Kennst du Wien ?


Man kann es so sehen, ganz einfach, oder anders: Blick Bellariastraße Richtung Volksgarten, ganz rechts die ehemaligen kaiserlichen Marsställe, dann Messepalast, jetzt ein zusammengewürfelter Haufen von Einrichtungen, von denen man einst politischerseits nicht wußte, wohin damit (indessen man unwichtige wissenschaftliche Einrichtungen, wie z.B. das Staatsarchiv, aus der Innenstadt auslagerte), dafür mit "mediterranem Flair" (Zitat Ex-Wissenschaftsministerin und vormalige Volksschulhandarbeitslehrerin in den Kabinetten Schüssel I und II der Jahre 2000 bis 2007, - ja, die Kabinette, welche die Gerichte mit Strafprozessen noch immer ab und zu beschäftigen -, Gehrer, die Frau, in deren Amtszeit man bemerkte, daß den Sammlungen des Oberen Belvederes aufgrund von nicht zurückgegebenen Leihgaben etwa 300 Werke abhanden gekommen sind, - und die das mit einem Schulterzucken quittierte, die auch einen Museumsdirektor, dem die Saliera abhanden gekommen ist, unbeleckt im Amt belassen hat, immerhin ein Busenkumpel vom Busek, usw. usf.). Dafür hatte man rasch einen markigen Namen dafür, was ja ah ned so häufig geschieht… Unverzichtbar als Akronym, als Zeichen einer sogenannten Modernität. Früher gab's dort ein Kino, und ein Wirtshaus, aber an der anderen Seite, zur Babenbergerstr./Mariahilferstr. hin. Drinnen hat die Republik einem Privatsammler ein Museum geschenkt (für die seinerseitige Schenkung seiner völlig überschätzten Sammlung), was ich selbst nirgendwo her kenn', und ich war einiges am Globus in Museen unterwegs.

Das hier ist quasi das Nordeck, zum Volkstheater hin, das vis-a-vis steht, gleich in der Nähe, in der Neustiftgasse 17 hab ich 20 Jahre lang gewohnt. Weiter rechts sieht man die Rückseite des Naturhistorischen Museums, links wäre dann einer der letzten "Wienerwald" (gewesen? Ich war inzwischen schon wieder ein paar Jahre nimma in der Gegend) Dann kommt bei der Straßenbahnschleife das Cafe Bellaria, wo der Schimanko zweitweise gewesen sein dürfte, weithin sichtbar seinen (goldfarbenen?) Rolls-Royce geparkt, eine Legende, die Wien irgendwie abgeht.

Dann kommt man auf die Bellaria, wo im Palais Epstein der Stadtschulrat logiert hat, aber in der Schüssel-Zeit hat sich das Parlament das Gebäude unter den Nagel gerissen, wie etliche andere Liegenschaften im Umfeld des Parlaments.

Zwischen Museen und ehem. Hofstallungen ist der Außen-Ring, die ehemalige Lastenstraße, da der alte Tr***'*, auch Kaiser Franz Joseph der Erste genannt (selbstverschuldet der letzte), nicht wollte, daß die Pferdefuhrwerke der ordinären Lastensporteure, die so unwichtige Nebensächlichkeiten wie Nahrung für die 2 Millionen Einwohner der Stadt transportierten, auf die Prachtstraße gacken, das durften nur die Rösser der Nobelkutschen (damals übrigens Verkehr gegen Uhrzeigersinn (?) und links, den Rechtsverkehr hat ja erst der Schicklgruber, nanona, eingeführt, ich glaub', weiß es aber nicht, da wurde dann auch die Richtung geändert, aber ich laß mich gern korrigieren).

Naja, zum Erzählen gäb's vieles, z.B. daß sich dort neben dem U-Bahnabgang (am andern Eck), das kleinste Haus Wiens befindet (ein Uhrmacher ist drin), an der Rückseite vom Messepalast kommt man zum "Haus der Bibel", falls wer eine benötigt (sehr empfehlenswert übrigens, wenn man sich dafür interessiert, verschiedenste Übersetzungen und Ausgaben), auch zum Glacis-Beisl, eine unnötige Pseudonobelhütten, naja, Liebhaber war ich vom Muh-Kuh nie… was ich aber vermutlich gut verbergen kann… oder ah ned, wuascht.
 
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Ex-Wissenschaftsministerin und vormalige Volksschulhandarbeitslehrerin in den Kabinetten Schüssel I und II der Jahre 2000 bis 2007, - ja, die Kabinette, welche die Gerichte mit Strafprozessen noch immer ab und zu beschäftigen -, Gehrer, die Frau, in deren Amtszeit man bemerkte, daß den Sammlungen des Oberen Belvederes aufgrund von nicht zurückgegebenen Leihgaben etwa 300 Werke abhanden gekommen sind, - und die das mit einem Schulterzucken quittierte, die auch einen Museumsdirektor, dem die Saliera abhanden gekommen ist, unbeleckt im Amt belassen hat, immerhin ein Busenkumpel vom Busek, usw. usf.)
Dann kommt man auf die Bellaria, wo im Palais Epstein der Stadtschulrat logiert hat, aber in der Schüssel-Zeit hat sich das Parlament das Gebäude unter den Nagel gerissen, wie etliche andere Liegenschaften im Umfeld des Parlaments.
Kann es sein, dass du politisch damit etwas sagen willst ?
das kleinste Haus Wiens befindet (ein Uhrmacher ist drin)
DSCN7769.JPGDSCN7770.JPG
 
Kann es sein, dass du politisch damit etwas sagen willst ?

Glaube ich nicht, dass dieses Elaborat irgend etwas aussagt, außer über den Wissensstand seines Verfassers:

Zwischen Museen und ehem. Hofstallungen ist der Außen-Ring, die ehemalige Lastenstraße, da der alte Tr***'*, auch Kaiser Franz Joseph der Erste genannt (selbstverschuldet der letzte), nicht wollte,

Schon Kreisky sagte...
 
Ich bog von der Mariahilfer Straße DSCN7720 (2).JPG in die Capistrangasse ein, benannt nach einem adeligen Wanderprediger aus Neapel, der im 15. Jahrhundert ein Popstar seiner Zunft war. Obwohl er nur auf Italienisch und Latein predigte, platzte sowohl die Minoriten- als auch die Stephanskirche bei seinen Auftritten aus allen Nähten. Am Hof und am Stephansplatz hielt der charismatische Capistran Freiluftpredigten, die so gut besucht waren wie heutzutage das Donauinselfest. Dann gründete er hier, in der ehemaligen Laimgrube, das ersteFranziskanerkloster Österreichs. Predigte in Wien gegen die Türken. Ging nach Prag, predigte gegen die Hussiten. Zog nach Ungarn und kämpfte in einem Kreuzheer unter Johann Hunyadi vor Belgrad gegen die Türken. Wurde 1690 heiliggesprochen. Inzwischen ist bekannt, das der heilige Capistran auch ein aktiver Antisemit war, gegen Juden agierte und persönlich an Pogromen beteiligt war. Er starb 1456 nach siegreich absolvierter Türkenschlacht an Erschöpfung. Sowas erfährt man im Café Kafka DSCN7724 (2).JPG , wenn man wissen will, warum die Capistrangasse so heißt, wie sie heißt.
Ich ging jetzt weiter bergab, wo die Capistranstiege DSCN7727.JPG hinunter zur Fillgradergasse DSCN7730.JPG führt. Die Capistranstiege ist hübsch, wenn auch nicht so ein Bijou wie die nage gelegene Fillgraderstiege, die dem Jugendstilfreund das Herz höherschlagen lässt - und mich jedesmal amüsiert, wenn ich vorbeikomme, weil sich der Friseur, der gleich neben derr Stiege sein Geschäft hat, "Stufenschnitt" DSCN7731.JPG nennt.

Aus "Gehen" von Christian Seiler
 
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