Kinder - Die Zukunft der Menschheit

K

Gast

(Gelöschter Account)
Hallo,

das Thema das ich damit behandle ist ein heikles und der Text ist vielleicht nichts für "schwache Nerven". Mich interessiert jedoch, wie ihr dazu steht!

Ich habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht einen Text abzuschreiben, der mich selbst sehr berührt und damit in meinem Freundeskreis eine ziemlich kontroverse Diskussion ausgelöst. Der Text stammt vom uruguayischen Journalisten und Schriftsteller Eduardo Galeano.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren!
Entspricht der Text der Wahrheit, wie ihr sie wahrnehmt, oder ist es vielmehr für euch übertrieben, oder gar total unrealistisch dargestellt? Was geht in euch vor, wenn ihr diesen Text lest?

Danke für euer Feedback!

lg,
k__77

Zustand einer verkehrten Welt
(Eduardo Galeano)

Tag für Tag wird den Kindern das Recht verweigert, Kinder zu sein. Die Tatsachen spotten nur über dieses Recht und teilen ihre Lehren im täglichen Leben aus. Die Welt behandelt die reichen Kinder, als seien sie Geld, damit sie sich daran gewöhnen, auch so zu handeln, wie das Geld handelt. Die Welt behandelt die armen Kinder als seien sie Müll, damit sie auch zu Müll werden. Und die in der Mitte, die Kinder, die weder arm noch reich sind, die bindet sie an den Fernsehapparat, damit sie schon von klein auf das Leben als Gefangene wie ihr Schicksal hinnehmen. Sehr viel Zauberkraft und sehr viel Glück besitzen die Kinder, die es schaffen, Kinder zu sein.

Im Ozean der Schutzlosigkeit erheben sich die Inseln der Privilegien. Es sind luxuriöse Konzentrationslager, wo die Mächtigen nur andere Mächtige treffen, und niemals, nicht einmal für ein Weilchen, vergessen können, dass sie mächtig sind. In manchen der großen Städte Lateinamerikas sind Entführungen inzwischen an der Tagesordnung, und die reichen Kinder wachsen in einer Schutzhülle aus Angst auf. Sie wohnen in Villen hinter hohen Mauern, großen Häusern oder Häusergruppen, die von elektrischen Zäunen umgeben sind und von bewaffneten Wächtern kontrolliert werden, und sie werden Tag und Nacht von Leibwächtern und Überwachungskameras im Auge behalten. Wie das Geld werden die reichen Kinder in gepanzerten Autos transportiert.
Ihre Stadt kennen sie nur vom Sehen. Sie entdecken die U-Bahn in Paris oder in New York, doch in Sao Paulo oder in Mexico City fahren sie nie damit. Sie leben nicht in der Stadt, in der sie leben. Diese riesige Hölle, die ihren winzigen privaten Himmel bedroht, ist für sie verboten. Hinter den Grenzen erstreckt sich eine Schreckensregion, wo die Menschen viele sind, hässlich, schmutzig und missgünstig. Mitten im Zeitalter der Globalisierung gehören die Kinder an keinen Ort mehr richtig, doch die am wenigsten Heimat haben, sind die, die über die meisten Sachwerte verfügen: Sie wachsen ohne Wurzeln auf, ohne kulturelle Identität, und mit keinem anderen sozialen Sinn als der Gewissheit, dass die Wirklichkeit gefährlich ist. Ihre Heimat - das sind die international berühmten Marken, mit denen sich ihre Kleidungen unterscheidet und alles, was sie benutzen.
Ihre Sprache ist die Sprache der internationalen elektronischen Streifencodes. In den unterschiedlichsten Städten und an den entferntesten Orten der Welt gleich sich die privilegierten Kinder untereinander an ihren Gewohnheiten und in ihren Ansichten, so wie sich die Shopping-Center und die Flughäfen gleichen, die außerhalb von Raum und Zeit zu liegen scheinen. In der virtuellen Realität erzogen, werden sie dazu verzogen, die Wirklichkeit zu missachten, die nur dazu da ist gefürchtet oder gekauft zu werden. Fast food, fast cars, fast life: Von Geburt an werden die Kinder der Reichen für den flüchtigen Konsum getrimmt, und schon von Kindesbeinen an finden sie bestätigt, dass Maschinen mehr Vertrauen verdienen als Menschen. Wenn die Stunde des Einweihungsrituals kommt, wird ihnen ihr erster allradgetriebener Geländewagen geboten. Die Jahre des Wartens darauf verbringen sie damit, sich Vollgas auf die kybernetischen Autobahnen zu werfen und ihre Identität damit zu bestätigen, dass sie Bilder und Waren verschlingen, beim Zapping und beim Shopping. Die Cyberkids reisen genauso locker durch den Cyberspace wie die alleingelassenen Kinder durch die Straßen der Städte ziehen.
Viel eher als die reichen Kinder aufhören Kinder zu sein, und die Drogen entdecken, die ihre Einsamkeit betäuben und die Angst verbergen, schnüffeln die armen Kinder schon Benzin oder Klebstoff. Während die reichen Kinder noch mit den Kugeln aus Laserwaffen Krieg spielen, werden die Straßenkinder schon von Bleikugeln bedroht. In Lateinamerika bilden die Kinder und die Heranwachsenden fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Die Hälfte dieser Hälfte lebt im Elend. Überlebende: In Lateinamerika sterben jede Stunde hundert Kinder an Hunger oder heilbaren Krankheiten. Es gibt immer mehr Kinder auf den Straßen und Feldern dieser Gegend der Welt, die Arme produziert, die Armut aber verbietet. Kinder sind in ihrer Mehrzahl die Armen; und arm sind in ihrer Mehrzahl die Kinder. Unter allen Geiseln des Systems sind sie es, die am schlechtesten wegkommen. Die Gesellschaft presst sie aus, überwacht sie, bestraft sie und tötet sie manchmal auch: Fast nie hört sie ihnen zu, niemals versteht sie sie.
Diese Kinder, Söhne und Töchter von Menschen, die nur ab und zu Arbeit finden oder gar keine Arbeit noch einen Platz auf der Welt haben, sind von klein auf gezwungen, irgendeine Arbeit zu tun, die ihnen ein Stück Brot gibt, und müssen sich für ihr Essen oder wenig mehr überall überall auf der Welt das Kreuz kaputt schuften. Kaum haben sie laufen gelernt, lernen sie schon die Belohnung kennen, die die Armen bekommen, wenn sie sich gut benehmen: Jungen wie Mädchen sind kostenlose Arbeitskraft in den Werkstätten, Läden oder Kneipen ihres Viertels, oder sie sind spottbillige Arbeitskraft in den Exportindustrien, die für die großen multinationalen Unternehmen Sportbekleidung herstellen. Sie schuften in der Ernte auf dem Land genauso wie bei den Arbeiten in der Stadt, oder sie schuften zu Hause im Dienste dessen der dort das Kommando führt. Sie sind die kleinen Sklavinnen oder Sklaven der Hauswirtschaft oder des informellen Sektors der Weltwirtschaft, wo sie die unterste Stufe der im Dienste des Weltmarktes aktiven Bevölkerung darstellen: Auf den Müllhalden von Mexico City, Manila oder Lagos sammeln sie Flaschen, Dosen und Papier und streiten mit den Geiern um Essensreste; im Meer bei Java tauchen sie nach Perlen; in den Minengebieten des Kongo suchen sie nach Diamanten; sie sind die Maulwürfe in den Gängen der Minen von Peru, unverzichtbar wegen ihrer geringen Körpergröße, und wenn ihre Lungen nicht mehr mitmachen, landen sie auf geheimen Friedhöfen; in Kolumbien und Tansania pflücken Sie Kaffee und vergiften sich mit Pestiziden; auch auf den Baumwollplantagen von Guatemala und den Bananenplantagen von Honduras vergiften sie sich mit Pestiziden; in Malaysia sammeln sie den Kautschuksaft der Gummibäume, an Arbeitstagen, die von Sonnenaufgang bis -untergang reichen; in Birma bauen sie Eisenbahnlinien; im Norden Indiens zerschmelzen Sie an den Öfen der Glasbrennereien, und im Süden an den Ziegeleiöfen; in Bangladesch üben sie dreihundert verschiedene Berufe aus, mit Löhnen, die vom Nichts bis zum Fastnichts reichen, für jeden endlos langen Tag; für die arabischen Emirate reiten sie bei Kamelrennen, und sie arbeiten als Hirten auf den großen Viehranches am Rio de la Plata; in Port-au Prince, Colombo; Djakarta oder Recife warten sie ihren Herren bei Tisch auf, im Tausch für das Recht, das zu essen, was von diesem Tisch herunterfällt; sie verkaufen Früchte auf dem Markt von Botgotá und Kaugummi in den Autobussen von Sao Paulo; sie waschen Windschutzscheiben an den Kreuzungen von Lima, Quito oder San Salvador; sie putzen Schuhe in den Straßen von Caracas oder Guanajuato; sie nähen Kleider in Thailand und Fußballschuhe in Vietnam; sie nähen Fußbälle in Pakistan und Baseballbälle in Honduras und Haiti; um die Schulden ihrer Eltern abzuzahlen, sammeln sie Tee- oder Tabakblätter auf Plantagen von Sri Lanka und ernten Jasmin in Ägypten, der für die französische Parfümindustrie bestimmt ist; von ihren Eltern vermietet, knüpfen sie Teppiche im Iran, in Nepal und Indien, von der Morgendämmerung bis weit nach Mitternacht, und wenn sie jemand dort herausholen kommt, fragen sie: "Sind sie mein neuer Herr?"; für hundert Dollar von ihren Eltern verkauft, bieten sie sich im Sudan für sexuelle Dienste oder jedwede Arbeit an.
Mit Gewalt werden in einigen Gegenden Afrikas, des Mittleren Ostens und Lateinamerikas Jungen für den Militärdienst rekrutiert. In den Kriegen ist es die Aufgabe dieser kleinen Soldaten, zu töten, doch vor allen zu sterben: Sie stellen die Hälfte aller Opfer in den jüngst vergangenen Kriegen Afrikas. Mit Ausnahme des Krieges, der, wie die Tradition weiß und die Wirklichkeit lehrt, Männersache ist, gelten die Mädchenhände als genauso nützlich wie die Hände der Jungen. Dabei reproduziert der Arbeitsmarkt bei den Mädchen dieselbe Diskriminierung, der er normalerweise an den Frauen praktiziert: Mädchen verdienen immer weniger als die Jungen, wenn sie überhaupt etwas verdienen. Die Prostitution ist das frühe Schicksal vieler Mädchen und in geringem Ausmaß auch einer Zahl von Jungen auf der ganzen Welt. So unglaublich es klingen mag: Man schätzt, dass es in den Vereinigten Staaten dem Unicef-Bericht von 1997 nach mindestens einhunderttausend (100.000) Prostituierte im Kindesalter gibt.
 
...das schlimme ist dass man diesen bericht liest und ihn nach einer stunde wieder vergessen hat. aber für diese kinder ist das ihr ganzes leben.
ich habe neulich mit einem freund über eine szene in der strassenbahn diskutiert.
ein asozialer vater mit ebensolcher mutter (und ich meine asozial!) saßen mit ihrer
vier- oder fünfjährigen tochter in den vorderen reihen und haben der ganzen passagierschaft ein drama geliefert wie es eh jeder hier kennen dürfte. das gipfelte
darin dass ein 100kg ekelpaket der fünfjährigen eine runtergehauen hat. die berühmte
gesunde watschn...
keiner hat reagiert und ich hab mir auch gedacht (meine gleichaltrige tochter war auch dabei) na, was soll ich machen? stell ich den arsch bloß ändert sich haargenau gar nichts, zu erwarten ist dass seine tochter daheim noch mehr schläge bekommt. von zivilcourage und ob ich sie gehabt hätte will ich dabei gar nicht reden. es war halt recht typisch wie ich und alle anderen reagiert haben.
aber im nachhinein denke ich mir wäre dem mädchen geholfen gewesen. denn es wäre bestimmt das einzige mal gewesen in ihrem leben, und sie hätte es auch vielleicht nie vergessen, dass das was da passiert ist schlicht und ergreifend falsch ist und kein mensch das recht hat das zu tun.
man kann wohl wenig bis gar nichts tun, aber ich bemüh mich intensiv meiner tochter klar zu machen dass erwachsene sehr wohl falsches tun und sagen können. und dabei verkneife ich mir, dass es eigentlich nur wir erwachsene sind, die fehler machen.
 
...das schlimme ist dass man diesen bericht liest und ihn nach einer stunde wieder vergessen hat. aber für diese kinder ist das ihr ganzes leben.
ich habe neulich mit einem freund über eine szene in der strassenbahn diskutiert.
ein asozialer vater mit ebensolcher mutter (und ich meine asozial!) saßen mit ihrer
vier- oder fünfjährigen tochter in den vorderen reihen und haben der ganzen passagierschaft ein drama geliefert wie es eh jeder hier kennen dürfte. das gipfelte
darin dass ein 100kg ekelpaket der fünfjährigen eine runtergehauen hat. die berühmte
gesunde watschn...
keiner hat reagiert und ich hab mir auch gedacht (meine gleichaltrige tochter war auch dabei) na, was soll ich machen? stell ich den arsch bloß ändert sich haargenau gar nichts, zu erwarten ist dass seine tochter daheim noch mehr schläge bekommt. von zivilcourage und ob ich sie gehabt hätte will ich dabei gar nicht reden. es war halt recht typisch wie ich und alle anderen reagiert haben.
aber im nachhinein denke ich mir wäre dem mädchen geholfen gewesen. denn es wäre bestimmt das einzige mal gewesen in ihrem leben, und sie hätte es auch vielleicht nie vergessen, dass das was da passiert ist schlicht und ergreifend falsch ist und kein mensch das recht hat das zu tun.
man kann wohl wenig bis gar nichts tun, aber ich bemüh mich intensiv meiner tochter klar zu machen dass erwachsene sehr wohl falsches tun und sagen können. und dabei verkneife ich mir, dass es eigentlich nur wir erwachsene sind, die fehler machen.

Ja, leider ist es wohl wirklich so, dass es viele lesen und dann gleich wieder vergessen. Aber siehst du es nicht so, dass wir in einem der reichsten Länder der Welt, in einer Demokratie, in der unsere Meinung etwas zählen sollte, etwas tun können, damit diese Welt ein wenig besser wird?

Dein Beispiel ist dazu ein Gutes, du allein hättest gegen den Mann wohl nicht viel ausrichten können. Wenn du jedoch ein paar andere Personen, starke Männer angesprochen hättest und ihr vereint versucht hättet diesen Menschen zur Vernunft zu bringen; wenn es auch nur für diese eine "Watschn" gewesen wäre, um dem Mädchen zu zeigen, dass der Vater nicht richtig gehandelt hat; wäre es in der Gruppe nicht leichter gefallen etwas zu unternehmen?
 
Dein Beispiel ist dazu ein Gutes, du allein hättest gegen den Mann wohl nicht viel ausrichten können. Wenn du jedoch ein paar andere Personen, starke Männer angesprochen hättest und ihr vereint versucht hättet diesen Menschen zur Vernunft zu bringen;?


HEYHEY ... ich hätte da keine hilfe gebraucht den kerl allein ungespitzt in den boden zu rammen !!!!

;) -


nein eh, du hast voll und ganz recht. im nachhinein war das die falsche reaktion, auf der ganzen linie... mein erster gedanke war aber da eh nichts ändern zu können.
aber weisst du, generell, das mit dem weltverbessern hab ich schon vor ein paar jahren aufgegeben.... das fräulein auf der bank meinte dass ich das tun müsse... ;)
 
HEYHEY ... ich hätte da keine hilfe gebraucht den kerl allein ungespitzt in den boden zu rammen !!!!

;) -


nein eh, du hast voll und ganz recht. im nachhinein war das die falsche reaktion, auf der ganzen linie... mein erster gedanke war aber da eh nichts ändern zu können.
aber weisst du, generell, das mit dem weltverbessern hab ich schon vor ein paar jahren aufgegeben.... das fräulein auf der bank meinte dass ich das tun müsse... ;)

;) sollte auch kein vorwurf sein. ich, weiß es ist immer leichter davon zu reden, als wenn man wirklich in einer situation ist, in der zivilcourage gefragt ist, entsprechend zu handeln.

da hast du aber ein strenges fräulein auf der bank :mrgreen:
 
;) sollte auch kein vorwurf sein. ich, weiß es ist immer leichter davon zu reden, als wenn man wirklich in einer situation ist, in der zivilcourage gefragt ist, entsprechend zu handeln.

da hast du aber ein strenges fräulein auf der bank :mrgreen:

dabei ging es ja auch gar nicht um zivilcourage
;)

aber es wäre so gewesen dass das kind zuhause aus lauter frust noch eine extra bekommen hätte....
ich denke es wäre gut die berühmte gesunde watsch´n mit einer dicken geldstrafe zu belohnen und den täter anschliessend zwei wochen auf "fortbildung" in eine geschlossene zu schicken. zumindest gehört das endlich eindeutig kriminalisiert.
und das wäre nur ein kleiner tropfen auf einen ganz heissen stein.


ja das ist ein ganz ein strenges fräulein ... aber es ist so als wären wir schon dreissig lange jahre verheiratet ... man fängt an sich zu mögen ;) --
 
HEYHEY ... ich hätte da keine hilfe gebraucht den kerl allein ungespitzt in den boden zu rammen !!!!

Aber was hätt's gebracht ?

Das Kind, die restliche Familie hätte es dann zu Hause doppelt büssen müssen.

Für mich fällt das in das Kapitel der unlösbaren gesellschaftlichen Probleme. Ändern könnte man höchstens was wenn man so einen Typen näher kennt und Überzeugungsarbeit leistet. Aber da diese Typen meistens derartige geistige Nackerpatzerln sind ist das auch oft sinnlos und es helfen höchstens rechtliche Sanktionen.
 
Aber was hätt's gebracht ?

Das Kind, die restliche Familie hätte es dann zu Hause doppelt büssen müssen.

Für mich fällt das in das Kapitel der unlösbaren gesellschaftlichen Probleme. Ändern könnte man höchstens was wenn man so einen Typen näher kennt und Überzeugungsarbeit leistet. Aber da diese Typen meistens derartige geistige Nackerpatzerln ist das auch oft sinnloss und es helfen höchstens rechtliche Sanktionen.

Warum bist du dir so sicher, dass es die Familie dann zuhause hätte doppelt büßen müssen? - Könnte es nicht vielleicht auch sein, dass dem Mann erst dadurch bewusst geworden, wäre, dass es nicht der Norm entspricht, wie er mit seinem Kind umgeht?

Ich geb dir schon Recht, natürlich ist auch dein Szenario durchaus möglich, vielleicht auch das wahrscheinlichste - aber ist es nicht oft auch, das was wir erwarten und weshalb wir nicht handeln?
 
toms szenario ist ausgesprochen wahrscheinlich - glaub ich ganz sicher. aber vielleicht hätte es dem kind geholfen....langfristig-.
 
Warum bist du dir so sicher, dass es die Familie dann zuhause hätte doppelt büßen müssen?

x-Jahre Milieubedingte Erfahrung im Gastgewerbe in der Wiener Vorstadt (kann dir gerne einige einschlägige Lokale für eigene Recherchen nennen :) ) als Taxler und leben im Gemeindebau ...

Bei einem gewissen Menschenschlag hilft oftmals keine Überzeugungsarbeit sondern nur drakonische Bestrafung.

Bestes Beispiel sind dafür die notorischen Körperverletzer und Halbtotschläger. So um die 30, 35 werden fast alle brav. Aber nicht weil sie jetzt geläutert sind, sondern weil's bereits dermassen viel "Schmalz" hinter sich haben, noch einige Jahre "bedingte" offen haben, das ihnen vor'm Häfn fürchterlich die Muffe geht. Wobei - unbelehrbare Ausnahmen gibt's immer)
 
Im ersten Moment wollte sich das Gefühl der Hilflosigkeit, der Resignation in mir breit machen, als ich diesen Text gelesen habe.
Den spontanen Versuch nach einen Lösungsansatz zu suchen habe ich schnell wieder verworfen, weil es auf kurze Sicht keine Lösung geben kann.
Mitgefühl mit den vielen verlorenen Kindern macht sich breit in mir, doch das nützt ihnen nicht.
Und dann ein stopp.

Wenn alles auf dieser Welt seine Berechtigung hat, wenn nichts umsonst ist, dann wird auch das unsägliche Leid dieser Kinder einen Sinn haben der für mein begrenztes Vorstellungsvermögen nicht fassbar ist.

Wir, denen es an nichts mangelt (zumindest an nichts materiellem) laufen oft wie Strafgefangene durch den Tag, regen uns über Kleinigkeiten auf. Wie undankbar sind wir immer wieder gegenüber dem Leben?

Der Beitrag den ich für eine bessere Erde leisten kann ist der, dass ich in meinem persönlichen Umfeld eine liebevolle Mutter, Frau, Schwester, Tante, Freundin.........sein kann. Das ist es was in meiner Macht steht.
 
Ich habe eine Weisheit aus dem Osten gefunden, die glaub ich zum Thema paßt und Impulse geben kann.

Wenn du das Land in Ordnung bringen willst,
mußt du die Provinzen in Ordnung bringen.

Wenn du die Provinzen in Ordnung bringen willst,
mußt du die Städte in Ordnung bringen.

Wenn du die Städte in Ordnung bringen willst,
mußt du die Familien in Ordnung bringen.

Wenn du die Familien in Ordnung bringen willst,
mußt du deine eigene Familie in Ordnung bringen.

Wenn du deine eigene Familie in Ordnung bringen willst,
mußt du dich selbst in Ordnung bringen.
 
Dein Beispiel ist dazu ein Gutes, du allein hättest gegen den Mann wohl nicht viel ausrichten können. Wenn du jedoch ein paar andere Personen, starke Männer angesprochen hättest und ihr vereint versucht hättet diesen Menschen zur Vernunft zu bringen; wenn es auch nur für diese eine "Watschn" gewesen wäre, um dem Mädchen zu zeigen, dass der Vater nicht richtig gehandelt hat; wäre es in der Gruppe nicht leichter gefallen etwas zu unternehmen?

Dazu ist in so einer kurzen Situaton nicht die Zeit. Im Gegenteil, die Einmischung wird als Aggression emfunden und senkt die Einsichtsbereitschaft deutlich. Ich habe einmal einen Großvater (!) zur Rede gestellt, weil er seine Enkelin auf offener Straße wegen einer Äußerung geschlagen hat, die er als Frechheit empfunden hat (ich nicht). In der darauffolgenden Diskussion fanden sich Vater, Mutter, Großvater und Großmutter geeint in einer Partei gegen mich und natürlich völlig uneinsichtig ob ihres unangebrachten Verhaltens. Auch dem Vater war die Verteidigung des Großvaters offensichtlich wichtiger als die seiner Tochter. Dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kam lag wohl zu einem guten Teil daran, dass ich einen Kopf größer war als die beiden Männer und dass ich durchaus bestimmt juristische Konsequenzen angedroht habe, sollten sie in meiner Gegenwart weitere Handgreiflichkeiten anwenden.
Ich glaube nicht, dass mein Eingreifen dem Mädchen irgendeinen nachhaltigen Vorteil verschafft hat.
 
x-Jahre Milieubedingte Erfahrung im Gastgewerbe in der Wiener Vorstadt (kann dir gerne einige einschlägige Lokale für eigene Recherchen nennen :) ) als Taxler und leben im Gemeindebau ...

Bei einem gewissen Menschenschlag hilft oftmals keine Überzeugungsarbeit sondern nur drakonische Bestrafung.

Bestes Beispiel sind dafür die notorischen Körperverletzer und Halbtotschläger. So um die 30, 35 werden fast alle brav. Aber nicht weil sie jetzt geläutert sind, sondern weil's bereits dermassen viel "Schmalz" hinter sich haben, noch einige Jahre "bedingte" offen haben, das ihnen vor'm Häfn fürchterlich die Muffe geht. Wobei - unbelehrbare Ausnahmen gibt's immer)

Danke kein Bedarf, einer Milieustudie ;) Bin selbst oft genug mit derartigen Dingen konfrontiert.
 
Dazu ist in so einer kurzen Situaton nicht die Zeit. Im Gegenteil, die Einmischung wird als Aggression emfunden und senkt die Einsichtsbereitschaft deutlich. Ich habe einmal einen Großvater (!) zur Rede gestellt, weil er seine Enkelin auf offener Straße wegen einer Äußerung geschlagen hat, die er als Frechheit empfunden hat (ich nicht). In der darauffolgenden Diskussion fanden sich Vater, Mutter, Großvater und Großmutter geeint in einer Partei gegen mich und natürlich völlig uneinsichtig ob ihres unangebrachten Verhaltens. Auch dem Vater war die Verteidigung des Großvaters offensichtlich wichtiger als die seiner Tochter. Dass es nicht zu Handgreiflichkeiten kam lag wohl zu einem guten Teil daran, dass ich einen Kopf größer war als die beiden Männer und dass ich durchaus bestimmt juristische Konsequenzen angedroht habe, sollten sie in meiner Gegenwart weitere Handgreiflichkeiten anwenden.
Ich glaube nicht, dass mein Eingreifen dem Mädchen irgendeinen nachhaltigen Vorteil verschafft hat.

Ich gebe dir da völlig recht! Mir ist schon klar, dass ein derartiges Verhalten, wie auch von dir geschildert, in den meisten dieser Fälle zu nichts führt und dieses Verhalten nur rechtlich geahndet werden könnte.
Mit meiner Frage, wollte ich jedoch einfach das Beispiel von submarine aufgreifen und darauf aufmerksam machen, dass in einer Gruppe vieles möglich ist, das uns alleine als aussichtslos erscheint!

Eigentlich habe ich aber nicht den U-Bahn Vorfall, sondern den Bericht über Kinder zur Diskussion gestellt!
 
Wir, denen es an nichts mangelt (zumindest an nichts materiellem) laufen oft wie Strafgefangene durch den Tag, regen uns über Kleinigkeiten auf. Wie undankbar sind wir immer wieder gegenüber dem Leben?

Der Beitrag den ich für eine bessere Erde leisten kann ist der, dass ich in meinem persönlichen Umfeld eine liebevolle Mutter, Frau, Schwester, Tante, Freundin.........sein kann. Das ist es was in meiner Macht steht.

Danke für deinen Beitrag! Ich finde den Ansatz, im Umfeld etwas zu tun und sei es durch die Erziehung unserer Kinder, durchs Vermitteln von sozialen Werten, die in unserer Gesellschaft häufig zu kurz kommen!

Ich persönlich würde aber sogar soweit gehen und sagen, dass auch dein Gedanke Lösungsansätze zu suchen, es wert ist näher aufgegriffen zu werden.
Wenn wir (die Bevölkerung, die diese Ungerechtigkeit sieht, im Wohlstand lebt und in einer Demokratie - mit der Möglichkeit auf freie Meinungsäusserung) uns nicht für eine gerechtere Welt einsetzen, wer dann?
 
Ich versuche hier mal einige eigene Erfahrungen und Beobachtungen von meinem Bekanntenkreis als Denkanstoß abzugeben.
Über die zustände in den besagten Ländern hilft es leider nicht, aber irgendwie ist es dennoch übergreifend anwendbar, wenn auch teilweise nur indirekt.

Ja, leider ist es wohl wirklich so, dass es viele lesen und dann gleich wieder vergessen. Aber siehst du es nicht so, dass wir in einem der reichsten Länder der Welt, in einer Demokratie, in der unsere Meinung etwas zählen sollte, etwas tun können, damit diese Welt ein wenig besser wird?

Dein Beispiel ist dazu ein Gutes, du allein hättest gegen den Mann wohl nicht viel ausrichten können. Wenn du jedoch ein paar andere Personen, starke Männer angesprochen hättest und ihr vereint versucht hättet diesen Menschen zur Vernunft zu bringen; wenn es auch nur für diese eine "Watschn" gewesen wäre, um dem Mädchen zu zeigen, dass der Vater nicht richtig gehandelt hat; wäre es in der Gruppe nicht leichter gefallen etwas zu unternehmen?

Nein, denn meine Erfahrungen sind die, das es sehr schwer ist eine Gruppe zu bilden, umgeben von "fremden" wo die meisten nur an sich Denken. Sicherlich Denken einige sich ihren teil zu der Situation, aber handeln, auch in einer Gruppe wird wohl kaum eine/r, aber dazu später mehr.

dabei ging es ja auch gar nicht um zivilcourage
;)

aber es wäre so gewesen dass das kind zuhause aus lauter frust noch eine extra bekommen hätte....

Diese vermutung ist, so traurig es auch ist, leider wahr.
Ein solcher Mann wird sich nicht wegen diesen einen Vorfalls ändern oder gar nachdenken, in der regel ist es eher so das er in der Öffentlichkeit zwar vielleicht so das er scheinbar einlenkt, aber kaum zu Hause angekommen wird er seinen Frust ( was bilden die sich ein, was mischen die sich ein etc. ) wieder an dem nächst schwächeren auslassen, und das ist leider meist das Kind oder die Frau, aber eine/r wirds büßen müssen! Leider!

- aber ist es nicht oft auch, das was wir erwarten und weshalb wir nicht handeln?

Leider nein, ich habe mal eine saftige strafe bekommen für meine Hilfe, ein Mann der leider sehr stark eingeschränkt war ( Blind und Taubstumm leider ) wurde in einer Fussgängerzone von einem anderen Mann angegriffen der dessen Tasche offensichtlich klauen wollte, ich bekam dies mit und schritt helfend ein indem ich den anderen an der Schulter berührte, daraus ergab sich leider ein Handgemenge, aber denkt nicht das eine/r der anderen vielen schaulistegen etwas getan hätte.
Kurzum bekam ich eine Anzeige wegen Körperverletzung und da der andere Mann sich nicht ausreichend mitteilen konnte und die doch so vielen Schaulustigen sich vor Gericht auf 0 Reduzierten wurde ich bestraft, nun frage ich für was? Dafür das ich einschritt und ich die Rauferei nicht direkt begonnen habe! Danke Lieber Staat!
Solch ähnliche fälle habe ich auch in meinem bekanntenkreis miterleben müssen, ein Freund von mir hilft auf offener Straße einer Frau die Geschlagen wird, der schläger stellt sich später heraus ist ihr Ehemann und die Frau behauptet vor Gericht das es alles nicht so gewesen sei, Mein Freund wird Bestraft, für was bitte?
Wenn man diese und weiter Vorfälle zusammennimmt, wen wundert es da dann das kaum mehr einer Helfen will?
Nehmen wir doch mal die Kindesmissbräuche, wenn jeder ein wenig unbefangener und aufgeklärter auf Kinder schauen würde, hätten die Menschen die solch schlimmes machen viel weniger möglichkeiten dazu, oder nicht?
Wenn ein Vater mitbekommt das seine 11 jährige tochter in einem Schülerchat angebaggert wird von einem offensichtlich erwachsenen, sie sich dem Vater anvertraut, dieser zur Polizei geht um dies zu melden und dann nichts geschieht, dann kann ich nur sagen traurige Welt!
Wenn selbst die Justiz eindeutigen Meldungen nicht nachgeht, wenn Indizien missachtet werden etc.
Es ist der Staat gefragt, im in- sowie im Ausland meiner Meinung nach.
Was die Armut in manchen Ländern anbetrifft, die so öffentlich ist das die Welt es mitbekommt, so finde ich das man teilweise mal in seine Nachbarschaft schauen sollte, ins eigene Land, wo wir ja doch so im reichtum Leben, wie wirklich Dreckig es auch vielen familien im eigenen Land geht, dann wundert es einen nicht das es in anderen Ländern, ob weiter weg oder näher, ebenfalls diese Misstände gibt.
Wenn die Kinder und Jugendlichen sich mit der "modernen Technik" besser auskennen als die Eltern, wenn die Kinder dinge vom elternhaus her vorgelebt bekommen, wen soll dann noch was wundern?
Es gibt viel zu viele Misstände im eigenen wie auch im Ausland!
Der Ansatz von Klang ist denke ich ein sehr guter, wenn man etwas ändern undbewegen will, so beginnt es in einem selbst!

Dies war nur mal ein kleiner Einblick in meine denkensweise und meine Erfahrungen!


der traurige speedy
 
. Aber siehst du es nicht so, dass wir in einem der reichsten Länder der Welt, in einer Demokratie, in der unsere Meinung etwas zählen sollte, etwas tun können, damit diese Welt ein wenig besser wird?


Hallo k_77 :winke:- interessantes Thema das du hier eröffnest!


Österreich ist laut Statistik das 8. reichste Land dieser Erde ! Nur sind "WIR" deswegen reich ????? Die meisten Menschen können sich ihre Autos nur aus leasing leisten; ihre Wohnung gerade mal finanzieren etc !
Verstehe mich nicht falsch, allein schon ein Auto zu haben ist Reichtum aus der Sicht eines afrikanischen Dockarbeiters, aber ich will damit folgendes aussagen:

Die Probleme dieser Welt werden aus folgenden Dingen übersehen:

1. Reizüberflutung in den Medien

Ich kenn schon so viele Menschen, die gar nicht mehr hinhören können . Man hört einfach zu viel.

2. (in direkten Zusammenhang mit 1.) Eigene Probleme

Die meisten Menschen sind schon mit ihren eigenen Problemen überfordert. Wie sollen sie da erst die Energie ausbringen, sich auch noch um Kinder in Afrika zu kümmern.....

Warum haben wir eine Kultur? Weil wir uns nicht mehr darum kümmern müssen, uns unser Essen zu jagen und daher mehr Zeit hatten.

Ähnlich ist das auch mit z.B. Afrika. Diese Menschen müssen sich zu sehr alltägliche Dinge kümmern, um die Kraft und Energie zu haben für mehr.

Nur wie können wir helfen? Können wir helfen ???? !!!!!
SOLLEN wir helfen. Soweit ich weiß, geht es ausgerechnet den afrikanischen Ländern am Besten, die KEINE Entwicklungshilfe bekommen bzw. von Hause aus auf eigenen Beinen standen und nie kolonalisiert wurden (waren glaub ich, 2 Länder).

Kann man mit Essensrationen helfen? Nestle hat mal Milchpulver als Entwicklungshilfe nach Afrika geschickt. Was kam dabei raus? Die da unten hätten besser Entsalzungsanlagen gebraucht. Mit dem dreckigen Wasser dort unten, wurden alle Kinder krank....und das Milchpulver haben sie auch nicht vertragen.



Und abschließend noch was. Habt ihr wirklich das Gefühl wir leben in einer Demokratie, wo die Macht vom Volk ausgeht.

1. Die meisten Menschen sind einfach zu dumm und auch zu überreizt um sich noch mit Politik und ihren Folgen auseinanderzusetzten.

2. Wieviele Dinge wurden schon über unseren Kopf hinweg entschieden.

Zuallererst muss Europa mal dieses Problem lösen....




Nur mal so ein paar Gedanken.

Ach ja, die Globalisierung stellt natürlich auch ein Problem dar. Nun werden in Indien Kinder gewzungen Schuhe herzustellen.
Und in Afrika- die Kindersoldaten. Na, in Afrika gibt es nur Kriege, weil der Westen es so will.
Wer sich hier nicht mit ernsthafter Literatur auseinandersetzen will, dem kann ich den Film "Lord of War" mit Nicholas Cage ans Herz legen!

Da unten herrschen immer Kriege, weil der Westen es so will! Ergo: wir müssen unsere Probleme vor der Haustür regeln, danach lösen sich die anderen Probleme in Luft auf!
 
Ich versuche hier mal einige eigene Erfahrungen und Beobachtungen von meinem Bekanntenkreis als Denkanstoß abzugeben.
Über die zustände in den besagten Ländern hilft es leider nicht, aber irgendwie ist es dennoch übergreifend anwendbar, wenn auch teilweise nur indirekt.

Nein, denn meine Erfahrungen sind die, das es sehr schwer ist eine Gruppe zu bilden, umgeben von "fremden" wo die meisten nur an sich Denken. Sicherlich Denken einige sich ihren teil zu der Situation, aber handeln, auch in einer Gruppe wird wohl kaum eine/r, aber dazu später mehr.

Diese vermutung ist, so traurig es auch ist, leider wahr.
Ein solcher Mann wird sich nicht wegen diesen einen Vorfalls ändern oder gar nachdenken, in der regel ist es eher so das er in der Öffentlichkeit zwar vielleicht so das er scheinbar einlenkt, aber kaum zu Hause angekommen wird er seinen Frust ( was bilden die sich ein, was mischen die sich ein etc. ) wieder an dem nächst schwächeren auslassen, und das ist leider meist das Kind oder die Frau, aber eine/r wirds büßen müssen! Leider!



Leider nein, ich habe mal eine saftige strafe bekommen für meine Hilfe, ein Mann der leider sehr stark eingeschränkt war ( Blind und Taubstumm leider ) wurde in einer Fussgängerzone von einem anderen Mann angegriffen der dessen Tasche offensichtlich klauen wollte, ich bekam dies mit und schritt helfend ein indem ich den anderen an der Schulter berührte, daraus ergab sich leider ein Handgemenge, aber denkt nicht das eine/r der anderen vielen schaulistegen etwas getan hätte.
Kurzum bekam ich eine Anzeige wegen Körperverletzung und da der andere Mann sich nicht ausreichend mitteilen konnte und die doch so vielen Schaulustigen sich vor Gericht auf 0 Reduzierten wurde ich bestraft, nun frage ich für was? Dafür das ich einschritt und ich die Rauferei nicht direkt begonnen habe! Danke Lieber Staat!
Solch ähnliche fälle habe ich auch in meinem bekanntenkreis miterleben müssen, ein Freund von mir hilft auf offener Straße einer Frau die Geschlagen wird, der schläger stellt sich später heraus ist ihr Ehemann und die Frau behauptet vor Gericht das es alles nicht so gewesen sei, Mein Freund wird Bestraft, für was bitte?
Wenn man diese und weiter Vorfälle zusammennimmt, wen wundert es da dann das kaum mehr einer Helfen will?
Nehmen wir doch mal die Kindesmissbräuche, wenn jeder ein wenig unbefangener und aufgeklärter auf Kinder schauen würde, hätten die Menschen die solch schlimmes machen viel weniger möglichkeiten dazu, oder nicht?
Wenn ein Vater mitbekommt das seine 11 jährige tochter in einem Schülerchat angebaggert wird von einem offensichtlich erwachsenen, sie sich dem Vater anvertraut, dieser zur Polizei geht um dies zu melden und dann nichts geschieht, dann kann ich nur sagen traurige Welt!
Wenn selbst die Justiz eindeutigen Meldungen nicht nachgeht, wenn Indizien missachtet werden etc.
Es ist der Staat gefragt, im in- sowie im Ausland meiner Meinung nach.
Was die Armut in manchen Ländern anbetrifft, die so öffentlich ist das die Welt es mitbekommt, so finde ich das man teilweise mal in seine Nachbarschaft schauen sollte, ins eigene Land, wo wir ja doch so im reichtum Leben, wie wirklich Dreckig es auch vielen familien im eigenen Land geht, dann wundert es einen nicht das es in anderen Ländern, ob weiter weg oder näher, ebenfalls diese Misstände gibt.
Wenn die Kinder und Jugendlichen sich mit der "modernen Technik" besser auskennen als die Eltern, wenn die Kinder dinge vom elternhaus her vorgelebt bekommen, wen soll dann noch was wundern?
Es gibt viel zu viele Misstände im eigenen wie auch im Ausland!
Der Ansatz von Klang ist denke ich ein sehr guter, wenn man etwas ändern undbewegen will, so beginnt es in einem selbst!

Dies war nur mal ein kleiner Einblick in meine denkensweise und meine Erfahrungen!


der traurige speedy

Hallo,
deine Erfahrungen stimmen wirklich sehr nachdenklich und lassen natürlich auch Unmut über unsere Justiz aufkommen.

Ich gebe dir auch völlig recht, dass man im eigenen Umfeld bzw. im Kleinen anfangen soll/te etwas zu ändern, für mich schließt, dass aber die Tatsache aus sich auch auf globaler Ebene zu engagieren!

lg,
k__77
 
Hallo k_77 :winke:- interessantes Thema das du hier eröffnest!


Österreich ist laut Statistik das 8. reichste Land dieser Erde ! Nur sind "WIR" deswegen reich ????? Die meisten Menschen können sich ihre Autos nur aus leasing leisten; ihre Wohnung gerade mal finanzieren etc !
Verstehe mich nicht falsch, allein schon ein Auto zu haben ist Reichtum aus der Sicht eines afrikanischen Dockarbeiters, aber ich will damit folgendes aussagen:

Die Probleme dieser Welt werden aus folgenden Dingen übersehen:

1. Reizüberflutung in den Medien

Ich kenn schon so viele Menschen, die gar nicht mehr hinhören können . Man hört einfach zu viel.

2. (in direkten Zusammenhang mit 1.) Eigene Probleme

Die meisten Menschen sind schon mit ihren eigenen Problemen überfordert. Wie sollen sie da erst die Energie ausbringen, sich auch noch um Kinder in Afrika zu kümmern.....

Warum haben wir eine Kultur? Weil wir uns nicht mehr darum kümmern müssen, uns unser Essen zu jagen und daher mehr Zeit hatten.

Ähnlich ist das auch mit z.B. Afrika. Diese Menschen müssen sich zu sehr alltägliche Dinge kümmern, um die Kraft und Energie zu haben für mehr.

Nur wie können wir helfen? Können wir helfen ???? !!!!!
SOLLEN wir helfen. Soweit ich weiß, geht es ausgerechnet den afrikanischen Ländern am Besten, die KEINE Entwicklungshilfe bekommen bzw. von Hause aus auf eigenen Beinen standen und nie kolonalisiert wurden (waren glaub ich, 2 Länder).

Kann man mit Essensrationen helfen? Nestle hat mal Milchpulver als Entwicklungshilfe nach Afrika geschickt. Was kam dabei raus? Die da unten hätten besser Entsalzungsanlagen gebraucht. Mit dem dreckigen Wasser dort unten, wurden alle Kinder krank....und das Milchpulver haben sie auch nicht vertragen.



Und abschließend noch was. Habt ihr wirklich das Gefühl wir leben in einer Demokratie, wo die Macht vom Volk ausgeht.

1. Die meisten Menschen sind einfach zu dumm und auch zu überreizt um sich noch mit Politik und ihren Folgen auseinanderzusetzten.

2. Wieviele Dinge wurden schon über unseren Kopf hinweg entschieden.

Zuallererst muss Europa mal dieses Problem lösen....




Nur mal so ein paar Gedanken.

Ach ja, die Globalisierung stellt natürlich auch ein Problem dar. Nun werden in Indien Kinder gewzungen Schuhe herzustellen.
Und in Afrika- die Kindersoldaten. Na, in Afrika gibt es nur Kriege, weil der Westen es so will.
Wer sich hier nicht mit ernsthafter Literatur auseinandersetzen will, dem kann ich den Film "Lord of War" mit Nicholas Cage ans Herz legen!

Da unten herrschen immer Kriege, weil der Westen es so will! Ergo: wir müssen unsere Probleme vor der Haustür regeln, danach lösen sich die anderen Probleme in Luft auf!

Hallo :winke:

Aber ist es nicht genau die Tatsache, dass in Österreich, dem 8. reichsten Land der Welt, die Kluft zwischen Arm und Reich schon immer größer wird, die uns zum Handeln bringen sollte?

Was sagt uns, dass über die Menschheit aus?

Wird uns nicht einfach, oft "verkauft" dass wir nichts ändern können? Soziale Leistungen im Staat gekürzt werden, große Unternehmen oder die wirklich Reichen sich nicht oder kaum, am Staatshaushalt beteiligen? Und sind es nicht vielmehr wir, die das - im weiteren Sinn - zulassen?

Ich frage mich in letzter Zeit sehr häufig, wo wir denn jetzt wären, wenn unsere Vorfahren sich genauso wenig für deren Wohlergehen oder Verbesserungen im Staat eingesetzt hätten?

Und wie schon erwähnt; und da stimme ich deiner Aussage, dass die globalen Probleme sich lösen, sobald wir in der Wohlstandsgesellschaft alles im Griff haben stimme ich nur bedingt zu; sollten wir in unserem Umfeld bzw. Land damit anfangen.

Die "Probleme" hier sollten uns die wahre Armut in der Welt nicht vergessen lassen.

Was die Probleme in Afrika betrifft, sollte es meiner Meinung nach nicht nur eine Globale, mächtige Vertretung für die Wirtschaftstreibenden, sondern auch eine ebenso mächtige Vertretung für ALLE Staaten geben. Wie sagte der schweizer Soziologe Jean Ziegler so treffend: Es geht nicht darum den Armen mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu nehmen!

Und zum Abschluss noch eine Aussage, die sich auf die derzeitige Globalisierungsproblematik bezieht, wie auch wir sie zu spüren bekommen: "Globalisierung heisst, dass die Managergehälter sich an den USA orientieren sollen und die Löhne an China!"

Sollte die breite Bevölkerung nicht besser darüber informiert werden, dass jede kleine Handlung, ja schon die Kaufentscheidung im Supermarkt eine politische Handlung ist und vielleicht durch diesen überschaubaren Vergleich, das Interesse geweckt werden?
Können wir uns nicht dafür einsetzen, dass nachhaltige Wirtschaft (zum Wohle für Menschheit und die Erde) gefördert nicht und nicht jene, die nur dem persönlichen Profit (meist leider auch nur einiger weniger, Angestellte bekommen kaum noch was vom Kuchen, des Umsatzwachstums ab) dient?

Ist es das was wir wollen? Können wir wirklich nicht dagegen wirken?
Und warum funktioniert der Sozialstaat, mit Wirtschaftswachstum in den skandinavischen Staaten, bei uns jedoch nicht?

Ich könnte das wohl noch stundenlang ausformulieren, aber wenn jemand darüber mehr wissen möchte, bitte um Info, ich habe eine ganze Liste an Buchempfehlungen dazu!

lg,
k_77
 
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