Ähnliche Überlegungen wie Sledge fielen auch mir dazu ein, daß nämlich der biologische Unterschied zwischen Mann und Frau in solchen Fällen zum verhaltenspraktischen Nachteil der Männer wird :
Eine Frau könnte auch mit eingesetzten
Liebeskugeln im Zugabteil sitzen und gänzlich unbemerkt so lustvolles erleben. Vielleicht würde sie - eben nahezu unbemerkbar - etwas hin und her rutschen, um es sich noch etwas angenehmer zu machen. Unwahrscheinlich dürfte daran eher sein, daß sie - da bei Frauen die psychologische Barriere meist höher liegt - die bloße Situation einer Zugfahrt schon als ausreichend empfindet, um so schon zu einer erotischen Erregung zu finden.
Männer sind viel leichter erregt - so wie Cassie3 und andere Frauen es hier schon berichtet haben, genügt dem Mann schon der Anblick einer Frau, die er in diesem Moment für sich als attraktiv empfindet. Deshalb war Cassie trotz ihrer Übermüdung für diesen Belästiger interessant. Wir wissen nämlich nicht, was im Kopf dieses Mannes vorging, bevor er sich schräg vor Cassie´s Abteil setzte. Vielleicht kam er schon mit einer Erektion in den Waggon, weil er einen üppig bebilderten Bericht über Paris Hilton in der Kronenzeitung gelesen hat.
Das soll nicht witzig sein, aber die Wirklichkeit ist eben so, daß es genau so zum Problem wird. Zufällig auf eine voyeuristisch-neugierige Frau zu treffen, der eine solche Situation so willkommen sei, wie Madame hand es in Aussicht stellte, ist zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber doch ziemlich unwahrscheinlich.
Ausschlaggebend ist vielleicht auch hier die Gesamtsituation : Wenn die Frau die einzige im Waggon verbliebene Passagierin ist, empfindet sie die Situation verständlicherweise als sehr bedrohlich - während eine lockere Gruppe von mehreren Frauen es vielleicht eher gelassen oder auch belustigt hinnehmen würde.
In den typischen, unerwarteten Situationen ist es aber nur ein Schockeffekt für alle anderen Betroffenen und eine üble Belästigung.
Derselbe Effekt trifft in leider noch schlimmerem Ausmaß eben auch bei Vergewaltigungen auf, wenn der Täter seinen Trieb auf eine völlig ahnungslose Spaziergängerin umprojeziert oder auf ein Mädchen, die sich "als Mauerblümchen" nach der Disco allein auf den Heimweg macht. Die männerumschwärmte "Königin der Nacht" geht übrigens kaum allein zu Fuß nachhause, sondern in (manchmal eben auch da nur vermeintlich) sicherem Begleitschutz . Der dickbäuchige Kerl mit dem fettigen Haar hat dann aber auch einiges in sich angestaut - und sollte eben dann besser auf der ÄMH einer der dort wartenden Damen an Zwanzger geben und seine "Vorführung" dort abziehen. Wäre dieser Mann vom Aussehen her ein athletischer Sportstudent mit 22 Jahren, der locker plaudern und flirten kann, dann wäre ihm ein solches Problem wahrscheinlich gänzlich unbekannt.
Was Cassie3 erlebt hat, ist augenscheinlich und belästigend geworden, weil er sie zuerst als "Ziel" anvisiert und dann seine Erektion nicht unbemerkt "bearbeitet" hat. Wie oft andere Männer dasselbe dezenter tun, ohne es offen zu zeigen, ist eine andere Frage. Völlig unbemerkbar zu agieren, kann entweder gelingen oder aber ganz andere Probleme aufwerfen, so wie Rotlöckchen hier schrieb - was aber auch eine amüsante Note hatte ;-)