Kann man so sehen. Man kanns aber auch so sehen, dass mit diesem Urteil 96% der Erwerbstätigen einen zusätzlichen Feiertag erhalten hätten können. Das Urteil des EuGh hätte es hergegeben. Wir dürfen nicht vergessen, dass es die
aktuelle Regierung ist, die den Evangelen den Feiertag geknipst hat. Da gabs ja einen zeitlichen Vorlauf des innerstaatlichen Instanzenzuges. Zum Zeitpunkt des Starts der Klage war
der neue Weg noch gar nicht absehbar. Und ich traue mich zu sagen, dass die Karfreitagsregelung unter einer anderen Regierung durchaus im Sinne der Arbeitnehmer ausgefallen wäre. Der Mann wäre dann kein Querulant sondern ein Held (der AN) gewesen. Doch leider kam es anders als man dachte. Shit happens.
Ein paar Fakten zum Wirtschaftsstandort Österreich:
Österreich ist, was die Produktivität betrifft, im europäischen Spitzenfeld.
http://wko.at/statistik/eu/europa-arbeitsproduktivitaet.pdf
Gleichzeitig stagnieren die Löhne:
Österreich: Reallöhne stagnieren trotz zunehmender Produktivität
Interessant ist auch, dass wir Österreicher mehr Stunden als die Deutschen arbeiten. Und nicht ganz unwesentlich erscheint mir auch der Umstand, dass die österreichischen Arbeitnehmer von den Arbeitgebern um jährlich ca. 20% der geleisteteten Überstunden "geschossen" werden.
Überstunden? Wer in Europa am meisten arbeitet
In Anbetracht dieser Fakten, aus doch unverdächtigen Quellen, vermeine ich, dass der Standort Österreich den Karfreitag als Feiertag leicht verkraftet hätte und sich österreichs Arbeitnehmer einen solchen auch verdient hätten.
PS: Die Jom Kippur Problematik steht auch noch vor der Türe. Spannend.
PPS: Was ich aber irgendwie schön finde, dass die Muslimen nun endlich zu einem offiziellen Feiertag kommen (könnten).
PPS: Wenn die Arbeitnehmer ein bisserl schlau sind und sich ein wenig organisieren, kanns für die Arbeitgeber richtig teuer werden. Sagt der Herr SCHELLHORN.