Soso, man findet also keine Arbeit? Und wenn, dann ist die so schlecht bezahlt, dass man sie gar nicht nehmen kann?
Eines der grössten Probleme der gesamten europäischen Logistikbranche ist, man höre und staune, dass man keine Mitarbeiter findet.
Es fehlen alleine 50.000 LKW Fahrer. Netto ca 1500 bis 2000 monatlich. Anforderungen? LKW Führerschein. Wer keinen hat, der findet sogar Firmen die ihm den Kurs bezahlen. Die Branche ist verzweifelt, PL, RO versuchen Ukrainer und Weissrussen zu bekommen, LT Philippinos.
In ganz Europa fehlen Lokomotivführer. 60, 70k Jahresbrutto Untergrenze. Auch die Bahnen sind verzweifelt und werden sich an Ausbildungen beteiligen.
Binnenschifffahrtspersonal ist ebenfalls gefragt. Kapitän ca 5000 brutto, Matrose 2.000.
Auch Disponenten werden überall gesucht. Vorkenntnisse oft nicht erforderlich, viele Firmen bilden selbst aus. Weniger als 3000 brutto verdient kaum ein Disponent.
Lagerarbeiter. Auch da gibt es genug Stellen. Qualifikation - manche verlangen einen Staplerschein. Sonst- ziemlich unspektakulär. Einkommensmäßig sicher auch eher unspektakulär. Aber dafür auch für ziemlich jeden erlernbar.
Das sind nur die Schwierigkeiten einer Branche. Da gibts noch einige andere.
Langzeitarbeitslosen gehts zu gut. Das ist einfach so. Der Anreiz zu arbeiten ist zu gering. Reform dringend nötig.
Die Reform sollte allerdings nicht so aussehen, dass einer seit 30 Jahren und mehr ins System bezahlt, dann ist er 55, die Firma geht ein, und er findet einfach nix mehr, dann muss er zuerst sein Haus oder Wohnung verkaufen. Nein. Solange es genug 25, 30, 35, 40jährige gibt, die nie oder nur wenig gearbeitet haben, ist der Langzeitzahler in Ruhe zu lassen. Erst gibts für die anderen mal keine Kohle mehr sondern Essensmarken und ein Bett in einem Massenquartier. Dann werden wir sehen wieviele allein schon bei der Ankündigung solcher Massnahmen plötzlich doch Arbeit finden.
Es wäre wirklich allerhöchst an der Zeit endlich etwas gegen die Sozialschmarotzer zu tun. Aber bitte ordentlich aussieben und nicht die bestrafen, die das System immer am Laufen gehalten haben.