Zahlen
195.098 Anzeigen zählt die Bundeshauptstadt 2015, was einem
Rückgang von 3,6 Prozent entspricht. Und:
Erstmals seit 2001 fiel die Zahl wieder unter 200.000 Fälle. Die Aufklärungsquote legte in diesem Zeitraum um ein Drittel zu und hält bei 37,9 Prozent. Um 7,6 Prozent auf 7.069
gesunken sind von 2014 auf 2015 die Wohnraumeinbrüche, von 28 auf 21 Fälle
ging der Bankraub zurück und um mehr als 100 Fälle
sanken die Kraftfahrzeug-Diebstähle.
Eine
Steigerung um gut 1.000 Fälle brachte dagegen die
Gewaltkriminalität, die gesamt bei
15.928 Fällen hält -
13.870 davon sind
leichte Körperverletzungen, weitere 624 sind Übergriffe mit sexuellen Handlungen.
28,9 Prozent davon finden in der Familie statt,
19 Prozent in Hausgemeinschaften, in insgesamt
60 Prozent der Fälle würden sich Täter und Opfer kennen. Die
Tötungsdelikte stiegen wiederum
um 11 Fälle auf 20, alle wurden aufgeklärt. Nimmt man alle 195.098 Fälle her, sind die
Täter zu
79 Prozent männlich, die Opfer zu 57 Prozent weiblich.
"Es ist ganz klar, dass die Zahl der Fälle gestiegen ist", heißt es von der Polizei in punkto Asylwerber und Migranten. Rund 6.500 Anzeigen gibt es laut Polizei zurzeit. Zu sagen,
dass die Kriminalität der Asylwerber steige, sei aber falsch, im Gegenteil: Die
Zahl der Anzeigen hat sich von
2011 bis 2015 verdoppelt,
die Zahl der Asylwerber in Wien im selben Zeitraum aber
verzehnfacht. "In Relation weist die Kurve
deutlich nach unten", so die Polizei.
Die Polizei zog noch einen weiteren Vergleich in Richtungs
Ausländerkriminalität: Der
"Fremdenanteil" in Wien entspreche rund
25 Prozent, die ermittelten Täter würden sich ziemlich
genau im Verhältnis mit Österreichern "50 zu 50" die Waage halten.
Als Mär zeigen sich dabei die angeblichen kriminellen Flüchtlinge. Die auffälligsten Gruppen sind vielmehr Serben (5.600 Anzeigen), Rumänen (3.500), Türken und Bosnier (je 2.300) sowie Algerier und Nigerianer (je 1.500).
Gesamt-Österreich
2015 weniger Anzeigen und höhere Aufklärungsquoten. Mit 517.870 angezeigten Delikten ist die Zahl der Anzeigen in Österreich im Jahr 2015 um 1,9 Prozent gegenüber 2014 gesunken. Die Aufklärungsquote ist um 0,9 Prozentpunkte auf 44 Prozent gestiegen und ist somit ebenfalls die höchste Quote der letzten zehn Jahre.
Die Zahl der Anzeigen wegen
Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser
sank von 17.110 auf 15.516 Anzeigen. Mit 3.326 als
gestohlen gemeldeten Fahrzeugen sank diese Zahl um 0,9 Prozent. Wie in Wien ist aber die
Gewaltkriminalität gestiegen - um
0,4 Prozent auf 40.333 Anzeigen, dabei
vor allem die leichten Körperverletzungsdelikte, aber auch die vorsätzlichen
Tötungsdelikte. Nur drei von
letzteren 135 wurden nicht geklärt. Die Zahl der Anzeigen mit
sexuellem Hintergrund sank. Stark
gestiegen sind um 11,6 Prozent die
Cybercrime-Anzeigen auf 10.010. Und am stärksten angestiegen ist die
Schlepperkriminalität: Im Jahr 2015 wurden 9.569 Anzeigen wegen Schlepperei gemeldet, das ist
ein Plus von 84,9 Prozent.
Eine Analyse der Opfer und auch der
Tatverdächtigen in Gesamt-Österreich zeigt, dass es sich bei beiden Gruppen
zu rund zwei Drittel um inländische und zu rund einem Drittel um "fremde" Personen handelt. Verglichen mit den Vorjahren ist diese Entwicklung
konstant.
Unterteilt nach Aufenthaltsstatus der fremden Tatverdächtigen ist die größte Gruppe jene ohne Beschäftigung (28,6 Prozent) gefolgt von den Arbeitnehmern (25,5) und den Asylwerbern (15,6), die 2015 die Anzahl an tatverdächtigen Touristen (12,5) überholt hat. Zu den meist begangenen Delikten zählen der Diebstahl, die Körperverletzung und der unerlaubte Umgang mit Suchtmittel.
Stand 17.3. 2016