Wie kommst du zu der Schlussfolgerung? Ganz abgesehen davon, dass ich dir überhaupt nirgendwo hin greifen würde wollte ich nur sagen, dass es dir eben passieren kann, dass du durch deinen besonders knappen Minirock jemanden mehr zu derartigen Aktionen animieren könntest bzw. dass du jemanden dazu animierst auf dich zu starren als ohne knappen Minirock. Das ändert aber nichts daran, dass sich derjenige unter Umständen strafbar macht, z.B. wenn er dir unter den Rock greift.
Aber mal ganz anders gefragt: Warum ziehst du dir überhaupt einen knappen Minirock an? Und bitte jetzt keine Antwort a la "weil's mir gefällt und Punkt aus."
Aber das ist doch der einzige gute und sinnvolle Grund - alles andere impliziert wieder Macht- und Gewaltschemata. Allerdings bewegen wir uns hier wieder in Richtung der geschlechterunterschiedlichen Bekleidungs- und Interaktionsschemata, also ein wenig off topic ...
KEIN Erwachsener hat das Recht ein Kind anzuglotzen, weder wenn es eine Fehlstehlung an irgendeinem Körperteil hat, noch wenn es nackt herumläuft! Geschweigedenn sich an einem Kind aufzugeilen und dann an sich selbst herumzuwichsen!
Das hat schlicht und ergreifend was mit Respekt zu tun und diesen kann ich von jedem Menschen erwarten!
Genau, aber diesen Respekt kann jedEr verlangen, egal wie alt und in welcher Bekleidung. Ableitung: Nicht nur "Anmache", sondern auch Angaffen ist strukturelle Gewalt.
Die eingefangenen Bilder allerdings mit sexuellen Handlungen, ob an sich selbst oder an jemand anderen auszugleichen oder dahingehend zu verwenden ist ja wohl das allerletzte!
Tja, so lange das nicht im oeffentlichen Raum passiert, ist es aber als Phantasie zu bewerten ...
Eine Erwachsene Frau, welche sich mit kurzem Rock und Top kleidet bringt dementsprechendese Selbstbewusstsein mit, dass sie sich verbal ebenso selbstsicher ausdrücken kann.
Im Prinzip ja. Damit implizierst du eine starke Frau, die auf Maenner so offen zugeht wie sie es von Maennern erwartet. Das Flirtverhalten ist aber erstaunlicherweise oft umgekehrt (mann spricht frau an, und zwar jene, die sich aufreizend kleidet). Fuer Personen, die jenseits struktureller Gewalt agieren, ist die Bekleidung also nebensaechlich, fuer andere offenbar nicht. Welche Einstellung die Beteiligten dazu haben, laesst sich aber eben nicht im vorhinein sagen, sondern nur auf Grund der Interaktionsschemata (die Trennlinien sind verwischt, der Unterschied zwischen Spanner, Wichser, Aufreisser ist ein fliessender).
Desweiteren hinkt der Vergleich gewaltig, denn wenn du hier einen Spanner, der einer Erwachsenen Frau nachpfeifft mit einem Spinner, der beim Anblick kleiner Kinder geil wird vergleichst, dann solltest bitte dringend an deinem Weltbild etwas ändern, denn das ist NICHT zu vergleichen.
Doch, und ich gehe sogar einen Schritt weiter und vergleiche "sexuelle Belaestigung" mit Spam: ja, ich kann, darf und will meine E-Mail-Adresse publizieren, wo ich will, und ich kann, darf und werde alle verfolgen und niedermachen, die mir unerwuenschte Werbung schicken.
Ein Mann der seinen Schwanz nicht unter Kontrolle hat, wenn er ein kleines Kind aufgeilend findet, gehört schnellstmöglich zum PsychoDoc.
Ja eh, aber definiere "klein" und "aufgeilend finden"
Nein, genau das muß es nicht. FKK hat NICHTS mit Sex zu tun und es ist NICHT NORMAL, daß sich dort Spanner herumtreiben. Das ist die Ausnahme und dementsprechend muß man auch dahinter sein, solche Typen zu entfernen. Aber man muß jedenfalls nicht damit rechnen. Wenn du auf die Straße gehst, mußt du auch nicht damit rechnen, von einem Auto niedergefahren zu werden.
Die Verbindung von Nacktheit und Sexualitaet wuerde ich nicht ganz von der Hand weisen. Allerdings muessten wir hier viel weiter ausholen - in Richtung kindlicher Sexualitaet, wir muessten die Machtkomponenten nicht nur der "Durchschnittssexualitaet", sondern auch der Genderinteraktion besprechen bzw. subtrahieren ...
Aber der Vergleich "sexuelle/strukturelle Gewalt" mit "Gewalt im Strassenverkehr" gefaellt mir auch.
Also das stimmt so sicher nicht! Nur weil jemand die Neigung hat, muss er sie ja nicht gleich ausleben und Kindern was zuleide tun! Natürlich haben pädophile Straftäter meist auch mit spannen angefangen. Das heißt aber nicht, dass jeder Spanner automatisch zum Täter wird.
Genau ... ebensowenig, wie Marihuana als Einstiegsdroge fuer Koks/H funktionieren muss (aber wenn die Vertriebswege natuerlich die gleichen sind ...), wie eine VerbrecherInnenkarriere von Diebstahl ueber Raub zu Raubmord bei entsprechender Betreuung notwendig waere oder wie militaerische/wirtschaftliche Karrieren ueber Dienstgrade/Raenge unumgaenglich sind. Alle haben aber (meist) mit struktureller Gewalt zu tun; Macht verleitet offenbar dazu, mehr Macht/Gewalt zu wollen (freiwillige PsychologInnen, die mich roesten wollen?)
Finde ich nicht ein Erwachsener kann sich dementsprechend wehren wie soll sich da ein Kind wehren?
Genauso! "Geh weg, ekliger Onkel", "Zieh Leine, wichsen kann ich selber", "an meinen Koerper lasse ich nur Mama, Papa und Detergens" - Selbstsicherheit kann nicht frueh genug geuebt werden ...
Wie du meinst.
Ich beschäftige mich gezwungenermassen seit 15 Jahren damit und ich werde demnächst 26.
Also kannst du dir irgendwie meine Beweggründe weshalb ich mich damit beschäftige, ja irgendwie ausdenken, Oder?
Oh. Ich hatte dich aelter geschaetzt. Und weniger verletzlich.
lieber prosodos!
du schreibst zwar hier sehr gescheit und wirfst mit fremdwörtern nur so um dich. aber ich finde, dass du die sachlage nicht wirklich objektiv beurteilen kannst, da du ja selber keine kinder hast. da redet sich alles sehr leicht. warte mal ab, vielleicht ergibt sich in deinem leben ja einmal der zeitpunkt wo du in so eine situation kommst und dann reden wir weiter. über sachen zu philosophieren, die man selber noch nie erlebt hat können leider gar nichts.....
Es tut mir ja auch leid, den Thread da etwas zu verwaessern, aber ich halte es schon fuer wichtig, da nicht nur Elterninstinkte, sondern auch abstrakte Ueberlegungen einzubeziehen - einerseits, weil ich gerade als nicht-Elter ueber Kinder umso mehr nachdenken muss, weil mir die Erfahrung fehlt, andererseits, weil mir Gewaltpraevention sehr am Herzen leigt - egal welchen Alters, Geschlechts, soziooekonomischen Status' die Betroffenen sind.
Die Damen, die "draußen" die kürzesten Röcke, die längsten Absätze und die stärkste Schminke tragen, sind gerade die, die am meisten Probleme haben sich ganz nackt zu zeigen, d.h. sie laufen z.B. in der Sauna fast immer mit Handtuch rum, auch in der Kabine. Die Mädels hingegen, die sich weniger "aufreizend" kleiden, haben meist kein Problem mit totaler Nacktheit. Und das ist unabhängig davon, wie ihr Körper gebaut ist (bei beiden Gruppen). Könnte also durchaus auch ein Kompensationsmechanismus sein. Diese empirische Beobachtung trift natürlich nicht auf alle Frauen zu aber doch auf die allermeisten.
Auch ein interessanter Aspekt. Vorneweg irritiert mich ein wenig, dass du von Damen/Maedels sprichst - warum nicht einfach Frauen? Auch eine solche schubladisierung ist wieder eine Komponente struktureller Gewalt.
Dass betont gegenderte Kleidung (high heels, Kostuem, Bikini, Minirock, ...) nicht nur Unsicherheiten kaschieren soll, sondern auch die Wahrnehmung beeinflusst, erwaehnte auch eine Bekannte im mittleren Management eines Telekomunternehmens kuerzlich: mit Jeans/T-Shirt waere sie von Kollegen (m) aus anderen Abteilungen schon zum Kaffeeholen geschickt worden (nicht zu deren Vorteil), mit Business Dress wuerden ihre Praesentationen viel ernster genommen ... Nacktheit kann natuerlich auch als Schutzlosigkeit, Machtlosigkeit konstruiert werden.
Und zweitens hab ich auch kein Problem damit wenn ich im Mini auch einem 50ig jährigen mit Bierbauch und fettigen Haaren gefalle - wieso auch nicht? Hat eine Person die vielleicht nicht den gängigen Schönheitsidealen entspricht nicht auch das recht jemand anderen attraktiv zu finden? Angegriffen fühle ich mich in dem Fall sicher nicht!
Und das ich nicht bereit bin zu akzeptieren, daß auch mal der falsche Typ reagiert mag vielleicht auf die Frauen zutreffen die DU kennst, aber MICH kennst du nicht! Wieso unterstellst du mir also Verhaltensweisen die ich so nie handhaben würde?
Reaktion! Das ist der springende Punkt! Warum
erwartest du ueberhaupt, dass einEr reagiert? Warum machst du das von der Kleidung abhaengig? Das sind doch bereits Interaktionsschemata, die Gewalt implizieren? Also, nicht die Kleidung an sich, sondern die Motivation dazu, die Verkoerperung, die implizite/explizite Einladung ... eine semantische Frage, die nur durch Analyse der zugrundeliegenden kulturellen Uebereinkuenfte loesbar ist (westliche Kultur vs FKK-Subkultur, Queer Identity, Varianten von Power-Feminismus ...)
digimodo: ja, einiges ist off topic, ich habe auch schon einen neuen thread aufgemacht, wo mich mehr die Theorie interessiert; aber die praktischen Aspekte hier bieten mehr Denkanstoesse. Fotographieren wurde schon erwaehnt, so einfach ist das nicht, so lange die Person im Wasser ist (selbst, wenn sie maennlichen Geschlechts war, ist von einer Erektion nach Verlassen des Gewaessers wohl nicht mehr viel zu sehen). Taeter und Opfer vermischen ist falsch, ja, allerdings darf nicht vergessen werden, dass Gendermanifestation immer interaktiv erfolgt, das tragen eines Minirocks kann durchaus darauf abzielen, sich auf Grund der Reaktionen als Frau zu fuehlen. Vermutlich trage ich deswegen keinen ...