Es ist Zeit für den letzten Cory-Bericht. Ja, der letzte: Cory ist nicht mehr da; «unbekannt verzogen» gewissermaßen. Nachdem ich hier aus nahe liegenden Gründen schon länger keinen Cory-Bericht mehr schrieb, und ihre Qualitäten ja inzwischen die entsprechende Anerkennung gefunden zu haben scheinen, lehne ich mich aus gegebenem Anlass aus dem Fenster. Was auch passiert, von mir wird danach hier nichts Einschlägiges mehr kommen, ich hab' genug von mir gegeben – zugleich ist's heute Zeit, das Buch unserer Erlebnisse zu schließen. Wer auch keinen letzten Bericht lesen möchte, bitte einfach diesen Beitrag ignorieren; es wird keiner mehr kommen. Damit hat sich die entsprechende Diskussion von selbst erledigt, bevor sie aufkommt. Für die anderen hier die Abrundung und zugleich die Anerkennung des Geschehenen:
Ziemlich unterschiedliche Szenarien haben unsere Zeit im LH Rosi abgeschlossen: Nicht, dass wir alle Details im vorhinein abgesprochen hätten, das wäre auch der Situation unangemessen und unerotisch; eher war's ein Inspirationsaustausch davor. Und dann bin ich jeweils so empfangen worden, dass wir die Alltagswelt verließen, um ganz woanders wieder aufzutauchen – und in Corys Welt einzutauchen. Zuerst «Lady in Red». Glamouröse Diva, stylisch, elegant, langes rotes Kleid. Verführerisch im sublimsten Sinne, und mich sofort aus der Welt d'raußen entführend. Sektgläser, ein verschmitztes Lächeln. Und plötzlich die verruchte Seite hervorkehrend, mich ausziehend, küssend, weiter küssend, hinunter: Ein Blick in die Spiegel herum, und ich finde mich in einem sagenhaften Blowjob von derselben, lächelnden Lady in Red wieder, hin- und hergerissen zwischen dem noblen Outfit und der Femme fatale dahinter. Das Szenario gewinnt an Schwung, an Impetus, das Verruchte bekommt Oberhand; Zeit, den Spieß umzudrehen, und den roten Stoff langsam beiseite zu schieben, auf der Erkundung nach dem Darunter, im Dialog zwischen wild und behutsam; die Freude auskostend, jeden Millimeter Haut abzudecken. Und darunter, da ist… Ist… Nichts. Nur blanke Haut. Die Behutsamkeit macht der blanken Leidenschaft Platz: Gefühlte zwei Sekunden, um einander komplett auszuziehen, übereinander herzufallen und in den See der Leidenschaft einzutauchen, den wir im Geschehen davor aufgestaut hatten. Und ein heißer See ist das, der uns zu den Höhepunkten schwimmen lässt…
Szenenwechsel. Schwarz. Schwarzer Stoff auf nackter Haut. Einmal gewissermaßen ein Spinnennetz, mehr herausstreichend als verdeckend. Ein Spinnennetz, um darin gefangen zu werden. Ein Spiel mit der Erregung, mit dem Feuer; ein Tanz am Rande des Vulkans. Hinauf, hinauf, hinauf. Aber nicht hineinspringen: Nein, beim Loslassen mehrmals aufgefangen werden. Ein langer, endlos langer oraler Dialog, fast unerträglich erregend; dann ein wilder Ritt, ein fast wüster Galopp. Beißen, zwicken, ineinander krallen. Fast and furious. 98%, 99%, und dann… «Slooooow! Don't cum, do not cum, wait, waiiiiiiiit, sssloooow…» Schweißtropfen, atemlos, und das Geschehen auf den Kopf stellen, in ein Bild der Sinnlichkeit, langsam, hingebungsvoll, nebeneinander liegend, und das letzte Prozent in einem der sinnlichsten Blowjobs überhaupt ausgekostet bekommen, in einen so ewig langen und doch plötzlich ganz stillen Höhepunkt, aufwühlend still in all seiner unwiderstehlichen Gewalt, dass diese Sekunde? Minute? für immer in der Erinnerung eingebrannt bleiben wird.
Schwarzer Stoff auf nackter Haut? Dieses Erlebnis war so wunderbar, dass es zu unserem Jahrestag nach dem ersten Treffen wiederkam; nachdem wir darauf angestoßen haben, hat mich Cory mit einem völlig anderen «shade of black» überrascht: Halbtransparent, mehr verdeckend als zeigend. Eine Geschichte erzählend, eine Einladung zum Entdecken, Erobern der Frau dahinter. Stoff, der ganz langsam zur Seit geschoben werden möchte, statt vom Leib gerissen. Von Händen erkundet, die mit den Augen auf Wanderung übers Schwarz gehen. Kurven, wunderbare Formen die sinnlich Corys Brüste andeuten; Hände, die diese umwerfenden Linien entlangspazieren, während von ihr ein unwiderstehliches und zugleich vielsagendes Lächeln kommt. Sanfte Musik im Hintergrund, und küssen, küssen, atemlos küssen – und Stoff, der von unten nach oben geöffnet werden möchte, ein Häkchen, noch eines, vorsichtig, und: Bloß, nackt ist nun das Zentrum der Lust, der Rest des Körpers immer noch verhüllt vor mir; einen Fokussierpunkt zeichnend für Augen, Hände, Zunge, für die ganze Aufmerksamkeit. Ein unvergesslicher Anblick zwischen bedeckt und nackt; und dieses Mal das Krönchen des Anlasses, um miteinander zum Höhepunkt zu schlafen, verbunden, vereint, eng aneinander und ineinander. Was für ein Jahrestag, was für ein wunderbarer, einzigartiger Abschluss eines umwerfenden Jahres.
Der Roman hat nun ein Ende. Das letzte Kapitel ist fertiggeschrieben, der Bleistift zur Seite gelegt, der Rückdeckel zugeklappt. Jedes Kapitel war einzigartig und unverwechselbar; jedes Kapitel wird in seinem Szenario im Gedächtnis bleiben, in dem jeweiligen Rahmen, den Cory vor und während der gemeinsamen Zeit geschaffen hat, um zusammen in ihre unerschöpflich kreative Welt einzutauchen und sich fallen zu lassen. Ein Buch, das seinen Platz im Regal der Erinnerungen gefunden hat, um in speziellen Momenten wieder herausgenommen zu werden, in guten und schlechten Zeiten, um Häppchen der Wohligkeit daraus zu genießen. Ein Schatzkästchen von einem Buch: Danke an Cory, dass sie das letzte Jahr in meinem Leben so intensiv, facettenreich, unverwechselbar und einzigartig bereichert hat. Danke, dass ich in ihre Welt eintauchen durfte. Ende.