Kirchenaustritt

Also seid ihr noch bei dem Verein oder habt ihr die Zwangsmitgliedschaft schon gekündigt?

Als ich vor 20 Jahren austrat hat unser Pfarrer das bei der Sonntagsmesse verlautbart. Meine Mutter kam weinend nach Hause
und hat sich furchtbar geschämt.
Beim Feuerwehrfest habe ich dann seine Köchin (Freundin) an der Bar abgefüllt u.:poppen: und es am Stammtisch erzählt. Seit damals bin
ich mit dem Verein quitt.:winke:
 
Die meisten Leute die austreten,wollen einfach nix bezahlen,was ich
auch gut verstehn kann,denn das Geld ist jetzt sowiso knapper den je.
Ausserdem bekommt man keine Gegenleistung und das die Kirche ein
korrupter Verein war (ist) wissen ohnehin die Meisten.
 
ich bin von berufswegen öfter mit diesem thema konfrontiert und habe die erfahrung gemacht, dass der zu bezahlende kirchenbeitrag im grunde eine untergeordnete rolle spielt - allerdings wird er gerne als anlass zum austritt hergenommen.

dass sich der anlass oftmals von der ursache unterscheidet, wird auch hier wirksam. menschen treten aus einer glaubensgemeinschaft aus, weil sie keine beziehung zum phänomen kirche haben, wobei hier ganz unterschiedliche faktoren zum tragen kommen: der pfarrer/die pfarrerin wird als unsympathisch empfunden, einzelne andere gemeindemitglieder stehen einem nicht zu gesicht, die angebote treffen nicht das eigene interesse oder die gottesdienste sind nicht einladend oder zum mitfeiern gestaltet etc...

findet man jedoch einen persönlichen bezug zu seiner gemeinde, treten die zahlungsaufforderungen in den hintergrund.

zum stichwort "glaube ja - kirche nein" möchte ich anmerken, dass glaube auch aus dem austausch mit anderen lebt. ein glaube der nicht auf die probe gestellt wird, sich von anderen meinungen herausfordern lässt oder sich nicht von anderen glaubensmotiven und -stilen anreizen lässt, wird früher oder später stagnieren und wahrscheinlich verkümmern.
glaube braucht meiner meinung nach nicht nur die reibung am glauben anderer, sondern auch ein haus, also einen ort an dem dieser glaube gelebt wird - tja und dieses haus muss nun mal erhalten werden: mit den beiträgen der mitglieder ;-)

womit wir wieder beim anfäng wären
 
Wenn Mutter und Vater ausgetreten sind, der Taufpate jedoch röm. kath. ist steht einer Taufe des Kindes doch nichts im Weg oder? Sofern der Pfaffer sich halt bereiterklärt das zu tun. Ein paar der älteren Semester sind diesbezüglich ja ziemlich stur.

Es wäre mir wichtig, dass evt. zukünftige Kinder zumindest in der Schule den "normalen" Weg gehen ... Erstkommunion, Firmung etc. Sie sollen sich später selber entscheiden ob sie den Glauben ablegen wollen oder nicht.

ich glaube du brauchst da nur einen Taufpaten der noch dabei ist bei dem verein. der sich halt um die christliche erziehung kümmert.


ich selbst bin dabei, glaube aber nicht an diese dinge. bei mir ist es wegen traditionellen dingen, war auch kirchlich verheiratet - aber rein aus tradition - frag mich nicht wieso. ;)

mein kind werd ich ebenfalls zur erstkommunion gehen lassen, damit es nicht ausgegrenzt wird. sollte es sich später zum austritt erklären - ganz wie es möchte, ich steh da nicht im weg.
 
zum stichwort "glaube ja - kirche nein" möchte ich anmerken, dass glaube auch aus dem austausch mit anderen lebt. .....
glaube braucht meiner meinung nach nicht nur die reibung am glauben anderer, sondern auch ein haus, also einen ort an dem dieser glaube gelebt wird - tja und dieses haus muss nun mal erhalten werden: mit den beiträgen der mitglieder ;-)
Dem könnte man aber auch die Worte des Religionsstifters entgegen halten, wonach wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, er mitten unter ihnen zu sein verspricht. Das erscheint glaubwürdig, und würde jedenfalls den Austausch mit anderen ermöglichen, ohne deshalb eines gemauerten Gotteshauses zu bedürfen.

Tja, und dann schaut's mit den Beiträgen schon wieder weniger rosig aus. :)
 
man braucht nichts entgegenzuhalten - dein zitat trifft natürlich zu.

nachdem es aber meist nicht nur zwei oder drei sind und gruppen mitunter die angewohnheit haben zu wachsen, kehren wir wieder zur frage des ortes zurück.
nachdem gruppen nicht nur manchmal wachsen, sondern immer auch ihre sprichwörtliche dynamik entwickeln, nähern wir uns wieder der frage der institution und ihrer verfassung ;-)
 
:cool:da chef taugt ma....des bodenpersonal aber gar ned....

ich bin atheist...seit sehr langer zeit...obwohl ich meine kindheit bei der jungschar..als ministrant...etc..verbracht habe...da warens grossartig...was wir alles gemacht haben...

nur diese verzopfte moral..schwangerschaftsverhütung....keine sakramente an geschiedene...etc..

wenn ichs ned "konsumieren" kann....könnens mein geld auch ned wollen...oder...?

:winke:
 
Man kann trotzdem kirchlich heiraten, auch wenn man bereits aus der Kirche ausgetreten ist. Bei den Alt(ernativ)katholiken ist das möglich und zwar ohne grossen Aufwand. Ausserdem kann ich sagen, dass eine solche Trauung viel herzlich und persönlicher ist, als eine katholische Heirat.

Ich war bei beiden schon dabei (als eingeladener Gast) und muss der sagen, der Unterschied ist enorm. Wenn ich je heiraten sollte, dann sicher nur altkatholisch. Der altkatholische Pfarrer setzt sich mit dem Paar zusammen und kann dann auch sehr persönliche Worte über die beiden Menschen sprechen, hingegen bei der katholischen Heirat meist nur stur eine "Zeremonie herunter geratscht" wird, welche nicht mal persönlich ist, ausser den Namen des Brautpaars, wenn der katholische Pfarrer sich das dann auch für eine Stunde merken kann. Bei der letzten Hochzeit hat der katholische Pfarrer gleich 2x den Namen des Bräutigams falsch gesprochen, statt Andreas hat er 2x Stefan gesagt, wie peinlich ... :mauer:
 
schlichter? natürlich... die kirchen sind meist dezenter gehalten, aber die feiern denen ich beigewohnt habe, waren durchaus feierlich, gehaltvoll und mitunter lustig.
 
:cool:da chef taugt ma....des bodenpersonal aber gar ned....

ich bin atheist...seit sehr langer zeit...obwohl ich meine kindheit bei der jungschar..als ministrant...etc..verbracht habe...da warens grossartig...was wir alles gemacht haben...
:winke:

hoffentlich nicht beim Bischof Groer?:hmm:
 
ich war schon zu schulzeiten vom religionsunterricht befreit, ich erwarte mir nichts von der kirche oder deren religion also bezahle ich auch keine steuer.​
 
Ausgetreten, schon lange - und sollt ich mal kirchlich nachheiraten wollen, ists auch kein Problem, hab einen kath. Pfarrer im Bekanntenkreis, der verheiratet auch Katholiken & Moslems und liest dabei abwechselnd aus Koran und Bibel, da gibts keine Troubles...
 
Also tief in meinem inneren glaube ich an Gott, aber nicht an das was uns seine (angbeblich) Gesandten auf der Erde momentan vollbringen.

Manchmal im Jahr gönne ich mir ein paar Minuten Ruhe in einer Kirche um wieder etwas spirituelle Kraft zu sammeln und mit meinem Schöpfer alleine gedanklich austauschen zu können.

Aber von der Kirchensteuer halte ich überhaupt nichts. Denn viele Leute kommen mit dem Geld was ihnen zur Verfügung steht eh kaum über die Runden und die die spenden wollen, geben sowieso mehr als von ihnen verlangt wird.
Wenn eine Religionsgemeinschaft glaubt, mir vorschreiben zu können wie viel ich ihnen zahle/schulde, dann hört bei mir der Spaß auf.
Ich brauche diese Erdenhüter nicht um meinem Schöpfer ganz nah zu sein. Die behindern höchstens die Aussicht. ;)

Noch dazu habe ich noch keine Gegenleistung für mein Geld erhalten. Weder Rabbatmarken für eine Pilgerfahrt noch ein warmes Getränk im Winter in einer Kirche meiner Wahl. :hmm:
 
Ausgetreten, schon lange - und sollt ich mal kirchlich nachheiraten wollen, ists auch kein Problem, hab einen kath. Pfarrer im Bekanntenkreis, der verheiratet auch Katholiken & Moslems und liest dabei abwechselnd aus Koran und Bibel, da gibts keine Troubles...

Für eine röm.-kath. kirchliche Trauung gilt: eine Person muss in der röm.-kath. Kirche eingetreten sein, der zweite Teil kann ungetauft, ausgetreten , andersgläubig oder von allem etwas sein...;). Das was dieser Pfarrer macht ist also nichts Außergewöhnliches, sondern üblich.
 
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