ich bin von berufswegen öfter mit diesem thema konfrontiert und habe die erfahrung gemacht, dass der zu bezahlende kirchenbeitrag im grunde eine untergeordnete rolle spielt - allerdings wird er gerne als anlass zum austritt hergenommen.
dass sich der anlass oftmals von der ursache unterscheidet, wird auch hier wirksam. menschen treten aus einer glaubensgemeinschaft aus, weil sie keine beziehung zum phänomen kirche haben, wobei hier ganz unterschiedliche faktoren zum tragen kommen: der pfarrer/die pfarrerin wird als unsympathisch empfunden, einzelne andere gemeindemitglieder stehen einem nicht zu gesicht, die angebote treffen nicht das eigene interesse oder die gottesdienste sind nicht einladend oder zum mitfeiern gestaltet etc...
findet man jedoch einen persönlichen bezug zu seiner gemeinde, treten die zahlungsaufforderungen in den hintergrund.
zum stichwort "glaube ja - kirche nein" möchte ich anmerken, dass glaube auch aus dem austausch mit anderen lebt. ein glaube der nicht auf die probe gestellt wird, sich von anderen meinungen herausfordern lässt oder sich nicht von anderen glaubensmotiven und -stilen anreizen lässt, wird früher oder später stagnieren und wahrscheinlich verkümmern.
glaube braucht meiner meinung nach nicht nur die reibung am glauben anderer, sondern auch ein haus, also einen ort an dem dieser glaube gelebt wird - tja und dieses haus muss nun mal erhalten werden: mit den beiträgen der mitglieder ;-)
womit wir wieder beim anfäng wären