Plagiat und Charakter

Ich möchte nichts beschönigen, wenn sich jemand mit fremden Federn schmückt.
Nur ein Aspekt dazu: Im Bereich der Musik werden wegen Plagiaten auch Prozesse geführt. Vor ein paar hundert Jahren war es hingegen üblich, dass sich ein Komponist geehrt fühlte, wenn jemand anderer seine Musik zitierte und verarbeitete.
 
Die Arbeiten müßten aber strenger von unabhängiger Seite kontrolliert werden.
Durchaus...

2Seneca: was meinst du mit "Art der Zitierregeln"? Es gibt nur zitieren (entweder europäisch *urx* oder harvard) und rezitieren...
 
Die Arbeiten müßten aber strenger von unabhängiger Seite kontrolliert werden.

Warum? Ich sehe darin überhaupt keinen Nutzen. Ob jemand ein guter oder schlechter Wissenschaftler wird, stellt sich erst später heraus. Und für jene, die einen anderen Lebensweg einschlagen, ist die Qualität ihre Abschlussarbeit größtenteils irrelevant.
 
Das war offensichtlich auf den selbsternannten Plagiatsjäger Weber gemünzt,
Stimmt. Das war auf Weber gemünzt. Nur glaube ich, dass der in Überprüfungen von wissenschaftlichen Arbeiten höchst kompetent ist. Bei einer Dissertation soll man schon strenge Maßstäbe anlegen. Die Verbitterung Hahns kann ich übrigens voll verstehen: er hat sich für eine Assistentenstelle der Uni Klagenfurt beworben; eine Kandidatin wurde ihm vorgezogen, deren Diplomarbeit sich dann als Plagiat herausstellte; Stichwort: Wickie und die starken Männer.....:mrgreen:

Was aber bitte heißt "eigentümliche Zitierregeln" Entweder ich zitiere korrekt und für alle nachvollziehbar oder ich lass es bleiben. Wenn ich ein Kompendium brauch, um die Zitierregeln von jemand anderen zu kapieren,liegt sowieso was falsch.

Und für jene, die einen anderen Lebensweg einschlagen, ist die Qualität ihre Abschlussarbeit größtenteils irrelevant.

Sehe ich nicht so. Da kann er sich die Diss gleich sparen. Ein akademischer Grad verschafft auf jedem Fall jemandem Vorteile, egal welchen Lebensweg er dann einschlägt. Darum ist es Betrug, den ich nicht schön reden will.
 
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2Seneca: was meinst du mit "Art der Zitierregeln"? Es gibt nur zitieren (entweder europäisch *urx* oder harvard) und rezitieren...

Soweit mir das erinnerlich ist, hat er besonders aus einem einzelnen Buch immer wiederkehrend seitenweise zitiert, ohne dieses unter Ausführungszeichen zu setzen. Für den Leser war aber immer absolut klar, woher dieser Text stammt.
Für den Prüfer war es auch o.k., somit beließ man es so.

Hahn hat seine Arbeit handschriftlich verfasst.
Man soll nicht vergessen, dass heute, 25 Jahre später, Arbeiten auf Textverarbeitungssystemen geschrieben werden, die damals nicht einmal für viel Geld zu bekommen gewesen wären. Mit der Mächtigkeit dieser System hat sich auch der Anspruch auf die Form der Arbeit vergrößert.
 
In meinem auch erst ansatzweise im dritten, im sechsten aber dann schon sicher. Und bis zur Doktorarbeit sollte man eigentlich mehr als eine Seminararbeit oä verfasst haben, bei der man richtig zitiert..

Naja,mein Studium ist da anscheinend anders verlaufen.Ich hab keine einzige Seminararbeit abgeben müssen.Wir hatten,ich glaub irgendwann im 8. oder 9. Semester ein Seminareinheit,in der uns gesagt wurde wie man zitiert.Das hab ich aber bis zu Beginn meiner Arbeit nicht gebraucht,also musste ich mich erst wieder einlesen.Aber sowas wie Übung hatte ich nicht.Aber ich verspreche meine Arbeit nach besten Wissen und Gewissen verfasst zu haben;)
 
Soweit mir das erinnerlich ist, hat er besonders aus einem einzelnen Buch immer wiederkehrend seitenweise zitiert, ohne dieses unter Ausführungszeichen zu setzen. Für den Leser war aber immer absolut klar, woher dieser Text stammt.
Für den Prüfer war es auch o.k., somit beließ man es so.
Erstens: Kennst du seine Diss?
Zweitens: Sollte man nicht lange Stellen zitieren. Schon gar nicht bei Dissertationen.
Drittens: Woher soll man bei langen Zitaten, erst recht wenn sie mehrere Seiten gehen (da kommt man wieder auf mein "erstens und zweitens"), wissen was zitiert ist und was von einem selber?!?
 
Soweit mir das erinnerlich ist, hat er besonders aus einem einzelnen Buch immer wiederkehrend seitenweise zitiert, ohne dieses unter Ausführungszeichen zu setzen...........
Wenn es ein wörtliches Zitat war, muss er es aber unter Anführungszeichen setzen. Wenn es ein sinngemäßes war, muss zumindest ersichtlich sein von wem die Quelle stammt; also Verweise auf Autor, Jahreszahl der Veröffentlichung des Werkes, Seitenanzahl.

Hahn hat seine Arbeit handschriftlich verfasst.
Du meinst, er hat sie mit Schreibmaschine getippt/tippen lassen.
 
Sehe ich nicht so. Da kann er sich die Diss gleich sparen. Ein akademischer Grad verschafft auf jedem Fall jemandem Vorteile, egal welchen Lebensweg er dann einschlägt. Darum ist es Betrug, den ich nicht schön reden will.

Aber auch nur in Österreich, wo Leistung weniger als ein Titel zählt. :mrgreen:

Außer im öffentlichen Dienst: wo verschafft ein akademischer Grad wirklich Vorteile? Also in meinem Business (IT) spielt das (fast) keine Rolle. ;)
 
Warum? Ich sehe darin überhaupt keinen Nutzen. Ob jemand ein guter oder schlechter Wissenschaftler wird, stellt sich erst später heraus.
Ich bezweifle sehr stark, dass jemand ein guter Wissenschafter werden kann, der es grundsätzlich nicht sehr genau nimmt.

Vielleicht könnte man ja Prüfungen und Dissertationen an Universitäten generell abschaffen? Nachdem ja ohnehin feststeht, dass dort die geistige Elite am Werk ist, stellen doch Prüfungen nur eine unwürdige Demonstration der Ungläubigkeit dar.
Wenn der Studierende schon kein Interesse daran hat, seine eigene Leistung bewertet zu wissen, kann's den anderen doch sowieso wurscht sein. :roll:

Bei der Gelegenheit könnte man dann auch gleich die Führerschein-Prüfungen abschaffen, denn ob einer ein guter Autofahrer wird, zeigt sich ohnehin erst später.

Und weil hier immer das Unwort "Wissenschaftler" herumgeistert .......
Wenn man zu Steirers Jugendzeiten zu einem Mann der Wissenschaft "Wissenschaftler" gesagt hat, dann ist einem derselbe mit dem Arsch ins Gesicht gefahren, und hat sich furchtbar aufgeregt über diese Verunglimpfung durch das überzählige L.

Wissenschafter sind halt auch nicht mehr das ..... :cool:
 
Erstens: Kennst du seine Diss? Zweitens: Sollte man nicht lange Stellen zitieren. Schon gar nicht bei Dissertationen. Drittens: Woher soll man bei langen Zitaten, erst recht wenn sie mehrere Seiten gehen (da kommt man wieder auf mein "erstens und zweitens"), wissen was zitiert ist und was von einem selber?!?

ad 1. Nein
ad 2. ist deine Aussage wenig griffig; um die Notwendig von umfassend zitierten Quellen zu bewerten, gibt es ja eine Prüfung der Arbeit.
ad 3. beziehe ich mich auf die damalige Beurteilung der Uni Zürich, die eindeutig feststellte, dass es sich dabei um kein Plagiat handeln würde
 
Ich bezweifle sehr stark, dass jemand ein guter Wissenschafter werden kann, der es grundsätzlich nicht sehr genau nimmt.
Ganz meine Meinung. Es stellt sich vielmehr noch die Frage, ob jemand in einem anderen Berufsfeld
wirklich seriöse Arbeit leistet, wenn er ein Schlamphans im wissenschaftlichen Arbeiten ist.
Wenn er auf einem Gebiet schlampig ist, wieso soll er dann in einem anderen Gebiet perfekt sein ?!
Gut, es gibt Ausnahmen......
 
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Wenn es ein wörtliches Zitat war, muss er es aber unter Anführungszeichen setzen. Wenn es ein sinngemäßes war, muss zumindest ersichtlich sein von wem die Quelle stammt; also Verweise auf Autor, Jahreszahl der Veröffentlichung des Werkes, Seitenanzahl.

Ich schrieb schon, die überprüfende Uni Zürich meinte, die Zitate würden wohl unkonventionell sein, aber den redlichen wissentschafltichen Arbeiten entsprechen.


Du meinst, er hat sie mit Schreibmaschine getippt/tippen lassen.

Ich hab zumindest gelesen, dass er seine Arbeit mit der Hand - also echt handschriftlich - verfasst haben soll. Er vermute aber, er wird sich nicht selbst abgetippt haben.
 
scheint es nun den nächsten zu erwischen: Dr. Hahn, ehemaliger Wissenschaftsminister und nunmehr EU-Kommissar gerät nun ebenfalls in den Verdacht, dass er seine Doktorarbeit abgeschrieben hat.
Die Uni Wien lässt nun seine Dissertation überprüfen.

wenn ich diese Formulierung lese kommt mir das :kotzen: wobei ich mir nicht sicher bin ob ich nun auch zum :saufen: anfange den anders hält man die österreichischen Medien nicht mehr aus (Ja, ich bin heute mies drauf falls es interessiert)

"nun auch den Hahn" ...... man muss wohl ein wenig aufgepasst haben das das Thema "Hahn" mehr als ein "alter" Hut ist. Das ist kein NEUER Vorwurf sondern un "uralter" der von Heinzelmännchen, wiedermal, ans Licht getragen wird. Offensichtlich hat Österreich nichts wichtigers zu berichten als diesen Bullshit. :mauer:

Was mir in dem Zusammenhang auffällt, ohne Wertung für den Schoittl, das jemand der "noch mehr" Karriere macht (=> Brüssel) umso mehr "durch den Dreck" gezogen werden muss. ***kopfschütteln***
Die Eigenschaft Neid dürfte sehr stark verbreitet sein. ;)

Wenn ich mir anhöre wie Studenten "vorgekaut" wird was sie können müssen, wie ihnen geholfen wird beim Fomulieren der Arbeit, wie ganze Sätze von deren Helfern umgedichtet werden usw,...andere Punkte widerrum ergänzt werden, wird mir schlecht. Hauptsachte man pinkelt anderen ans Bein und kann selber NICHTS. :winke: (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Lieber TE nimm es nicht persönlich ..... mich ärgert die "lückenfüllerei" in unseren Medien.

Das wir, als Ö, nach wie vor, trotz UN Sanktionen, TÄGLICH, ÖL aus Libyen, beziehen interessiert niemanden. Warum? weil die Sanktionen "wirtschaftliche Güter" nicht betreffen. => AHA. ;)
Tolle Auslegungssache!!!!!!!!!!

wenn man das kritisch betrachtet braucht man keinem einzigen, wegen komplettem Schwachsinn (Plagiat) ans Bein pinklen, sondern könnte die komplette Österreischische REgierung einsperren und absetzen.
 
2Seneca: Ach so, du sprichst von Hahns Arbeit. Da weiss ich überhaupt nicht was Sache ist.
 
Ich bezweifle sehr stark, dass jemand ein guter Wissenschafter werden kann, der es grundsätzlich nicht sehr genau nimmt.

Ein Zweifler zweifelt eben. Aber wäre interessant zu erfahren, was für dich einen guten Wissenschaftler:mrgreen: ausmacht?

Vielleicht könnte man ja Prüfungen und Dissertationen an Universitäten generell abschaffen? Nachdem ja ohnehin feststeht, dass dort die geistige Elite am Werk ist, stellen doch Prüfungen nur eine unwürdige Demonstration der Ungläubigkeit dar.
Wenn der Studierende schon kein Interesse daran hat, seine eigene Leistung bewertet zu wissen, kann's den anderen doch sowieso wurscht sein. :roll:

De facto bekommen alle, die einmal soweit gekommen sind, ihren Titel. Die Prüfung dient wohl nur Sicherstellung eines Minimums an Qualität. Besser wäre es, wenn man den Studenten das wissenschaftliche Arbeiten vermitteln und schmackhaft machen könnte. Aber in Zeiten von hausarbeiten.de und Axolotl Roadkill sehe ich dafür tendenziell schwarz.

Bei der Gelegenheit könnte man dann auch gleich die Führerschein-Prüfungen abschaffen, denn ob einer ein guter Autofahrer wird, zeigt sich ohnehin erst später.
Nicht alles das hinkt ist ein Vergleich :mrgreen:

Und weil hier immer das Unwort "Wissenschaftler" herumgeistert .......
Wenn man zu Steirers Jugendzeiten zu einem Mann der Wissenschaft "Wissenschaftler" gesagt hat, dann ist einem derselbe mit dem Arsch ins Gesicht gefahren, und hat sich furchtbar aufgeregt über diese Verunglimpfung durch das überzählige L.

Wissenschafter sind halt auch nicht mehr das ..... :cool:

Sieh wie es ist: du bist alt geworden. Und die Welt hat sich weiter gedreht. Sei wenigstens dankbar dafür, in einem deutschsprachigen Land zu Leben. In einem Englischsprachigen wär das Rumpelstilzchen wohl ein Rotkäppchen gegen dich :haha: :mrgreen:
 
wenn man das kritisch betrachtet braucht man keinem einzigen, wegen komplettem Schwachsinn (Plagiat) ans Bein pinklen, sondern könnte die komplette Österreischische REgierung einsperren und absetzen.

Na, zumindest der Zahnarzthelferin wirst kein Plagiat unterstellen können :haha: :mrgreen:
 
Bei einer Dissertation soll man schon strenge Maßstäbe anlegen. Die Verbitterung Hahns kann ich übrigens voll verstehen: er hat sich für eine Assistentenstelle der Uni Klagenfurt beworben; eine Kandidatin wurde ihm vorgezogen, deren Diplomarbeit sich dann als Plagiat herausstellte; Stichwort: Wickie und die starken Männer.....:mrgreen:

eine Quotenfrau halt .........
 
Warum? Ich sehe darin überhaupt keinen Nutzen. Ob jemand ein guter oder schlechter Wissenschaftler wird, stellt sich erst später heraus. Und für jene, die einen anderen Lebensweg einschlagen, ist die Qualität ihre Abschlussarbeit größtenteils irrelevant.

Gilt Dein Verständnis für das Erschwindeln nur da oder auch bei anderen Sachen a la Führerschein, Berufsbefähigungsnachweise für einen Gewerbeschein, etc., etc.?

A la: Kann ja jemand mit der Zeit ein guter (Schul-)Busfahrer werden, vergessen wir halt, daß er sich den Führerschein erschlichen hat.
 
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