch schon schmerzliche Todesfälle in der Familie, und alle liegen in Gräbern.
Jedoch baue ich meine Gedenkstätten in meinem Herz, und ich gehe auch nicht auf den
Friedhof, um mich in irgendeine Stimmung zu versetzen oder sonst was.
Für mir ist ein Grab wie Weihnachten - wenn man nur an andere denkt, wenn es eben "passt",
dann läuft doch sowieso was schief.

So - wer jetzt auf dem Grab meiner Großeltern erotische Fotos machen will - oder eben mal
irgendwann auf meinem Grab - go ahead, i don't care.

Ich brauche keinen Gegenstand um meiner Verstorbenen zu gedenken,da es kleine Dinge im Alltag sind,die mich erinnern.
Jedoch schreibt es unser Gesetzt vor,die Überreste beizusetzten und das ist nun mal der Friedhof.
Und das ist nun mal ein Ort,wo manche Dinge unpassend sind und als pietätlos empfunden werden.
Das gegangene Lieben im Herzen sind ist ja klar und ich bin keine Friedhofsgeherin,doch gibt es Menschen,denen es ein Bedürfnis ist und für die Stein,nicht gleich Stein ist.

:Steirer
Ich persönlich möcht mich gar net so an "geweiht" festlegen,oder an religiös,sondern an das persönliche Sensibilitätsempfinden eines Menschen,dem das Gefühl für gewisse no-goes leitet.
 
Zu Allerheiligen am Nachmittag sind ohnehin alle respektvoll unterwegs, denn da sind die "i scheiß' mi um nix, mir is alles wurscht" eh zu feig, um zu ihrer Meinung zu stehen.

generelle frage: willst du damit ausdrücken, dass leute die kein solches empfinden für einen friedhof haben und in der nacht wenn keiner da ist was auch immer dort machen, allen ernstes am tag wenn unzählige menschen ihre liebsten betrauern dort rumrennen sollen und diesen leuten erklären soll, warum sie davon nichts halten??? :fragezeichen:

ich weis, langer unverständlicher satz, aber vielleicht kommts ja so an, wie ichs mein...
 
Anderseits ...... beginnt Respekt nicht eigentlich dort, wo wir allein sind? Zu Allerheiligen am Nachmittag sind ohnehin alle respektvoll unterwegs, denn da sind die "i scheiß' mi um nix, mir is alles wurscht" eh zu feig, um zu ihrer Meinung zu stehen.

Lass den Respekt doch dort beginnen, wo ist das Problem. Ich seh das auch so, und benehm mich entsprechend.
Bei anderen mag der Respekt dann dort beginnen wo sie diese anderen nicht stören oder vor den Kopf stossen. Würden sie es an Allerheiligen machen wärs wohl eh nur Provokation.


Nur, dass man sich noch damit brüstet, versteh' ich nimmer ganz.
Und dass man sich dabei noch als fortschrittlicher und aufgeschlossener Mensch fühlt, versteh' ich gar nicht.

Aber alles muss ich ja auch ned verstehen.

Es ist halt so, dass sich immer wer findet der eine Aktion startet die die überwiegende Mehrheit nicht versteht, aber was soll ich mich aufpudeln solange kein Schaden ensteht.
Wenn ich mich aufrege wenn deutsche Soldaten mit Totenköpfen posieren und mir die Mehrheit um mich herum dann mit Sprüchen, wie naja nicht nachgedacht, dumme Jungen Streich (naja, die dummen Jungen schiessen ab und an auch mal auf Menschen, das sollte man dumme Jungen nicht machen lassen) eher belächelt als ernst nimmt, sehe ich einen, heimlich fotographierten, nackten Arsch in Grabsteinnähe doch etwas gelassener.
 
wenn meine eltern mal das zeitliche segnen und ich besuch das grab und seh auch nur in irgendeiner weise anzeichen von nacktärschen in der nähe dieser gräber oder jener der umgebung gebe ich keine garantie ab was das aggressionslevel angeht mit dem ich dann anschieben werd.
wer verständniss für "provokations-aktionen" hat wird auch dafür verständniss finden.

das wir ja alle so verständnissvoll sind und sogar an gebeine in fremden ländern denken in denen kriegszustände herrschen und deren zugehörigkeit wohl kaum geklärt sein dürften wärmt mein herz ungemein :)
 
Für wen und warum werden Gedenkstätten, wie Friedhöfe, Denkmäler und ähnliches errichtet?

Zum Erinnern. Zur Besinnung.

Für die Allgemeinheit!

Also haben da wohl "Gedankenfürze" oder andere "Ansprüche" Einzelner überhaupt Nichts verloren!? :mauer:

Schon gar nicht, wenn der Gesetzgeber selbst die Einhaltung des Respekts davor überwacht, durch entsprechende Gesetze sogar wahrt oder?

Allgemeine "Gesetze", zum Wohl der Allgemeinheit,
die man nicht erst niederschreiben muss, beherzigen wirkliche Menschen übrigens ganz einfach durch ihren Anstand!
 
Entschuldigt bitte eine leichte Abschwenkung vom Thema.......
Durch das Lesen des Threads ist mir etwas ein- bzw. aufgefallen.
Hier geht es um Friedhöfe, Gräber und Fotos (natürlich um noch viel mehr...) und unweigerlich sind mir da natürlich Erinnerungen an Beerdigungen, an denen ich jemals teilnahm hochgekommen. Ich war auf keinem Begräbnis auf dem fotografiert wurde. Bei meinem Großvater hat mein Mann ein Bild in der Aufbahrungshalle aufgenommen. Es fand keine Beerdigung im herkömmlichen Sinne statt, da sich mein liebster Opa einäschern ließ.
Aber wie schon erwähnt, auf keiner Beerdigung auf der ich war, und das weiß ich genau, wurde fotografiert...und das waren nicht alles Familienmitglieder.

Leider ist's so, dass unsere Familie im In- und Ausland verstreut ist und dann kommen halt wirklich nur dann alle zusammen, wenn geheiratet wird, eine Beerdigung ist, oder ein wirklich hoher, runder Geburtstag ansteht und das gebührend gefeiert wird. Und bei allen Zusammenkünften wird die Familie miteinander fotografiert, nur bei einer Beerdigung nicht.
Eh klar, ''bitte lächeln'' oder ''Wo ist das Vogerl'' kommen natürlich bei einer Trauerfeier nicht gut.
Mir ist das nie wirklich nicht bewußt gewesen, erst durch diesen Thread.

Zum Thema:
Ich habe eine ablehnende Haltung zum Thema. Für mich finde ich weder solche Bilder anziehend oder wirklich notwendig, noch würde ich es akzeptieren, die letzte Ruhestätte meiner Lieben dafür missbraucht zu wissen.

Amore
 
wenn meine eltern mal das zeitliche segnen und ich besuch das grab und seh auch nur in irgendeiner weise anzeichen von nacktärschen in der nähe dieser gräber oder jener der umgebung gebe ich keine garantie ab was das aggressionslevel angeht mit dem ich dann anschieben werd.

Stimmt! Gar nicht auszurechnen was passieren würde, wenn sie auf einem islamischen oder jüdischen Friedhof erwischt werden würde......

Finde es bedauerlich, dass den Toten so wenig Respekt entgegengebracht wird. Das hat weniger mit Geschmack zu tun, sondern ist ausschließlich eine Frage des Respekts.
 
Stimmt! Gar nicht auszurechnen was passieren würde, wenn sie auf einem islamischen oder jüdischen Friedhof erwischt werden würde......

den satz finde ich persönlich etwas komisch, weil er eigentlich leute, die den oben genannten glauben haben, als äußerst gewaltätig darstellt und ich finde nicht dass diese menschen so sind (zumindest nicht allgemein betrachtet)...
 
Nein, weil die oben genannten Leute, meist einen engeren, persönlichen Umgang mit den Toten haben, wenn man jetzt die Mittelwerte nimmt. Außerdem sind die Friedhöfe, wesentlich kleiner und man wird eher erwischt. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer sich auch körperlich aufregt wesentlich höher auf oben genannten Friedhöfen.
 
Nein, weil die oben genannten Leute, meist einen engeren, persönlichen Umgang mit den Toten haben, wenn man jetzt die Mittelwerte nimmt. Außerdem sind die Friedhöfe, wesentlich kleiner und man wird eher erwischt. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer sich auch körperlich aufregt wesentlich höher auf oben genannten Friedhöfen.

ach so, ok. dann hab ichs falsch verstanden
 
Nein, weil die oben genannten Leute, meist einen engeren, persönlichen Umgang mit den Toten haben, wenn man jetzt die Mittelwerte nimmt. Außerdem sind die Friedhöfe, wesentlich kleiner und man wird eher erwischt. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer sich auch körperlich aufregt wesentlich höher auf oben genannten Friedhöfen.

:hmm: wie kann man das verstehn?
 
Es gibt viele die ähnlich reagieren würden.

deswegen frage ich ja......weil zu catori, die es als gewalttätig interpretierte, meintest nein.......aber für mich bedeutet körperlich aufregen dass es mit handgreiflich werden, also gewalt, einhergeht......oder ist körperlich aufregen das, was rumpelstilzchen machte als er mit seinem namen konfrontiert wurde???
 
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