Wer konnte das vorhersehen? Das kältere Wetter lässt die Corona-Zahlen wieder ansteigen. Die Regierung zeigt sich überrascht.
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Das konnte nun wirklich keiner kommen sehen: Der ruhige Sommer endete abrupt und ging in einen tumultreichen Herbst über. Das kältere Wetter lässt die Corona-Zahlen wieder ansteigen. Die Regierung zeigt sich überrascht.
WIEN – Kanzler Sebastian Kurz schaut angespannt aus dem Fenster. „Wie gibt’s das? Die Sonne scheint, aber es ist nicht warm?“ Das völlig überraschend abkühlende Wetter und die kürzer werdenden Tage erwischten die Regierung am falschen Fuß.
Wir dachten im Juni, wir haben es geschafft, es wird für immer warm und sonnig bleiben, jetzt müssen wir uns nie wieder über Corona Sorgen machen. Sie kennen mich, ich mag den Sommer, ich bin ein Sonny Boy, ich schaue optimistisch in die Zukunft. Wenn es ein Verbrechen ist, für unser Land in die Zukunft zu schauen, dann bin ich schuldig“, sagt Kurz im Hintergrundgespräch.
„Aber ich hab ja auch keine Kristallkugel. Ich hab nur meine medizinischen Experten“, sagt er und zeigt auf sein Team aus 20 Spin-Doktoren. Vom Herbst habe er demnach nur aus den Medien erfahren.
Dazulernen
„Aber noch einmal passiert uns das nicht“, verspricht Gesundheitsminister Rudolf Anschober. „Wir lernen dazu und wissen jetzt, die Tage werden Woche für Woche um eine Stunde kürzer. Also bis März haben wir dann die ewige Dunkelheit erreicht, darauf können wir uns schon jetzt einstellen.“
Kritik, die Regierung agiere unvorbereitet, weisen die beiden Krisenmanager zurück. „Epidemiebekämpfung ist mehr Kunst als Wissenschaft“, so Anschober. „Es bringt nichts, sich einzuschließen und das zu zerdenken. Man muss seine Ideen frei fließen lassen und einfach spontan festlegen, welcher Bezirk nächste Woche auf rot ist, oder wie viele Leute in einem Raum sein dürfen.
Go with the flow!“
Schulen gerüstet
Immerhin in den Schulen wurde vorgesorgt. „Da ist er“, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann und packt einen gebrauchten Fiebermesser von Willhaben aus, spuckt ihn an und poliert ihn mit seinem Hemd. „Der wandert jetzt durch alle Schulen, bis zum Sommer 2023 wird jeder Schüler einmal auf erhöhte Temperatur getestet.“ Es sind vorbildliche Maßnahmen wie diese, die den Menschen Hoffnung geben.