Pflege: Fakten, Herausforderungen, Berichte, Licht- und Schattenseiten, ...

P

Gast

(Gelöschter Account)
Nachdem sich in einem ganz anderen Thread eine sehr heftige Debatte dazu entwickelt hat scheint es - wenig verwunderlich - auch bei den Teilnehmern hier ein ganz wichtiges und kontroversielles Thema zu sein.

Von der Bewältigung der physischen und psychischen Belastung bis zur ausreichenden finanziellen Unterstützung dafür und so weiter.

Bei der Suche in den Debatten habe ich keinen eigenen Thread diesbezüglich gefunden. Also eröffne ich ihn halt.
 
I bi seit 26j in da pflege... I geh olle seiten, oba i geh noch max. 18std dienst ham. Ob i des privat 24/7 durchdruckat? Na! Des gib i ehrlich zuar. Vl mit an team gemeinsaum.
Wdr doku hot imma wieder guade, oba oft brutal ehrliche dokus über des thema.
Mei papa zb mecht uns des net zumuten. Er mecht laung daham bleiben, hot oba de finanziellen mittl gschoffn, dass ma uns hüfe hoin kinnan, wenn wir an unser limit kumman.
I söba mecht net von aungehörign pflegt werdn. Des is f mi fix.
 
Von der Bewältigung der physischen und psychischen Belastung bis zur ausreichenden finanziellen Unterstützung dafür und so weiter.
Danke. Das wollte ich gestern tun, aber die glättenden Wogen abwarten.

Ich hänge an, oder möglicher Austausch, Tipps und Tricks, Neuigkeiten für pflegende Angehörige, Angehörige von Pflegeheimbewohner UND die sind auch hier Personen die Pflege benötigen.

Persönlich habe ich die Kürzung von Windeln auf 1 bis 2 Stück pro Tag eine Zumutung gefunden.
Ausnahmen sind chefarztpflichtig, belegbar und man ist dem Guten Willen ausgeliefert.

Begründet wird es mit der besseren Saugfähigkeit.
Gerade wenn der Darm nimmer so richtig will, lässt man dann den zu Pflegenden, wenn es gleich nach dem Waschen, bzw. mehrmals am Tag in der verschmutzten Windel liegen.

Dass das Pflegegeld seit 2000 nicht mehr erhöht wurde, (man korrigiere mich wenn notwendig) und zeitgleich ein Drittel der Kaufkraft verloren hat, wäre gleichfalls ein Thema, das empören könnte. Pflege jeden dritten Tag fällt aus.

Das finde ich absolut unwürdig.

Nicht vergleichbar aber vielleicht für manche besser vorstellbar: Wenn man ein Kind am Arm hat und es beginnt eindeutige Düfte zu entwickeln, dann wickelt man das Kind und sagt nicht. "Keine Windel, ich habe Dich eh vor einer halben Stunde gewickelt, mehr gibt es nicht."

....um Deinem Thread einen Diskussionsbeitrag zu geben....

Pfuh.. Haglichs Thema
Ja. Aber durchaus eines mit Existenzberechtigung.
Dass es einen auf der einen oder der anderen Seite im Laufe des Lebens mitunter gleich mehrmals trifft.
 
eigene 2 cents: zum glück bin ich selber weder aktiv noch passiv mit situationen konfrontiert bzw. in der vergangenheit konfrontiert gewesen, die man wirklich längerfristig und i.e.s. als "pflege" bezeichnen könnte. daher werde ich mich hier ziemlich heraushalten. ich kenne aber das eine oder andere aus dem miterleben bei meinen eltern, eigenen überlegungen damals als jungfamilie, meine großmutter zu uns zu nehmen (was nicht einmal im ansatz und kurzfristig gut gegangen wäre) und situationen bei freunden bzw. im familienkreis.

im pflegebereich wäre enorm viel zu tun, vor allem um den pflegenden in ihrer 7x24-aufgabe ausreichende verschnaufpausen und das wiederaufladen der batterien zu ermöglichen. und ich erlebe in meiner aufgabe als mietervertreter nicht wenige kritische situationen, wo personen dringend hilfe brauchen würden (v.a. im bereich demenz, orientierungslosigkeit, psychische probleme), diese hilfe aber nicht annehmen bzw. fast keine möglichkeit besteht, eine solche zu organisieren oder in die wege zu leiten. eine ständige gratwanderung zwischen einhaltung der persönlichen freiheit / entscheidungskraft und einem allgemeinen oder persönlichen risiko (auch für den betreffenden selbst).
 
Stimmt, @Mitglied #247512 ... U dennoch wirst kan nenner finden, denn jeder hot an aundern zuargaung dazuar.

Eigentlich nicht.

Dass wir Kranke und Sterbende nichts einfach verrotten lassen können und dürfen in unserer Gesellschaft, da sind wir denke ich alle eins.
Dass wir selbst niemals ein Pflegefall werden wollen und es dennoch geschehen kann, wir dann menschenwürdig verpflegt werden wollen, da sind wir auch eins.

Um es mal auf das Minimum runter zu brechen. :)
 
Viele vagessn, wos mit pflege ois zaumhängt. Des haßt net nur windln wechsln... Do gehts um räuml. barieren, zeitmanagement, schloflose nächte, gewalt/aggressionen, vl nu kinder - de an brauchen, finanz. miitl, de ma benötigt.

A mutter hot moi zu mir gsogt: a behindertes kind musst dir leisten können! 🙁
 
Eigentlich nicht.

Dass wir Kranke und Sterbende nichts einfach verrotten lassen können und dürfen in unserer Gesellschaft, da sind wir denke ich alle eins.
Dass wir selbst niemals ein Pflegefall werden wollen und es dennoch geschehen kann, wir dann menschenwürdig verpflegt werden wollen, da sind wir auch eins.

Um es mal auf das Minimum runter zu brechen. :)
U dennoch konn net jeder damit umgeh, wenn an de mama nimmer erkemnt, herhaut oder an beschimpft
 
Die beste Regierung aller Zeiten hat wirklich alles unternommen, damit dieser Beruf lukrativer wird.
Selbstverständlich waren immer die Experten eingebunden. Echte Experten und keine Schwurbler, wie man Jahre später lesen darf.

 
Nachdem sich in einem ganz anderen Thread eine sehr heftige Debatte dazu entwickelt hat scheint es - wenig verwunderlich - auch bei den Teilnehmern hier ein ganz wichtiges und kontroversielles Thema zu sein.

Von der Bewältigung der physischen und psychischen Belastung bis zur ausreichenden finanziellen Unterstützung dafür und so weiter.

Bei der Suche in den Debatten habe ich keinen eigenen Thread diesbezüglich gefunden. Also eröffne ich ihn halt.

Niemals Würd ich jemanden pflegen wollen von meinen Angehörigen. (auch keine fremden)
Des is ja die Ur mega Belastung.

Kenne ja auch genug aus dem Bereich und versteh ned mal wieso man sich das für den hunger Lohn antut, ja verdienen eh nicht schlecht... Aber für die Arbeit immer noch zu schlecht...
 
Kenne ja auch genug aus dem Bereich und versteh ned mal wieso man sich das für den hunger Lohn antut

Weil es Menschen gibt, für die das ihre Berufung ist.
Und der Beruf hat viele schöne Aspekte... Man ist nicht in der Pflege wegen der Bezahlung.
(Natürlich sollte der Beruf trotzdem besser bezahlt werden)

Ich war schon in der Pflege und habe jetzt von einem gut bezahlten, sicheren Job bei der Bank wieder in die Pflege gewechselt.
Mir gibt es einen Sinn, mir gibt der Beruf das Gefühl etwas bewirken zu können, Menschen wirklich helfen zu können und meine Persönlichkeit positiv nutzen zu können.
 
Kenne ja auch genug aus dem Bereich und versteh ned mal wieso man sich das für den hunger Lohn antut,

die antwort meiner ex schwägerin auf diese frage seinerzeit: "was soll ich tun, g'lernt hab ich nichts, da hat man nicht viel auswahl. mittlerweile wurde der beruf ja aufgewertet was sicher nicht falsch ist. nun sollte man die zahl der

für manche ist es wohl auch wirklich ein anliegen, vermutlich irgend eine form des helfersyndroms oer lust daran andere zu betüdeln. ich für meinen teil hoffe, sollte ich jemals pflege benötigen, dass ich dann aber davor verschont bleibe und sich ein professionist / eine professionistin der sache annimmt, denen es kein herzenswunsch ist menschen den hintern auszuwischen. wobei ich die g'schichtl mit mir ist es ein anliegen ohnehin kaum glauben kann, mutter theresas gibt es selten, jeder hat im hintergrund ein motiv etwas zu tun.

Niemals Würd ich jemanden pflegen wollen von meinen Angehörigen. (auch keine fremden)
Des is ja die Ur mega Belastung.

eher eine frage der koordination und des guten willens, damit lässt sich die belastung senken und bei anghörigen bekommt man in der regel auch was zurück. wir söhne hätten seinerzeit unseren vater auch ins pflegeheim abschieben können. wäre für mich bei körperlichem verfall vielleicht eine option gewesen, da er zumindest selbst gewusst hätte was / wie ihm geschieht. mit zusätzlicher demenz für mich undenkbar, damit der entschluss der heimpflege. geld gab es damals nicht viel, aber pflegegeld und pension ermöglichten es meine damalige berufliche tätigkeit entsprechend zu reduzieren und ab und zu nachbarinnen zu engagieren die unterstützen. die erste die sich interessanterweise schlich war meine damalige partnerin, nicht ohne vorher lauthals noch ein "entweder kommt er ins heim oder ich geh" ultimatum zu verkünden. logische antwort war geh in a...., war eh nicht schad um die alte.

und um damit auch anzuschliessen daran, wofür ich von unseren moralischen instanzen im anderen thread geprügelt wurde: ja, es gibt viele menschen die angehörige aus liebe zu ihnen pflegen, es gibt aber auch genügend die es aus monetären grunden tun und mit pflegegeld, auch wenn es nicht die höchste stufe ist und der pension der / des gepflegten kann man einen ungeliebten job schon mal ersetzen.

was ich auch gut finde, dass man in immer mehr pflegeheimen haustiere findet, ich selbst kenne 3 mit katzen und eines mit hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Es mag sein, dass ein winzig kleiner Teil der Menschen ihre Angehörigen des Geldes wegen pflegen, der Großteil macht es jedoch nicht deswegen. Weißt du was für ein Knochenjob das ist? Wie es auf die eigene Psyche geht? Du hast quasi kein eigenes Leben mehr, du kannst nicht einfach mal sagen "ah, heute hab ich keine Lust, also einfach mal krank machen", du kannst nicht in Urlaub fahren und selbst wenn du mal einen Tag weg bist und Spaß haben willst, hast du ständig die zu pflegende Person im Hinterkopf und machst dir Gedanken, ob eh alles in Ordnung ist.

also in Wien bekommst Du 1 oder 2 Wochen eine Vollzeitpflege wenn Du als Pflegender auf Urlaub willst, sind schon 1.000 oder 2.000 Euro.

Und damit Dir das nahe geht, musst Du schon mal denjenigen pflegen, aus anderen Gründen als dem Geld.

Du darfst weiters nicht vergessen, dass bis Jänner 2018 das Vermögen der Menschen in einem Pflegeheim einkassiert wurde. Lange wird es anders nicht gehen, aber wir werden sehen!

Also bis 2018, das sind wohl die meisten Pflegesituationen, die wir kennen, hat sich das Pflegeheim das Vermögen, Aktien, Grundbesitz, etc. der zu betreuenden Personen geholt.

Mit anderen Worten, wenn die Omi eine Eigentumswohnung hatte, und Du hast sie ins Pflegeheim gegeben, war die Eigentumswohnung weg. Wenn Du sie daheim gepflegt hast, hast Du natürlich eine Menge Stress, aber auch eine Eigentumswohnung fürs Enkerl.

Und ich darf Dir versichern, dass es gar nicht so wenige waren, die daheim gepflegt wurden, damit sich das Pflegeheim nicht alles holt. Bei sehr pflegebedürftigen Personen kostete das Pflegeheim rasch 5.000 Euro und mehr im Monat, 60.000 Euro im Jahr, da ist eine Eigentumswohnung rasch weg!

Derzeit zahlen wir alle das, also jemand kann Villen in Millionenhöhe besitzen, wir alle bezahlen das Pflegeheim, der zu Pflegende bezahlt mit 80% seiner Einkünfte (Pension, Mieten etc.), was oft viel zu wenig ist. Ich glaube nicht, dass das lange so bleiben wird.




Und jetzt überlegst du dir bitte nochmal, ob 1700 Euro dafür so super sind.

Darum geht es doch nicht! Dass die 1.700 Euro kein adäquater Verdienst sind ist klar, dass es trotzdem Leute gibt, die es machen, aber auch. Liebe, Sorge, etc. wird da oft nicht an erster Stelle stehen! Und die Qualität der Pflege wird dann auch nicht so toll sein.


LG Tom
 
Hi,

Mit derartiger Realitätsferne, Missgunst und Neid, Engstirnigkeit und gestrigem Denken so offen inbrünstig zu glänzen ruft ja fast Mitleid hervor.

Mach es Dir doch einfach schön und genieße Dein Leben.
Dich will eh niemand pflegen, also mach Dir keine Sorgen!
Ob sich jemand Gedanken macht wann er dich besonders liebt, kannst eh auch vergessen.

Wie man so gar keinen Genierer haben kann, sich dermaßen unbedarft und lebensfern zu zeigen ist ja fast schon bewundernswert stur in Engstirnigkeit. Unerfahren, kein Wissen, aber immer beim Hetzen, Neiden und Anfeinden ganz vorn dabei.

Und dann im Rammsteinthread noch Likes vergeben. Die verkörpern alles, was Du nicht erträgst und nicht mal im Ansatz verstehst.

er hat absolut nicht unrecht! Es gab eben ab 2018 eine Gesetzesänderung. Davor war es nicht so selten, dass man die Angehörigen - oft mehr schlecht als recht - versorgt hat, um deren Vermögen nicht zu verlieren.


Und Liebe, ganz ehrlich: das ist ein Topfen in diesem Umfeld!

Alle Menschen, die mir nahestehen, möchten nicht, dass ich ihren Kot aus ihrem Hintern wasche! Liebe bedeutet auch, dass man denen, die man liebt, nicht zur Last fallen will!

Also ich werde jedenfalls, soferne ich es mir irgendwie leisten kann, denen, die ich liebe, ermöglichen, von Profis, die das gelernt haben, versorgt zu werden, und nicht von einem Laien wie mir!

Gäbe es die Möglichkeit, in der Patientenverfügung festzuhalten, dass ich nicht daheim von der Familie gepflegt werde, ich täte das sofort! Also spätestens wenn die Pflege deutlich über das normale Zusammenleben hinaus geht, und die Pfleger belastet, will ich nicht die belasten, die ich liebe! Und ich denke, jeder in meinem Umfeld möchte das so.


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LG Tom
 
ich persoenlich hab den kampf miterlebt fuer einen dementen menschen ueberhaupt eine pflegestufe zu bekommen um eine geeignete betreuung moeglich zu machen. die legens darauf an und der tipp ist immer, klagens die krankenkasse, da bekommens dann eh recht. in oesterreich im unterschied zu de wurde das pflegestufenmodel noch nicht auf dementzkranke ausgelegt, das zaehlt nur was der mensch noch alles selber machen kann, aber wie pflegeintensiv jemand ist der dement ist wird nicht beruecksichtigt.

ich fer mich kann sagen, das ich nie durch verwandte, familie etc. gepflegt werden moechte. dann lieber in ein heim. ich will niemanden das er das mit mir machen muss wenn es nicht sein job ist.
 
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