Müssen Frauen Mütter sein?

Die durch Kinder entstehende Nachteile werden den ErzeugerInnen meist auch erst nach der Geburt klar, spätestens bei der Trennung/Scheidung. ;)
Ich war schon in der Schwangerschaft ohne Partner und 8 Jahre lang Singlemama. Zu keiner Zeit und niemals nur einen einzigen Bereuungsgedanken, obwohl es auch nicht immer leicht war. Der Vater hat sich Null um sein Kind gekümmert, aber ich muss sagen, dass ich meine Eltern hatte, die da hinter mir gestanden sind.
 
Ich war schon in der Schwangerschaft ohne Partner und 8 Jahre lang Singlemama. Zu keiner Zeit und niemals nur einen einzigen Bereuungsgedanken, obwohl es auch nicht immer leicht war. Der Vater hat sich Null um sein Kind gekümmert, aber ich muss sagen, dass ich meine Eltern hatte, die da hinter mir gestanden sind.

OK, deine Meinung. Aber gerade eine Situation wie deine ist der Klassiker, warum Eltern ihre Kinder verfluchen. Eine Teenagermutter, deren Leben verhaut ist, ein Teenagervater, der 25 Jahre Alimente zahlen muss, da bereuen es viele Leute sehr, Kinder gemacht zu haben. Das Resultat ist dann Vernachlässigung, Misshandlung, Abnahme der Kinder von Amts wegen oder freiwillige Abschiebung ins Kinderheim. @Mitglied #539268 wird dazu allerhand erzählen können. An sowas wollte ich nie beteiligt sein.
 
In manchen - leider immer noch vielen -Köpfen ist diese Meinung verankert, dass der Mensch sich fortpflanzen muss und jeder der sich dagegen entscheidet, wird das zu 100% bereuen, wenn er alt ist.
Nein.
Ich lebe nahe einem Altersheim und die Bewohner spazieren gern mal an meinem Haus vorbei und wir plaudern dann. Am traurigsten sind die, die sagen, ich habe mehrere Kinder und Enkelkinder, was glauben Sie, wie oft ich besucht werde? 2x im Jahr. Diese Einsamkeit, zu wissen, da wäre Familie, aber niemand nimmt sich die Zeit...
Nun ich weiss natürlich nicht, was in diesen Leben vorgefallen ist, dass sie sich entfremdet haben, aber diese alte Leier von: wenn du Kinder hast, bist du im Alter nicht allein, die zählt einfach nicht.
Wir sind bewusst kinderlos und haben das immer wieder aufs neue für uns entschieden. Wohlgemerkt, ich hasse keine Kinder, ich will nur diese Erfahrung für mich einfach nicht machen. Mein Leben ist wunderbar und ich bereue keine meiner Entscheidungen.
Schade aber, dass man gerade diese Ansicht oft erklären muss - ich stelle dann gern die Gegenfrage: warum wurdest du Mutter/willst du Kinder? Sehr oft bekomme ich staunende Blicke und gestotterte Antworten: naja, das ist nun mal so, dass man Kinder kriegt...
Diese Antwort würde mir niemals reichen, mein Leben nachhaltig grundlegend zu verändern und Verantwortung für ein neues Leben zu übernehmen.
Ich finde es wundervoll, wenn sich jemand dieser Herausforderung stellt, meines ist es allerdings nicht.
 
Weil man immer denkt, hätte man sich doch eher anders entschieden.
Ahhm... nein?!?!?
Für uns war zwar der frühe Zeitpunkt zu dem wir unsere Kinder bekamen a bisserl heftig. Aber unterm Strich hats für uns gepasst:up:.
Bei der Kindererziehung und Haushalt sogar die klassische alte Rollenverteilung. Beruflich fühlen wir uns gleichgestellt

Trotzdem... wieso sollte Frau/Mann die ned das Bedürfnis haben Mutter/Vater zu sein irgendweinem uralten Einheitsklischee entsprechen müssen, wenns ned ihrer Vorstellung/ihrem Charakter entspricht.
 
OK, deine Meinung. Aber gerade eine Situation wie deine ist der Klassiker, warum Eltern ihre Kinder verfluchen. Eine Teenagermutter, deren Leben verhaut ist, ein Teenagervater, der 25 Jahre Alimente zahlen muss, da bereuen es viele Leute sehr, Kinder gemacht zu haben. Das Resultat ist dann Vernachlässigung, Misshandlung, Abnahme der Kinder von Amts wegen oder freiwillige Abschiebung ins Kinderheim. @Mitglied #539268 wird dazu allerhand erzählen können. An sowas wollte ich nie beteiligt sein.

Eigentlich kann ich mehr über ledige Mütter erzählen, die sich richtig gut um ihre Kinder gekümmert haben. Meine schlechten Erfahrungen sind da alles andere als repräsentativ.
 
Ich lebe nahe einem Altersheim und die Bewohner spazieren gern mal an meinem Haus vorbei und wir plaudern dann. Am traurigsten sind die, die sagen, ich habe mehrere Kinder und Enkelkinder, was glauben Sie, wie oft ich besucht werde? 2x im Jahr. Diese Einsamkeit, zu wissen, da wäre Familie, aber niemand nimmt sich die Zeit...
Nun ich weiss natürlich nicht, was in diesen Leben vorgefallen ist, dass sie sich entfremdet haben, aber diese alte Leier von: wenn du Kinder hast, bist du im Alter nicht allein, die zählt einfach nicht.
Also der Ansatz "Ich will Kinder um im Alter ned allein zu sein", den halte ich nicht für richtig. Wir lieben unseren Nachwuchs, weil wir Freude an und mit ihnen haben. Man entwickelt sich sowieso in teils entgegengesetzte Richtungen. Es ist ganz nett, sich zu unterhalten aber die Interessen werden vermute ich mal immer weiter auseinandergehen:schulterzuck:. Irgendwann bleiben dann nur mehr a paar Gesprächsthemen.
 
Bin schon sehr gespannt, wie sich dieser Thread entwickelt:bookworm:
Antworten von (freiwilligen) "Nichteltern" würden mich persönlich interessieren, ob sie ihre Entscheidung rückblickend "bereuen".
Niemals bereut. Wenn man etwas nicht möchte, möchte man es einfach nicht. Mein Leben, mein Wille, mein Körper.
 
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Zur Frage: Nein, Frauen müssen keine Mütter sein. Sie müssen auch nicht perfekt sein. Es geht nicht darum ein Rollenbild zu erfüllen, sondern zu leben.
Ich hab irgendwann gespürt, dass ich Kinder durchs Leben begleiten will...Bereut hab ich es nie, einfach isses immer wieder mal nicht - aber ich würde es niemals ändern wollen, weil ich es liebe meine Kinder zu beobachten, ihr Staunen, Lachen, die Entdeckungen, Abenteuer und Liebe. Schwierigkeiten zu meistern ist Teil des Lebens - durch diese nicht alleine zu gehen ist für mich absolut wertvoll.
 
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