I vermiss

Und die Mutzenbacherin ist wirklich gut geschrieben. Ich war erstaunt, auf welchem sprachlichen Niveau Salten hier Obszönitäten verbreitet hat. Ich habe mir danach den Film angesehen. Was soll ich sagen: Irgendwie flau.
Halt stop, Salten wird das Werk lediglich zugeschrieben. Es wurden allerdings keine Beweise gefunden, dass er wirklich der Autor ist. Und an sich geht es hier nicht nur der Bezug, sondern es geht in erster Linie um Kindesmissbrauch ganz klar. Waren halt raue Zeiten und da gibt’s jetzt Nix kitschiges oder erotisches, wenn man das Buch genau liest. 😬😬😬
 
Das mag sein, aber es ist hervorragend geschrieben. Ich mag den Teil, wo sie ein Kind ist, auch nicht. Aber wenn ich es aus Sicht des Germanisten - also als literarisches Werk - beurteile, dann lässt sich gegen das Buch nichts einwenden.
Als Milieu Studie? Du das ist wirklich Anleitung zum Kindesmissbrauch des waren wie gesagt, insbesondere für Mädchen aus armen Haus, fast unweigerlich im Missbrauch endende Schicksale. Ich fand es widerlich Sprache hin oder her.
 
Ich stehe überhaupt nicht auf Kinder. Mir gefallen Frauen am Besten, wenn sie über 30 sind. Und ich weiß sehr gut, was Kindesmissbrauch ist.

Die Mutzenbacher ist keine Milieustudie, zumindest nicht direkt. Aber es sagt sehr viel über den Autor aus, über die Sicht, die ein von moralischen Schranken befreiter Intellektueller der damaligen Zeit auf die Unterschicht hatte.

In Saltens Nachlass finden sich Formulierungen, die äquivalent zu denen im Buch sind. Der Stil passt zu ihm, die Leichtigkeit, mit der er Informationen zwischen den Zeilen transportiert. Eine Doktorandin, die über Spalten arbeitet, hat mir gesagt, dass die Autorenschaft erwiesen sei. Die Indizien sind ausreichend.
 
Das mag sein, aber es ist hervorragend geschrieben. Ich mag den Teil, wo sie ein Kind ist, auch nicht. Aber wenn ich es aus Sicht des Germanisten - also als literarisches Werk - beurteile, dann lässt sich gegen das Buch nichts einwenden.
da bin ich nicht bei dir ... ein wunderschön gefertigtes gewehr bleibt doch immer eine tötungsmaschine - es kommt schon auf den inhalt an und nicht nur auf die form. am meisten ekelt mich an dem buch an, wie ein alter mann glaubt, dass ein kleines mädchen lust empfinden können würde... 🤮
 
Ich stehe überhaupt nicht auf Kinder. Mir gefallen Frauen am Besten, wenn sie über 30 sind. Und ich weiß sehr gut, was Kindesmissbrauch ist.

Die Mutzenbacher ist keine Milieustudie, zumindest nicht direkt. Aber es sagt sehr viel über den Autor aus, über die Sicht, die ein von moralischen Schranken befreiter Intellektueller der damaligen Zeit auf die Unterschicht hatte.

In Saltens Nachlass finden sich Formulierungen, die äquivalent zu denen im Buch sind. Der Stil passt zu ihm, die Leichtigkeit, mit der er Informationen zwischen den Zeilen transportiert. Eine Doktorandin, die über Spalten arbeitet, hat mir gesagt, dass die Autorenschaft erwiesen sei. Die Indizien sind ausreichend.
Achja?
Da sagen Sprachforscher, etwas anderes und das Gericht auch: (ist aber eh unerheblich, weil es eine Männer Fantasie ist und wenn sieben oder achtjährige Mädchen, Geschlechts- und Analverkehr haben ist das reiner Porno und keine große Literatur)

 
... und das Gericht auch:
Das Gericht sagt lediglich, dass der Fall verjährt, und die Autorenschaft daher juristisch irrelevant ist.
Die Kläger verloren das Verfahren wegen Verjährung. Daher spielt es laut Landgericht München keine Rolle, „dass die Fachwelt möglicherweise sogar zu Recht Felix Salten als Urheber der ,Josefine Mutzenbacher‘ ansieht.“

Die Doktorandin forscht aktuell über Salten. Ich gehe also davon aus, dass es der derzeitige Stand der Forschung ist. Sie bezieht sich dabei, wie schon erwähnt, auf sehr parallele Schriftstücke aus dem Nachlass.

Wie Du vollkommen richtig festgestellt hast, schildert das Buch sehr gut, wie ein Bohemien dieser Zeit auch Unterschicht und Kindheit in der Unterschicht vorgestellt hat. Es zeigt auch ein Frauenbild, das sehr ähnlich bei Schnitzler zu sehen ist (z.B. "Fräulein Else"), aber weit unverblümter. Ich sehe den Autor selbst insbesondere in den Kunden dieser "Dirne", und im Umgang mit ihr.

Dass die Clique, zu der Salten gehört hat (und falls er tatsächlich nicht der Autor war, der Autor), einen sehr lockeren Umgang mit Sexualmoral hatte, dass sie sich bedient haben, wo es ging, ist ein unbestrittenes Faktum. Man muss sich natürlich vorstellen, dass der Unterschied bei den finanziellen Mitteln zwischen Armen und dem intellektuellen Mittelstand damals enorm war. Das ist mit heutigen Zuständen absolut nicht vergleichbar. "Jeder" konnte sich ein Dienstmädchen leisten, auch einen Hausburschen. Und irgendwelchen Frauen aus den Slums ein Angebot zu machen, das sie unmöglich ablehnen konnten, natürlich auch. Der Eintrittspreis zu mancher Abendveranstaltungen überschritt deutlich das Monatseinkommen einer Arbeiterfamilie. Der "Wert" dieser Menschen war im Vergleich marginal, man konnte sie verwenden, wie man wollte. Also, Umbringen vielleicht eher nicht, das hätte Ärger gegeben (De Sade hatte solche Phantasien), aber sich eine Frau (oder ein Mädchen) nehmen, wenn man sie wollte, war nicht wirklich ein Problem. Und wenn schon, dann hat's der Papa irgendwie gerichtet. Ein bisschen Kleingeld, und das Problem war aus der Welt. Zumal sie eh selber schuld war, weil sie ...
 
Das Gericht sagt lediglich, dass der Fall verjährt, und die Autorenschaft daher juristisch irrelevant ist.


Die Doktorandin forscht aktuell über Salten. Ich gehe also davon aus, dass es der derzeitige Stand der Forschung ist. Sie bezieht sich dabei, wie schon erwähnt, auf sehr parallele Schriftstücke aus dem Nachlass.

Wie Du vollkommen richtig festgestellt hast, schildert das Buch sehr gut, wie ein Bohemien dieser Zeit auch Unterschicht und Kindheit in der Unterschicht vorgestellt hat. Es zeigt auch ein Frauenbild, das sehr ähnlich bei Schnitzler zu sehen ist (z.B. "Fräulein Else"), aber weit unverblümter. Ich sehe den Autor selbst insbesondere in den Kunden dieser "Dirne", und im Umgang mit ihr.

Dass die Clique, zu der Salten gehört hat (und falls er tatsächlich nicht der Autor war, der Autor), einen sehr lockeren Umgang mit Sexualmoral hatte, dass sie sich bedient haben, wo es ging, ist ein unbestrittenes Faktum. Man muss sich natürlich vorstellen, dass der Unterschied bei den finanziellen Mitteln zwischen Armen und dem intellektuellen Mittelstand damals enorm war. Das ist mit heutigen Zuständen absolut nicht vergleichbar. "Jeder" konnte sich ein Dienstmädchen leisten, auch einen Hausburschen. Und irgendwelchen Frauen aus den Slums ein Angebot zu machen, das sie unmöglich ablehnen konnten, natürlich auch. Der Eintrittspreis zu mancher Abendveranstaltungen überschritt deutlich das Monatseinkommen einer Arbeiterfamilie. Der "Wert" dieser Menschen war im Vergleich marginal, man konnte sie verwenden, wie man wollte. Also, Umbringen vielleicht eher nicht, das hätte Ärger gegeben (De Sade hatte solche Phantasien), aber sich eine Frau (oder ein Mädchen) nehmen, wenn man sie wollte, war nicht wirklich ein Problem. Und wenn schon, dann hat's der Papa irgendwie gerichtet. Ein bisschen Kleingeld, und das Problem war aus der Welt. Zumal sie eh selber schuld war, weil sie ...
Bin bei den meisten bei dir, aber es geht hier um die klassische Kinder Porno Fantasie, dass die versauten Mädchen es ja wollen und eben schon Lust verspüren und das auch schon mit sieben Jahren… aber egal - das Werk ist in der Welt und ich hab jetzt keine Vorstellung, was der TE Ersteller wirklich vermisst
 
Achja?
Da sagen Sprachforscher, etwas anderes und das Gericht auch: (ist aber eh unerheblich, weil es eine Männer Fantasie ist und wenn sieben oder achtjährige Mädchen, Geschlechts- und Analverkehr haben ist das reiner Porno und keine große Literatur)

Und von „hochwertiger“ Literatur kann echt keine Rede sein.

Es ist billige Pornografie für die Massen geschrieben.
 
Das war einmal, dass man Felix Salten für den Autor hielt. Die Erkenntnisse der letzten Jahre deuten auf Ernst Klein als Verfasser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bücher, die aus anderen Zeiten stammen - unter dieser Perspektive im Kontext der Zeit gelesen, in der sie geschrieben worden - viele zeigen ein Bild der Gesellschaft und helfen somit zeitgeschichtliche Ereignisse etwas besser zu verstehen.

Ganz übel wird es erst dann, wenn Menschen diese Bücher lesen, sie in heutige Zeit transportieren, sich darauf berufen, glorifizieren und inhaltliches Gedankengut der alter Schmöker in die Welt oder durch soziale Medien tragen.

...geht eh um die Mutzenbacher....
Yep. Man dankt. :)

Es gruselt doch, wenn jemand diese Zeiten, die er nicht mal erlebt hat, zu vermissen scheint.
 
Hi,

Das passt nicht zu meinem Post.

doch schon. Würde wer sagen "Ich vermisse Tom Sawyer" käme keiner auf die Idee, ihm Rassismus oder das Gutheißen von Sklaverei zu unterstellen.

Wenn man den literarischen Wert der Mutzenbacher nicht anerkennt, hat man eh mehr Probleme.

Und es spricht auch absolut nichts gegen pornografische Literatur. Man darf auch den Marquis de Sade mögen oder die 40 grauen Schatten.

LG Tom
 
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