Plagiat und Charakter

Gilt Dein Verständnis für das Erschwindeln nur da oder auch bei anderen Sachen a la Führerschein, Berufsbefähigungsnachweise für einen Gewerbeschein, etc., etc.? A la: Kann ja jemand mit der Zeit ein guter (Schul-)Busfahrer werden, vergessen wir halt, daß er sich den Führerschein erschlichen hat.

Auch wenn ich oben schon schrieb, dass diese Vergleich hinken. Bevor man eine Diplom- oder Doktorarbeit schreibt, hat man schon viele Jahre auf der Uni verbracht.

Ob der Computertest beim Führerschein darüber Auskunft gibt, ob jemand in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher zu führen, stelle ich mal in Frage. Um bei der Führerscheinprüfung tatsächlich die auszufiltern, die aus welchen Gründen immer besser kein KFZ lenken sollten, fehlt bekanntlich der politische Wille. Sonst würden nicht Fahranfänger die Unfallstatistiken anführen.
Der praktische Teil dieser Prüfung ist nicht zu vergleichen!

Ich persönlich habe die Berufsbefähigungsnachweise für ein Dutzend Berufsfelder. Aber glaub mir, du willst dir dein Kleinkraftwerk nicht von mir planen lassen :mrgreen:
Die Berufsbefähigungsnachweise sind meiner Meinung nach nur ein Instrument der Wirtschaftskammer, um sich ihren Einfluss zu sichern und sich selbst eine gesellschaftliche Wichtigkeit zu geben.
Ich habs oben schon geschrieben: heute ist eine zahnärztliche Helferin in der Regierung für das größte Ressort zuständig. Die macht den Job sogar besser, als ihr Vorgänger. Der ist jetzt Regierungschef. Und hat keinerlei Berufsbefähigungsnachweis!:mrgreen:
 
Nachdem ja ohnehin feststeht, dass dort die geistige Elite am Werk ist, stellen doch Prüfungen nur eine unwürdige Demonstration der Ungläubigkeit dar.

Danke, Danke, Danke. Wenn ich das zukünftig verwende, muß ich Dich zitieren?

Zum Thema: Guttenberg hat Schande über seinen Stand (Volksvertreter) gebracht. Er hat das wichtigste Gebot der Politiker, nämlich sich nicht erwischen zu lassen, gebrochen. In so einem Fall bleibt nur der Rücktritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich oben schon schrieb, dass diese Vergleich hinken. Bevor man eine Diplom- oder Doktorarbeit schreibt, hat man schon viele Jahre auf der Uni verbracht.


Genau; und wozu auch eine lästige Matura, weil man ja eh schon genügend Jahre in diversen Schulen verbracht hat?

Und wenn schon Matura, dann natürlich mit Schwindelpersilschein, denn man kann ja nachher ohnedies noch beweisen, daß man für die Uni, den beruflichen Lebensweg tauglich ist.

Man könnt natürlich alles freigeben und alles ungeprüft akzeptieren.
Warum sollt einer auch Prüfungen machen, er kann ja sicherlich auch später noch beweisen, daß er etwa ein guter Arzt sein kann.

Ob das wirklich der richtige Weg ist?

Nu, meiner Ansicht nach nicht - soll sich halt jeder selbst sein Bild machen.
 
Warum sollt einer auch Prüfungen machen, er kann ja sicherlich auch später noch beweisen, daß er etwa ein guter Arzt sein kann.

Ich denke manch einer verwechselt da was.Eine Diplom- oder Doktorarbeit ist jetzt nicht eine Prüfung im eigentlichen Sinne, sondern ein Nachweise dass man selbständig wissenschaftlich arbeiten kann.

Wenn ich später nicht wissenschaftlich arbeiten möchte,dann ist eigentlich auch diese Arbeit wertlos.Für solche Leute wäre es sinnvoller am Ende des Studiums eine Abschlussprüfung zu machen, in welcher das Fachwissen des Studenten geprüft wird, um zu sehen ob man ihn im jeweiligen Beruf arbeiten lassen kann.So ähnlich wie eine Lehrabschlussprüfung.Will ich dann doch wissenschaftlich arbeiten,dann kann ich halt nachher noch imemr eine Arbeit abgeben um nachzuweisen dass ich dazu befähigt bin.

Zum Zitat,ein Arzt könnt auch ohne Doktorarbeit gut sein,eben weil die Arbeit nix über sein Fachwissen aussagt,sondern nur, dass er selbständig wissenschaftlich arbeiten kann.
 
Ich habs oben schon geschrieben: heute ist eine zahnärztliche Helferin in der Regierung für das größte Ressort zuständig. Die macht den Job sogar besser, als ihr Vorgänger. Der ist jetzt Regierungschef. Und hat keinerlei Berufsbefähigungsnachweis!

Ich verstehe trotz intensiven Nachdenkens immer noch nicht ganz, was Du uns damit sagen willst... :mrgreen: Nieder mit den Schulen und Universitäten, denn sie haben eh keinen Sinn ???

Was in der aktuellen Affaire passiert ist, ist ein Hohn für jeden weltweiten Studenten, der seine (Aus-)Bildung und seine Ziele ernst nimmt. Und es ist gleichermassen ein Hohn für all jene Wirtschaftler, Wissenschaftler und Politiker, die auf ordentliche Art und Weise viele Jahre daran gearbeitet haben, ihr Wissen und ihre Tätigkeiten für das Wohl und die Entwicklung der Masse des weniger gebildeten Volkes einzubringen...

Viel mehr fällt mir dazu eigentlich gar nicht ein. :cool:
 
sondern ein Nachweise dass man selbständig wissenschaftlich arbeiten kann.

AHA !

deswegen hat fast jeder 2 unterschiedlich Helfer:

1 x für die fachliche Seite

und

1 x für die Rechtschreibfehler, Formatierung etc,.........
 
Wenn ich später nicht wissenschaftlich arbeiten möchte,dann ist eigentlich auch diese Arbeit wertlos.Für solche Leute wäre es sinnvoller am Ende des Studiums eine Abschlussprüfung zu machen, in welcher das Fachwissen des Studenten geprüft wird, um zu sehen ob man ihn im jeweiligen Beruf arbeiten lassen kann.
Naja, die Studenten die eine wissenschaftliche Arbeit in Form einer Dissertation schreiben sind ja ohnehin gering an Zahl. Bei einem 'normalen' Abschluss an der Uni hast als letztes sowieso eine Diplomprüfung, in der dein Fachwissen abgeprüft wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...Ganz egal was bei der Grassergeschichte rauskommt,der wird immer mit einem recht milden Urteil aussteigen!!
Behauptung.

Und das hängt jetzt nicht davon ab ob er einen Titel hat oder nicht.Aber natürlich hätte er die heutige Position ohne Titel auch nicht erreicht.
:roll: :fragezeichen:
Der akademische Grad ist sozusagen der äußerliche Nachweis der Erfüllung aller Vorgaben zur Erlangung der "Formalqualifikation" und wird in Form eines Bescheides verliehen.
Sollte nachträglich der Nachweis erbracht werden, dass auch nur eine dieser Leistungen erschlichen oder gar Verletzung des geistigen Eigentums - oder auch unakademisches unethisches Verhalten - vorliegen, kann ein Verfahren zur Überprüfung und allenfalls Aberkennung des Grades eingeleitet werden.
Womit auch ALLE damit verbundenen Berufsbefähigungen erlöschen.

Im Fall von zu Guttenberg wurde dieser Nachweis einwandfrei erbracht und er musste, Grasser-like, angesichts erdrückender Beweise ehrlich werden und die Konsequenzen ziehen.

Dr Hahns Dissertation hat immer schon einen zweifelhaften Ruf und 'eigenwilliges Oidium' gehabt - es ist auch in seinem eigenen Interesse, dass dies transparent und wissenschatlich korrekt geprüft wird.
Das ist auch kein Inquisitonsverfahren - sondern die/der Betroffene hat jede Möglichkeit Fragen zu beantworten bzw allenfalls auch eigene GutachterInnen zu befassen.

Und Grassers Diplomarbeit? Für sie gilt wie für jede Diplomarbeit und Dissertation sonst auch - er hat sie gemeinsam mit Betreuer zu verantworten. Kann der Nachweis des Plagiats erbracht werden und er keine glaubhafte Richtigstellung machen können, ist 'spruchgemäß' der akademische Grad abzuerkennen.
Da er aber längst den Bereich des voraus erforderlichen Nachweises der Erfüllung der Formalqualifikation verlassen hat und nun privatrechtlich agiert, wäre er auch nicht direkt in seiner wirtschaftlichen Existenz betroffen.

Aber nur so nebenbei - gerade im Umfeld der ÖVP und FPÖ (hierzulande) werden falsche, Plagiate und gekaufte akademische Grade in nicht zu geringer Anzahl vermutet.... :mrgreen:

Es wurde bereits einmal geprüft und der Vorwurf hat sich damals nicht bestätigt. Wie du schreibst, wird geprüft, aber zum zweiten Mal. In diesem Fall muss also bis zur endgültigen Klärung die Unschuldsvermutung gelten.
Das ist richtig, aber es ist eben auch kein Gerichtsverfahren. Sondern ein wissenschaftlich korrektes.
Es wurde eben Dr. Hahns Dissertation noch nie umfassend sondern nur in einer Art Schnellverfahren geprüft. Da ist er eher glimpflich und geschont herausgegangen.

Wann denn deiner Erfahrung nach?
Mein Gott, schau einfach mal im Studienplan nach... oder studierst an einer FH? Bis dorthin hat sich der wissenschaftliche Standard fallweise noch nicht durchgesprochen...
Normalerweise fängt die Ausbildung in wissenschaftlicher Arbeitstechnik und Denken im ersten Semester an....
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber nur so nebenbei - gerade im Umfeld der ÖVP und FPÖ (hierzulande) werden falsche, Plagiate und gekaufte akademische Grade in nicht zu geringer Anzahl vermutet....

Vermutungen ranken sich auch um einen Grünpolitiker.
 
Ich denke manch einer verwechselt da was.Eine Diplom- oder Doktorarbeit ist jetzt nicht eine Prüfung im eigentlichen Sinne, sondern ein Nachweise dass man selbständig wissenschaftlich arbeiten kann.

Möglich, daß Du da etwas verwechselst, denn wenn Du den Doktortitel anstrebst ist die Dissertation gepaart mit dem Rigorosum das notwendige Fundament, um die "Doktorwürde" zu erlangen.
Also bedeutend mehr als "schaumamal, ob der Kandidat ein bisserl wissenschaftlich arbeiten kann".

Die Doktorarbeit hat also einen enormen Stellenwert und wer hier schwindelt hat sich dir universitäre Ehre - nämlich sich Doktor nennen zu dürfen - einfach nicht verdient.
Nicht umsonst werden akademische Titel auch strafrechtlich geschützt.
 
Zum Zitat,ein Arzt könnt auch ohne Doktorarbeit gut sein,eben weil die Arbeit nix über sein Fachwissen aussagt,sondern nur, dass er selbständig wissenschaftlich arbeiten kann.
Die österreichischen Ärzte haben auch das Privileg, ohne Dissertation ein Doktorat erreichen zu können. Ebenso hatten es bis vor ein paar Jahren die Juristen.
Leider hat sich die Ärztekammer damals durchgesetzt und den 'Diplom-MedizinerIn' verhindert.

Was in der aktuellen Affaire passiert ist, ist ein Hohn für jeden weltweiten Studenten, der seine (Aus-)Bildung und seine Ziele ernst nimmt. Und es ist gleichermassen ein Hohn für all jene Wirtschaftler, Wissenschaftler und Politiker, die auf ordentliche Art und Weise viele Jahre daran gearbeitet haben, ihr Wissen und ihre Tätigkeiten für das Wohl und die Entwicklung der Masse des weniger gebildeten Volkes einzubringen...
DANKE !!! :daumen:
Und es ist generell allen ehrlichen Menschen nicht zumutbar, SchwindlerInnen vorgesetzt zu bekommen! In keinem Bereich des Lebens.

Vermutungen ranken sich auch um einen Grünpolitiker.
Das wusste ich bisher nicht! Ist aber sehr interessant, fast beklemmend.
Wenn'st an Namen weißt, bitte per PN und unter der strikten Zusage der Verschwiegenheit.
 
Das ist jetzt an die 30 Jahre her......:mrgreen:

Im Vergleich zu mehr als 700 Jahre Universität Wien sind's wirklich nur ein paar.... hast Recht.
Dafür konnten sie sogar mit zwei Doktoraten zugleich abschließen.... oder mit einem Billigsdorfer-Zusatzdoktorat in Staatswissenschaften...

:roll: ... good old times. Heut muss scho a Bachelor mehr Arbeit erbringen....
 
Wenn'st an Namen weißt, bitte per PN und unter der strikten Zusage der Verschwiegenheit.
Nur, wenn du mir vorher die Namen der ÖVP und FPÖ Politiker schickst. Laut deinen Angaben eine nicht geringe Zahl.
 
Nur, wenn du mir vorher die Namen der ÖVP und FPÖ Politiker schickst. Laut deinen Angaben eine nicht geringe Zahl.

Gerüchte aus der Vergangenheit...
Geht a bissl ins Detail - aber da war mal eine Mitarbeiterin des Herrn Frauenministers...
und die eine oder andere Landespolitikerin ... :nono: :nono:

Die G'schicht ist zu sensibel und es wird sich in den kommenden Jahren hoffentlich wieder mehr 'Ehre' durchsetzen. Nur wie gesagt - bisher hielt ich die Grünen für 'unverdorben'..
Es gibt so etwas wie 'inoffizielles' Wissen... und die tatsächlichen häufigen 'online' Inserate werden wohl nicht ohne Kundschaft sein... oder?
Ich glaub, die eigentlichen Problemzonen liegen hinter der ersten und zweiten Reihe im öffentlichen Leben. Dort wo viel Geld vorhanden ist, alltäglicher sozio-wirtschaftlicher 'Stellungskrieg' - und die öffentliche und mediale Kontrolle kaum gegeben ist.

Aber generell - es ist auch ein Ergebnis der Überforderung der UniversitätslehrerInnen. Es ist einfach nicht mehr möglich dutzende bis (fallweise) hunderte Bachelor und Magisterarbeiten anzuleiten, betreuen, korrigieren, feed-back liefern, etc.
Es gibt durchaus auch Ansätze, zu Recht und zu überlegen, diese tradierten Formen wissenschaftlichen Leistungsnachweises den modernen Rahmenbedingungen anzupassen.

Aber da sind Universitätsorgane und Politik am Zug.... und die kriegen in Uni-Angelegenheiten zumindest in Österreich nichts weiter.
:winke:
 
nachdem der Pilz seit Jahrzehnten anderen ans Bein pinkelt ist wohl klar das man es bei ihm auch versucht. Das meinte ich mit eingangs "alles nicht neu".
Was ist daran beklemmend?
Das Menschen die grössten Neider sind = Da hast recht.

im übrigen sind die Vorwürfe längst unter dem Tisch verschwunden. Sowie beim Hahn im Grunde auch.

Ich soll auch gerade eine Arbeit "lesen", von einem Freund. Auch darf ich fachliche Fehler ausbessern. Ihm ist es wurscht = er will nur endlich fertig sein
seine Freundin ist für die Rechtschreibfehler zuständig.
seine Stärken werden wohl woanders gelagert sein ............
 
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