Als "pervers" empfinde ich nur Fantasien, die man eigentlich gar nicht haben will, aber dennoch in den Kopf schießen. Und zudem noch verbotenen Inhalts sein können.
Im Geist tut man öfter was Verbotenes. Wem ist das noch nicht passiert. Ein fixer Plan sollte halt nicht daraus werden, wenn es was wirklich Arges ist.
Was ist pervers, was ist normal? Das liegt wohl im Auge des jeweiligen Betrachters... Wenn für jemand Blümchensex reicht, ist das doch in Ordnung - und wenn andere sich mit hartem SM wohlfühlen, ist das ebenso okay! Der eine ist monoigam oder gar asexuell, der andere swingt, hat Gruppensex und Partnertausch.
Die Grenzen sind da sehr fließend, weil auch stark von den persönlichen Gefühlen abhängig. Dazu gibt es hunderterlei Beispiele, und mehr. Wen beutelt es nicht bei der Vorstellung, daß eine schöne Frau gewickelt wird, mit allen Begleiterscheinungen, die dazugehören? Mich macht es megageil.

Was für Einen so ist, ist für einen Anderen so, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Ich wiederhole gerne was ich schon vor langer Zeit in einem dieser Foren gesagt habe.
Wir hatten als Jugendliche Sexualkunde in der Schule durch einen Arzt. Dessen Definition von "pervers" (im sexuellen Sinn) war: "alles ist pervers, wo mindestens ein Teilnehmer nicht freiwillig zustimmt." Diese Definition schloß für ihn Sex mit Kindern ein (denn die können zu sochen Fragen mangels Erfahrung nicht urteilen) sowie Sex mit Tieren (denn die können nicht zustimmen).
Gratulation an den Arzt.
Haben wir die nicht alle...
Das nehme ich auch an. Aber eben nicht Alle in der gleichen Häufigkeit und der gleichen Intensität.
Ob nach der Bewertung Vieler pervers oder nicht, aber ich denke doch, daß viel mehr Menschen erotisch-sexuelle Fantasien haben, die nach dem durchschnittlichen Geschmack abenteuerlich, wild, sonderbar, lachhaft oder sonst was sind. Und wo die Hemmschwelle gegenüber der "normalen" Sexualität noch einmal um Einiges höher ist. Aber wo sich sicher prinzipiell Menschen finden würden, die da gerne mitmachen wollen. Und wo somit eine Grundvoraussetzung da ist, wo wir uns hier sehr einig sind, daß die gegeben sein muß ("freiwillige Zustimmung"). Bloß kommt es fast nie dazu, weil die Menschen ihre Gedanken und Fantasien geheimhalten. Vielleicht ihr ganzes Leben lang.
Auf die Weise entgeht wahrscheinlich auch heute Vielen ein gänzlich erfülltes Sexualleben. Aber der Prozeß zur allgemein stärkeren Öffnung bei solchen Themen ist sicher noch im Gang, damit besteht für Viele Hoffnung.
