So steht doch als Aussage drin "Gangbang = Männer fallen über Frauen her" - "Schwangerenpornos und NS/Kaviarpornos sind pervers" und der Autor kann sich immer abputzen und sagen "ich hab das gar nicht geschrieben, ich hab nur zitiert".
Ein uraltes Stilmitteln dass zu den Grundlagen des Journalismus gehört.
Aber wenn Du es selbst vollkommen richtig als Stilmittel bezeichnest, dann verstehe ich die Aufregung nicht ganz. Natürlich wird ein Journalist jene Aussagen kolportieren, welche auf das Kernthema des Artikels besonders Bezug nehmen, und dies meistenteils sogar in (zumindest) leicht übersteigerter Form.
Du selbst machst in Deiner Antwort ja auch nichts anderes:
Wenn als danach geht könnt ma das Erotikforum gleich zu sperren zu mindestens die Fetishrubrik, weil all das was von unseren Usern dort besprochen und praktiziert wird is ja laut dem Artikel sowieso "pervers".
Das ist ja auch dramaturgisch übersteigert ausgedrückt.
Davon abgesehen, verstehe ich auch hier die Aufregung nicht ganz. Der Ausdruck "pervers" bedeutet letztlich nichts anderes, als dass es sich um Verhaltensweisen handelt, welche nicht dem durchschnittlichen sexuellen Verhalten entsprechen. Im Grunde genommen also nichts schlechtes.
Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung, dem entsprechend seine eigene Wahrheit, und letztlich auch seine eigene Normalität. Jeder Mensch hat Anspruch auf das Recht, mit seiner eigenen Normalität akzeptiert zu werden, auch im sexuellen Bereich. Das schließt aber nicht automatisch ein, dass man jene Handlungen, welche man bei und zwischen anderen Menschen akzeptiert, auch für sich selbst als Normalität haben möchte, und dem entsprechend auch nicht so klassifizieren wird.
Da habe ich heute ein Inserat im EF vorgefunden, das ich ja leider nicht zitieren kann (hier der Link:
http://www.erotikforum.at/forum/perverse-reales-ns-t159343.html), wo explizit eine perverse Frau für NS- und Kaviarspiele gesucht wird. Das zeigt mir zumindest, dass nicht alle Verfechter ausgefallener sexueller Spiele derart sensibel im Umgang mit der Sprache sind. Und es kommt - trotz der im Forum geächteten Bezeichnung "pervers" - bei mir wesentlich sympathischer 'rüber, als die oftmals erlebten Versuche, auch noch so ausgefallene Praktiken als eine allgemein verbindliche Normalität darzustellen.
nur find ich halt dass wir im umgang mit unseren kindern diesbezüglich besonders sensibel sein sollten
und sie eben nicht anlügen
und jaaaaaa ich weiss wie schwer das bisweilen fallen kann
Das ist aber eine sehr halbherzige Aussage, weil mit "schwer fallen" allein ist es ja nicht abgetan. Wie hätte Deiner Meinung nach das Gespräch zwischen Vater und Sohn weitergehen sollen? Etwa so:
Sohn: Du liest aber viel dort
Vater: Naja .... so viel auch wieder nicht
Sohn: Doch
Vater: Ja weißt, der Sex mit Deiner Mutter ist nicht mehr so, wie ich ihn haben will, und jetzt suche ich mir dort eine Gespielin für meine Sexphantasien
Das kann's ja wohl auch nicht sein.
Es wird gerade hier im Forum immer wieder damit argumentiert, dass Männer wie auch Frauen ihre Seitensprünge vor dem Partner verheimlichen sollen, notfalls auch mit dem Mittel der Lüge, damit sie den Seelenfrieden der/des guten nicht beeinträchtigen.
Dann sollten wir Kindern gegenüber nicht unbedingte Wahrheit einfordern, jedenfalls nicht in diesem sensiblen Bereich.